Wittus Witt

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Wittus Witt (2019)

Wittus Witt (* 7. August 1949[1] als Hans-Günter Herbert Witt[2] in Bockhorst[3]) ist ein deutscher Zauberkünstler, Autor, ehemaliger Galerist, Museumsdirektor und Herausgeber.

Leben und Wirken

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Wittus Witt ist der Urenkel des Leipziger Architekten Paul Richter.[4] Er legte 1971 am CJD-Gymnasium im ostwestfälischen Versmold sein Abitur ab und studierte anschließend künstlerisches Lehramt an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys.[5][6] Nach der Entlassung von Beuys wechselte Witt an die Fachhochschule für Design in Düsseldorf, wo er 1976 sein Diplom als Designer erwarb.[7] Während des Studiums begann er mit Straßenzauberei.[8] Dabei entdeckte ihn 1975 Jean Pütz vom WDR Köln. Seitdem trat er über zweihundertmal im Fernsehen auf. Von 1993 bis 1996 hatte er seine eigene Fernseh-Zauberserie im WDR Tele-Zauber mit Wittus Witt. Darüber hinaus moderierte er Fernsehsendungen. Von 1993 bis 1995 zauberte er regelmäßig interaktiv im Hörfunk per Telefon mit Anrufern, die ins Studio geschaltet wurden.

Witt gehört mit zu den Gründungsmitgliedern der Vereinigung von hauptberuflichen Zauberkünstlern „Die Profis“, die sich 1989 zum ersten Mal trafen.[9]

Außerdem wurde er beim Publikum mit Buchveröffentlichungen bekannt. Mit seiner Sammlung von historischen Zauberkästen bestückte er viele Ausstellungen im In- und Ausland. 2004 wurde ein Teil der Sammlung im Auktionshaus für antikes Spielzeug in Winterthur versteigert.[10] Für seine Kollegen gibt Witt seit 1977 das einzige Branchenverzeichnis für Zauberkünstler „Gelbe Zauberseiten“ heraus. Im Jahr 2000 übernahm er Deutschlands Fachzeitschrift für Zauberkünstler, die 1952 gegründete Magische Welt, in der er zuvor bereits Artikel und eine Kolumne veröffentlichte und führte sie zu einer auflagenstarken Fachpublikation in Europa.

Mit Theaterauftritten gastierte Witt im Düsseldorfer Kom(m)ödchen, im Kabarett Die Stachelschweine in Berlin[11] und im Renitenztheater Stuttgart. In Volkshochschulen hielt er Vorträge zur Zauberkunst.[12]

1980 rief Witt das erste deutsche Zauberhistoriker- und Sammlersymposium ins Leben, das seitdem in verschiedenen Städten von Zauberkünstlern organisiert wird.[13] Im Jahr 2006 gründete er am Theater Mülheim das Zauber-Theater-Festival, das insgesamt viermal veranstaltet wurde.[14] 2011 organisierte Witt die 1. Hamburger Zaubernächte im Kellertheater Hamburg.[15] 2012 folgten die 2. Hamburger Zaubernächte.[16][17] Im selben Jahr eröffnete er Deutschlands erste Zaubergalerie Galerie-W, in der Ausstellungen zur Zauberkunst gezeigt und Werke bildender Künstler ausgestellt werden.[18] 2013 organisierte Witt die 2005 in Paris ins Leben gerufene 5. europäische Zauberhistorikerkonferenz (EMHC) mit dem Ehrengast Edwin Alfred Dawes. Ebenfalls wurde auf der 5. EMHC zum 7. Mal der Johann Nepomuk Hofzinser-Gedächtnisring vergeben.[19] Parallel zur EMHC fanden im Spiegelsaal des Museums für Kunst & Gewerbe die 3. Hamburger Zaubernächte statt.[20] 2014 startete Witt die Zauber-Pedia, ein Online-Lexikon zum Thema Zauberkunst.[21][22]

2019 fungierte Wittus Witt als Jury-Leiter für den internationalen Kulturpreis der Zauberkunst von Neu-Ulm. Der Preis wurde zur Eröffnung der 150-Jahrfeier der Stadt Neu-Ulm in der Ratiopharm-Arena vergeben.[23]

Im Dezember 2022 eröffnete Witt in Hamburg das „erste deutsche Zaubermuseum“ Zaubermuseum Bellachini.[24]

Fernsehsendungen (Auswahl)

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Guinness-Urkunden für Wittus Witt
spiel gut-Urkunden für Wittus Witt

Auszeichnungen

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  • 1976: 1. Preis Comedy-Magic, Wien, FISM-Weltmeisterschaft der Zauberkunst
  • 1993: TZ-Rose, München, Auszeichnung für hervorragende Leistung auf kulturellem Gebiet für das Programm Schöner Schein
  • 1982: Auszeichnung „spiel gut“, Ulm, für den selbst entworfenen Zauberkasten „Hokus-Pokus-Bastelei“
  • 1985: Auszeichnung „spiel gut“, Ulm, für den selbst entworfenen Zauberkasten „Zauber-Show“
  • 1989: Guinness Buch der Rekorde: Rekord der größten Zauberkästen-Sammlung
  • 1994: Guinness Buch der Rekorde: Rekord Herstellung des kleinsten Zauberkastens mit 21 Tricks in der Streichholzschachtel

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Schriften

Herausgeberschaft

Zaubersets

  • Der Zaubergesell, Zauberkasten, Nürburg-Spiele, Franz Dumke, 1978.
  • Der Zauberjunior, Zauberkasten, Nürburg-Spiele, Franz Dumke, 1978.
  • Ted aktiv Bastelmappe #1, Flaschenwanderung, Schreiber Verlag, Esslingen 1980.
  • Ted aktiv Bastelmappe #2, Das Becherspiel, Schreiber Verlag, Esslingen 1980.
  • Faksimile-Zauberkasten „Der kleine Zauberer“ nach einem Original von 1880, Franz-Josef Holler, München.
  • Hokus Pokus Bastelei, ein Bastel- und Zauberkasten, Spear-Spiele, Nürnberg 1981.
  • Ted aktiv Bastelmappe #3, Würfelwanderung, Schreiber Verlag, Esslingen 1982.
  • Ted aktiv Bastelmappe #4, Würfelpokal, Schreiber Verlag, Esslingen 1982.
  • Faksimile-Zauberschachtel Der Zauberer nach einem Original von 1920, Franz-Josef Holler, München 1983.
  • Ted aktiv Bastelmappe #5, Der blühende Kaktus, Schreiber Verlag, Esslingen 1984.
  • Wittus Witt Zaubershow, ein Bastel- und Zauberkasten, ASS Verlag 1985.
  • Zaubertricks, SIMEX Basteln, Richard Simm&Söhne, 1988.
  • Faksimile-Zauberkasten „L’Escamoteur“ nach einem Original von 1920, Franz-Josef Holler, München 1988.
  • Zaubermappe 1, Schreiber-Modellbau-Bogen, Esslingen 1990.
  • Zaubermappe 2, Schreiber-Modellbau-Bogen, Esslingen 1990.
  • Wittus Witts gewitzte Zauber-Spiele, 21 Tricks in der Streichholzschachtel. 1. Auflage, Eigenverlag 1991, 2. Aufl. 2022.
  • Canon Zaubertricks. Die Magie der Farben: CLC 300, ein Zauberset für Canon, Auflage 350 Exemplare, 1991.
  • Franz Schiffer: Schöner Schein. Die Zauberkunst des Wittus Witt. Hugendubel Verlag, 1995, ISBN 3-88034-815-4.
  • Halbe Wahrheit – Ganzes Vergnügen. Der schöne Schein des Wittus Witt. Verlag Eppe, 2008, ISBN 978-3-89089-861-2.
  • Frank M. Raddatz: Ein Gang ins Zauberstudio. über den Zauberkünstler in Krefeld. In: Botschaft der Sphinx – Ambassador of the Sphinx. Theater der Zeit, 2006, ISBN 3-934344-76-3.
  • Armgard Seegers: Aus der Luft gegriffen. über den Zauberer Wittus Witt. In: Hamburger Abendblatt. 9. Mai 2010.

Einzelnachweise

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