Zwickel (Architektur)

dreiseitig begrenzte Fläche an kreisrunden Torbögen

Ein Zwickel (Eckzwickel) ist in der Architektur allgemein eine spitz zulaufende Fläche oder deren Ausfüllung.[1] Im Besonderen werden verschiedene Zwickel unterschieden: 1) Der Bogenzwickel als Wandfeld über einem gerahmten Bogen; 2) der Gewölbezwickel, der unter den kreisrunden Unterteil der Kuppel einschiebt; 3) der Zwickelstein als dreieckiger Pflasterstein beim Straßenpflaster[2]; und der Glaszwickel zwischen Butzenscheiben.[3]

Verzierte Bogenzwickel am Taj Mahal in Agra (Indien)

Bogenzwickel

Die spitz zulaufende Restfläche eines rechteckig eingefassten Rundbogens wird Bogenzwickel oder Spandrille genannt. Solche Wandflächen werden oftmals ornamental ausgestaltet. In der islamischen Baukunst ist das Zwickelmotiv beim Bogen gestalterisch beliebt und wird von einem Alfiz besonders gerahmt.

Bei Bogenbrücken mit aufgeständerter Fahrbahn wird von offenen Spandrillen (Sparbogen) oder geschlossenen Spandrillen gesprochen, je nachdem ob die Räume zwischen Fahrbahn und Bogen jenseits des Scheitel verfüllt sind.[4][5]

Gewölbezwickel

Im Gewölbebau entsteht ein Gewölbezwickel (auch Hängezwickel) als sphärisches Dreieck zur Überleitung vom quadratischen Grundriss eines Unterbaus zum Fußkreis einer Kuppel.

→ Hauptartikel: Pendentif. Siehe auch: Türkisches Dreieck, Trompe.

Zwickelstein

Beim Straßenpflaster sind Zwickel diejenigen Pflastersteine von dreieckiger Form, die man beim spitzwinkeligen Zusammentreffen oder Endigen von Pflastersteinreihen als Anfangs- oder Endstücke verwendet, auf welche die rechteckigen Steine folgen.[1]

Glaszwickel

Glaszwickel sind die Glasdreieckchen oder -viereckchen zwischen den Rauten oder Butzenscheiben.

Literatur

Commons: Spandrels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise