ZG 3

Militärschiff der griechischen und deutschen Marine

Der Zerstörer ZG 3 Hermes war der ehemalige griechische Zerstörer Vasilefs Georgios (griechisch Βασιλεύς Γεώργιος ‚König Georg‘), der von der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg erbeutet und wieder in Dienst gestellt wurde.

Vasilefs Georgios
(Βασιλεύς Γεώργιος)
p1
Schiffsdaten
FlaggeGriechenland Griechenland
Deutsches Reich Deutsches Reich
andere Schiffsnamen

ZG 3 Hermes

SchiffstypZerstörer
KlasseVasilefs-Georgios-Klasse
BauwerftYarrow Shipbuilders, Glasgow
Baunummer1702
Kiellegung1937
Stapellauf3. März 1938
IndienststellungGriechenland 15. Februar 1939
Deutsches Reich 21. März 1942
VerbleibAm 7. Mai 1943 als Sperre versenkt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge101,20 m (Lüa)
98,05 m (KWL)
95,10 m (Lpp)
Breite10,20 m
Tiefgang (max.)3,23 m
VerdrängungStandard: 1.350 ts/ 1.371 t
Einsatz: 1.850 ts/ 1.879 t
 
Besatzung225 Mann
Maschinenanlage
Maschine3 × Dampfkessel
2 × Getriebeturbinensätze
Maschinen­leistung34.000 PS (25.007 kW)
Höchst­geschwindigkeit32 kn (59 km/h)
Propeller2
Bewaffnung
Sensoren

Geschichte

Griechische Marine

Die Vasilefs Georgios wurde, wie auch ihr Schwesterschiff Vasilissa Olga, bei Yarrow Shipbuilders in Glasgow gebaut und war eine modifizierte Version der britischen Zerstörer der G-Klasse. Sie wurde am 15. Februar 1939 von der griechischen Marine als Flaggschiff der Zerstörerflottille in Dienst gestellt und war bei Beginn des Zweiten Weltkriegs das modernste Schiff der griechischen Marine.

Deutsches Luftbild der griechischen Marinebasis Salamis im April 1941. Die Vasilefs Georgios liegt im gefluteten Schwimmdock (links).

Während des Griechisch-Italienischen Kriegs (Oktober 1940–April 1941) versah sie Geleitschutz für Konvois und nahm am 14./15. November 1940 und am 4./5. Januar 1941 am ersten und dritten der drei griechischen Nachtangriffe gegen italienischen Schiffsverkehr in der Straße von Otranto teil.

Als die deutsche Wehrmacht 1941 Griechenland angriff, wurde das Schiff am 14. April 1941, in der Bucht von Sofiko im Saronischen Golf vor Anker liegend, bei einem deutschen Luftangriff schwer beschädigt. Fregattenkapitän Pyrros Lappas (Πύρρος Λάππας) konnte sein Schiff allerdings noch nach Salamis bringen, wo es ins Schwimmdock ging. Aufgrund der am 23. April erfolgten Kapitulation Griechenlands und der nachfolgenden schnellen Besetzung des Landes durch deutsche und italienische Truppen konnten die Reparaturarbeiten nicht mehr vollendet werden, und das Schiff wurde von den Griechen samt Schwimmdock auf Grund gesetzt.

Kriegsmarine

Die Deutschen hoben den Zerstörer, machten ihn wieder fahrbereit und stellten ihn am 21. März 1942 als ZG 3 in Dienst. Das Z stand für „Zerstörer“, das G für „Griechenland“. Er wurde dem Marinegruppenkommando Süd bzw. dem Admiral Ägäis unterstellt und war der einzige deutsche Zerstörer im gesamten Mittelmeer. Das Boot operierte 1942 hauptsächlich als Geleitschutz für die Schiffskonvois zwischen Italien und Tunis, die Nachschub für die deutschen und italienischen Truppen in Nordafrika brachten. Am 22. August wurde dem Boot der zusätzliche Name Hermes verliehen.

Am 21. April 1943 konnte die Hermes das sie angreifende britische U-Boot HMS Splendid (, 14° 15′ 0″ O) vor Capri versenken. Wenige Tage später, am 30. April 1943, war die Hermes mit dem italienischen Zerstörer Leone Pancaldo wieder nach Tunis unterwegs, als beide von alliierten Bombern angegriffen wurden. Die Leone Pancaldo sank nach schweren Bombentreffern, 156 Mann ihrer 280 Mann starken Besatzung verloren dabei ihr Leben. Die Hermes, deren Überlebende zum großen Teil von dem italienischen Lazarettschiff Aquileia an Bord genommen worden waren, konnte mit Maschinenschaden nach La Goulette geschleppt werden. Am 7. Mai 1943 wurde die Hermes bei der Annäherung von alliierten Truppen in der Hafeneinfahrt von La Goulette als Sperre versenkt. (, 10° 21′ 0″ O)

Kommandanten

Nr.NameBeginn der AmtszeitEnde der AmtszeitBemerkungen
Griechische Marine
1.Fregattenkapitän Pyrros Lappas (Πύρρος Λάππας)15. Februar 193923. April 1941
Kriegsmarine
2.Fregattenkapitän Rolf Johannesson8. Februar 194225. März 1943Erhielt während der Dienstzeit auf dem Schiff das Ritterkreuz.
3.Fregattenkapitän Curt Rechel25. März 19437. Mai 1943Erhielt während der Dienstzeit auf dem Schiff das Ritterkreuz.

Literatur

  • Heinz Ciupa: Die deutschen Kriegsschiffe 1939–1945. VPM, ISBN 3-8118-1409-5.
  • Harald Fock: Afrika-Zerstörer „ZG3“ Hermes – Original Kriegstagebuch, ISBN 3-7822-0562-6.
  • Michael J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01426-2.