Der Konzern Wepa Hygieneprodukte (Eigenschreibweise: WEPA) ist ein Hersteller von Hygienepapieren mit Sitz in Arnsberg-Müschede. Das Familienunternehmen befindet sich im Besitz der Familie Krengel.
WEPA Hygieneprodukte GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1948 |
Sitz | Arnsberg, ![]() |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | Über 4.000 (2024)[1] |
Umsatz | Über 1,7 Mrd. Euro (2024)[2] |
Branche | Hygienepapierhersteller |
Website | www.wepa.eu |
Stand: 21. Februar 2024 |
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d1/Arnsberg-M%C3%BCschede_Wepa-Werk_FFSN-6265.jpg/220px-Arnsberg-M%C3%BCschede_Wepa-Werk_FFSN-6265.jpg)
Geschichte
Im Jahr 1948 wurde Wepa (Westfälische Papierfabrik) durch Paul Krengel als Großhandel für Schrank-, Einschlag- und Geschenkpapier gegründet. Erst 1953 begann die Verarbeitung von Hygienepapieren in Arnsberg. 1958 begann mit dem Bau der ersten Papiermaschine für Krepppapiere in Müschede die eigene Papiererzeugung.[3][4]
Mit dem Bau des Werkes in Marsberg-Giershagen startete 1963 die Weiterverarbeitung des hergestellten Papiers. 1980 startete das Unternehmen mit der Entwicklung der ersten Handelsmarken. 2001 übernahm Wepa die Kriepa GmbH in Kriebethal (heute Wepa Sachsen),[4] wo bereits seit 1990 ein Joint Venture mit der Papierfabrik Kübler & Niethammer bestand.[5]
Ab dem Jahr 2004 wurde das Unternehmen erweitert. So gründete Wepa das Joint-Venture GC & Wepa S.L. in Ejea de los Caballeros (Spanien) und übernahm die Mehrheitsanteile am polnischen Hygienepapierhersteller Fabryka Papieru Piechowice SA (heute Wepa Piechowice) und das Mainzer Werk von Kimberly-Clark.[4] 2009 wurden außerdem die Betriebsstätten eines italienischen Wettbewerbers in Italien (Lucca und Cassino), Deutschland (Leuna) und Frankreich (Lille) in die Wepa Gruppe integriert[6].
2015 verkaufte Wepa die Anteile am spanischen Joint Venture und kaufte einen weiteren Standort in Troyes (Frankreich) hinzu[7] 2 Jahre später wurde mit der Übernahme des Familienunternehmens Van Houtem, ein Standort in Swalmen (Niederlande) für die Herstellung von Produkten des AfH-Bereichs übernommen.[4][8]
2018 übernahm Wepa alle Anteile des 2014 gegründeten Joint Ventures UK Northwood & Wepa LTD. Bridgend (heute Wepa UK).[4]
Im Jahr 2019 erweiterte Wepa mit dem Erwerb des Werkes Greenfield in Château-Thierry (Frankreich) seine Standorte. Wepa Greenfield produziert ausschließlich von der Druckfarbe gereinigte Recyclingfasern (DIP).[9]
2024 akquirierte die Business Unit Wepa Professional das Familienunternehmen Star Tissue UK, einem britischen Anbieter von Hygienepapier mit Sitz in Blackburn, Lancashire (heute Wepa Professional UK Ltd).[10]
Produkte und Marken
Das Unternehmen erreicht nach aktuellem Stand 25 % des Marktanteils in Deutschland und 8 % in Europa.[11]
Die 22 Papiermaschinen bieten eine Produktionskapazität von 850.000 Tonnen, die an über 80 Verarbeitungsautomaten zu Toilettenpapier, Küchentüchern, Taschentüchern, Kosmetiktüchern, Handtuchpapier, Servietten, Centerfeedrollen, Putzrollen und Ärzterollen verarbeitet werden[12]. Die hergestellten Hygienepapiere vertreibt Wepa im Consumer-Bereich überwiegend als Handelsmarken an den europäischen Lebensmitteleinzelhandel.[13] Daneben bietet der Geschäftsbereich Wepa Professional mit den Marken BlackSatino und Satino by Wepa komplette Waschraumlösungen (Hygienepapier- und Spendersysteme) für zum Beispiel öffentliche Waschräume, die Industrie, Büros oder Einrichtungen des Gesundheitsweisens.[14]
Standorte / Produktionsstätten
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ad/Marsberg-Giershagen_Wepa-Werk_Sauerland-Ost_191.jpg/220px-Marsberg-Giershagen_Wepa-Werk_Sauerland-Ost_191.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/33/Wepa_Werk_Kriebethal.jpg/220px-Wepa_Werk_Kriebethal.jpg)
An dreizehn Standorten in sechs europäischen Ländern werden Werke betrieben:
- Arnsberg-Müschede, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
- Marsberg-Giershagen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
- Kriebstein-Kriebethal, Sachsen, Deutschland
- Leuna, Sachsen-Anhalt, Deutschland
- Mainz, Rheinland-Pfalz, Deutschland
- Lille, Frankreich
- Troyes, Frankreich
- Château-Thierry, Frankreich
- Bridgend, Großbritannien
- Cassino, Italien
- Lucca, Italien
- Swalmen, Niederlande
- Piechowice, Polen
- Blackburn, Großbritannien
Nachhaltigkeit
Wepa setzt nach Eigenangaben für die Herstellung der Hygienepapiere ausschließlich fair gehandelte Fasern ein. Das soll Altpapier und zertifizierte Zellstoffe aus der nachhaltigen Forstwirtschaft umschließen.[15]
Im Bereich der Umwelt-Hygienepapiere ist Wepa mit den Hybrid Eigenmarkenprodukten sowie den Produkten der Wepa Marke „mach m!t“ am Markt tätig. Letztere bestehen aus 100 % Altpapier, sind mit dem Blauen Engel zertifiziert und sollen mit reduziertem Energie- und Wasserverbrauch produziert worden sein. Die von Wepa entwickelten Hybridprodukte integrieren Recyclingfasern von bis zu einem Drittel und sollen optisch und qualitativ vergleichbar mit herkömmlichen Frischfaser-Hygienepapieren sein. Der restliche Anteil der Frischfasern ist FSC-zertifiziert. Unter der Marke BlackSatino werden Produkte hergestellt, die die Qualitätssiegel Cradle to Cradle, FSC Recycled und European Ecolabel tragen und die laut Wepa CO2-neutral sein sollen. Darüber hinaus werden laut Wepa im Produktionsprozess keine schädlichen Chemikalien verwendet.[16]
Seit 2017 sind WWF Deutschland und Wepa Partner für Nachhaltigkeit.[17] Im Rahmen der Non-Profit Initiative „Lean & Green“ konnte Wepa im Jahr 2016 den CO2-Ausstoß im Lager- und Logistikbereich um 20 % senken. Dabei erhielt das Unternehmen im Frühjahr 2017 den Award „Lean and Green First Star“ von der Standardisierungsorganisation GS1Germany GmbH.[18] Wepa unterstützt das Naturschutz-Projekt „Wilde Mulde“ des WWF in Sachsen-Anhalt, um die Vitalität des Elbe-Nebenflusses zu verbessern.[19][20]