Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2021

später als ungültig erklärte Wahl des Landesparlamentes in Berlin 2021
2016(Ungültige) Wahl zum Abgeordnetenhaus 20212023
(75,4 % Wahlbeteiligung, 1,0 % ungültige Stimmen)[1]
 %
30
20
10
0
21,4
18,9
18,0
14,1
8,0
7,1
2,2
1,8
1,3
1,1
1,0
5,0
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−0,2
+3,7
+0,4
−1,5
−6,2
+0,4
+0,3
−0,2
+1,3
+1,1
+1,0
−0,3

Die im Nachhinein für ungültig erklärte Wahl zum 19. Abgeordnetenhaus von Berlin (häufig kurz Berlin-Wahl 2021) für eine Legislaturperiode von fünf Jahren fand am 26. September 2021 statt.[2]

Sitzverteilung
      
Insgesamt 147 Sitze
Sitz des Abgeordnetenhauses von Berlin (Gebäude des ehemaligen Preußischen Landtags)

Am selben Tag wurden in Berlin auch die Wahlen zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen, die Bundestagswahl und das Volksbegehren der Initiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen durchgeführt.[3] Dabei markierte der Stimmenanteil der SPD mit 21,4 % den kleinsten höchsten Stimmanteil einer Partei in der Geschichte der deutschen Wahlen zu einem Landesparlament.

Es kam bei der Durchführung der Wahl unter anderem auch wegen des zeitgleich stattfindenden Berlin-Marathons zu massiven Unregelmäßigkeiten und Durchführungsproblemen. Am 16. November 2022 erklärte der Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen für ungültig.[4] Die Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus fand am 12. Februar 2023 statt.

Stimmzettel Erststimme, Wahlkreis Mitte 1
Stimmzettel Zweitstimme, Mitte

Ausgangslage

Insgesamt 2258 Wahllokale in 78 Abgeordnetenhauswahlkreisen ermöglichten am Sonntag, dem 26. September 2021, die persönliche Stimmabgabe. Alternativ konnte bis zum 24. September die Briefwahl beantragt werden.[5] Der Antrag zur Briefwahl erforderte keine Begründung.[6] Bis zum 2. September hatten 509.461 Wähler von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Dies entsprach 18,5 % der Wahlberechtigten und einem Zuwachs von 5,4 Prozentpunkten zum entsprechenden Datum 24 Tage vor der vorherigen Wahl.[7] Der Wahltag selbst verlief relativ chaotisch. Neben dem Umfang der Wahlentscheidungen auf Bundes- und Landesebene fand der Berlin-Marathon statt, der ohnehin zu Einschränkungen in der Stadt geführt hatte. Vor etlichen Wahllokalen bildeten sich lange Schlangen, und die Wahl musste zum Teil bis weit nach 18 Uhr ausgedehnt werden. In einigen Lokalen gingen die Stimmzettel aus oder es waren die falschen geliefert worden, so dass in aller Eile Ersatz herangeschafft werden musste.[8]

Im Vergleich zu 2016 erhielt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg einen zusätzlichen Wahlkreis, während der Bezirk Neukölln einen Wahlkreis einbüßte.[9]

Insgesamt waren 2.455.709 Berliner zur Wahl aufgerufen, was einem Rückgang von 37.678 zur entsprechenden Wahl 2016 entspricht. Während einzig der Bezirk Treptow-Köpenick einen Zuwachs verzeichnete, sahen Neukölln und Reinickendorf die stärksten Rückgänge. Die zeitgleich stattfindenden Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen verzeichnen etwa 300.000 zusätzliche Wahlberechtigte, da hier auch 16- und 17-Jährige und in Berlin lebende EU-Bürger teilnehmen können. Zur Bundestagswahl waren etwa 7.000 Bürger mehr zugelassen, da die Frist zur Anmeldung beim Zuzug nach Berlin hier großzügiger gestaltet war.[10]

Vorherige Wahl 2016

Wahl zum Abgeordnetenhaus 2016
 %
30
20
10
0
21,6
17,6
15,6
15,2
14,2
6,7
9,1

Der SPD reichten 21,6 Prozent, um stärkste Kraft zu werden, es ist der bisher kleinste Anteil an Stimmen für die stärkste Partei in einem deutschen Landesparlament. Neben der SPD verlor vor allem die CDU; beide Parteien mussten ihre schlechtesten Wahlergebnisse in Berlin jemals hinnehmen. Während die Linke leicht dazugewann, verloren die Grünen leicht. Die AfD trat erstmals in Berlin an und erreichte 14,2 Prozent, der FDP gelang der Wiedereinzug ins Abgeordnetenhaus.

Die Sitze werden durch das Hare/Niemeyer-Verfahren berechnet.

Nach der Wahl wurde die erste rot-rot-grüne Regierung mit der SPD an der Spitze gebildet; die Koalition besetzt 92 der 160 Mandate im Abgeordnetenhaus. Michael Müller blieb somit Regierender Bürgermeister von Berlin und bildete den Senat Müller II.

Fraktionen im Landesparlament

Die Tabelle gibt die Fraktionszusammensetzung des Abgeordnetenhauses zu Beginn und vor Ende der Legislaturperiode wieder.

Fraktion/LandesverbandKurzbe-
zeichnung
Sitze
2016
Sitze
2021
Sozialdemokratische Partei DeutschlandsSPD3838
Christlich Demokratische Union DeutschlandsCDU3131
Die LinkeLINKE2727
Bündnis 90/Die GrünenGRÜNE2727
Alternative für DeutschlandAfD2522
Freie Demokratische ParteiFDP1211
Fraktionslose4

Parteien und Bewerber

Spitzenkandidaten der im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien

Die sechs Parteien im Abgeordnetenhaus traten mit folgenden Spitzenkandidaten an:

Parteien

34 Parteien nahmen an der Wahl zum Abgeordnetenhaus teil.[11] Vier weitere nahmen an den Bezirksverordnetenversammlungen teil.[12]

ParteiKürzelAbgeordnetenhauswahl[11]
Aktion Partei für Tierschutz – Tierschutz hier!TIERSCHUTZ hier!Landesliste
Alternative für DeutschlandAfDLandesliste
Basisdemokratische Partei DeutschlanddieBasisLandesliste
bergpartei, die überparteiB*Landesliste
Bildet Berlin!Bildet Berlin!Landesliste
Bündnis 90/Die GrünenGRÜNELandesliste
Bürgerrechtsbewegung SolidaritätBüSoLandesliste
Christlich Demokratische Union DeutschlandsCDUBezirkslisten landesweit
Demokratische LinkeDL
Deutsche Kommunistische ParteiDKPLandesliste
Deutsche KonservativeDeutsche Konservativeeinzelne Bezirkslisten
Die Grauen – Für alle GenerationenDie GrauenLandesliste
Die LinkeDie LinkeLandesliste
Die Neuen Berlin
Die neuen Demokrateneinzelne Bezirkslisten
Die RepublikanerREPeinzelne Bezirkslisten
Die Urbane. Eine HipHop Parteidu.Landesliste
Die Pinken/Bündnis21BÜNDNIS21Landesliste
Feministische Partei Die FrauenDIE FRAUEN
Freie Demokratische ParteiFDPBezirkslisten landesweit
Freie WählerFREIE WÄHLERLandesliste
Graue PantherGraue PantherLandesliste
Klimaliste BerlinKlimaliste BerlinLandesliste
Liberale Demokraten – Die SozialliberalenLD
Liberal-Konservative ReformerLKRLandesliste
Menschliche Welt – für das Wohl und Glücklich-Sein allerMENSCHLICHE WELTeinzelne Bezirkslisten
Mieterpartei / Bündnis BerlinMIETERPARTEILandesliste
Nationaldemokratische Partei DeutschlandsNPDLandesliste
Ökologisch-Demokratische ParteiÖDPLandesliste
Partei der HumanistenDie HumanistenLandesliste
Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung
und basisdemokratische Initiative
Die PARTEILandesliste
Partei für GesundheitsforschungGesundheitsforschungLandesliste
Partei Mensch Umwelt TierschutzTierschutzparteiLandesliste
Piratenpartei DeutschlandPIRATENLandesliste
Sozialdemokratische Partei DeutschlandsSPDBezirkslisten landesweit
Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte InternationaleSGPLandesliste
Team TodenhöferTEAM TODENHÖFERLandesliste
Volt DeutschlandVoltLandesliste

Die Vereinigung BerlinBrains wollte zur Wahl antreten, der Landeswahlausschuss verneinte jedoch deren Parteieigenschaft.

Umfragen

Sonntagsfrage

Letzte Umfragen vor der Wahl

InstitutDatumSPDCDULinkeGrüneAfDFDPSonst.
Abgeordnetenhauswahl 202126.09.202121,4 %18,0 %14,1 %18,9 %8,0 %7,1 %12,4 %
INSA[13]24.09.202123 %15 %14 %17 %11 %8 %12 %
(inkl. FW 3 %, Tier 3 %)
Forschungsgruppe Wahlen[13]23.09.202122 %17 %13 %19 %9 %7 %13 %
Forschungsgruppe Wahlen[13]17.09.202121 %17 %12 %20 %9 %8 %13 %
Infratest dimap[13]17.09.202124 %16 %13 %18 %10 %7 %12 %
(inkl. Tier 3 %)
Infratest dimap[13]25.08.202123 %19 %12 %17 %11 %8 %10 %
INSA[13]25.08.202122 %16 %15 %18 %12 %9 %8 %
(inkl. FW 3 %)
Forsa13.08.202121 %17 %14 %21 %10 %7 %10 %
Abgeordnetenhauswahl 201618.09.201621,6 %17,6 %15,6 %15,2 %14,2 %6,7 %9,2 %

Ältere Umfragen

2016 – Juni 2021
InstitutDatumSPDCDULinkeGrüneAfDFDPPARTEISonst.
INSA[13]24.06.202118 %18 %13 %22 %12 %10 %7 %
(inkl. FW 2 %)
Infratest dimap[13]16.06.202117 %21 %12 %22 %10 %9 %9 %
INSA[13]18.05.202120 %16 %13 %25 %12 %9 %5 %
(inkl. FW 3 %)
Infratest dimap[13]28.04.202117 %18 %14 %27 %9 %7 %8 %
INSA[13]23.04.202119 %16 %14 %25 %12 %10 %4 %
Infratest dimap[13]24.02.202118 %22 %15 %23 %9 %6 %7 %
INSA[13]18.12.202018 %22 %16 %18 %12 %7 %7 %
INSA[13]12.10.202018 %21 %16 %20 %12 %6 %7 %
Infratest dimap[13]23.09.202015 %22 %15 %26 %10 %6 %6 %
INSA[13]15.07.202016 %21 %18 %19 %12 %5 %9 %
Infratest dimap[13]29.04.202020 %23 %14 %21 %10 %5 %7 %
Forsa[13]11.02.202015 %16 %17 %25 %11 %6 %10 %
INSA[13]02.01.202015 %18 %19 %23 %13 %7 %5 %
Forsa[13]26.12.201915 %17 %19 %22 %11 %6 %10 %
Forsa[13]03.12.201916 %17 %17 %24 %11 %5 %10 %
Infratest dimap[13]20.11.201916 %18 %17 %23 %14 %5 %7 %
Forsa[13]06.11.201915 %18 %16 %25 %11 %5 %10 %
Forsa[13]04.10.201916 %17 %16 %24 %11 %6 %10 %
INSA[13]18.09.201915 %17 %18 %24 %14 %6 %6 %
Forsa[13]31.08.201916 %16 %17 %24 %11 %6 %10 %
Forsa[13]29.07.201916 %17 %18 %25 %10 %5 %9 %
Forsa[13]01.07.201915 %17 %17 %25 %10 %7 %9 %
Forsa[13]03.06.201916 %15 %17 %26 %11 %7 %8 %
Infratest dimap[13]08.05.201915 %17 %19 %23 %10 %6 %10 %
Forsa[13]26.04.201916 %17 %18 %25 %11 %7 %6 %
INSA[13]10.04.201916 %19 %19 %19 %12 %9 %6 %
Forsa[13]04.04.201915 %18 %18 %25 %10 %8 %6 %
Forsa[13]05.03.201917 %20 %18 %22 %11 %7 %5 %
Forsa[13]05.02.201916 %19 %20 %21 %11 %8 %5 %
Forsa[13]01.01.201915 %17 %18 %23 %13 %7 %7 %
INSA[13]18.12.201816 %18 %16 %21 %14 %8 %7 %
Forsa[13]06.12.201815 %18 %18 %23 %13 %7 %6 %
Infratest dimap[13]21.11.201815 %18 %18 %24 %13 %6 %6 %
INSA[13]07.11.201816 %16 %17 %22 %15 %7 %7 %
Forsa[13]26.10.201815 %16 %19 %22 %13 %8 %7 %
Forsa[13]01.10.201816 %17 %22 %18 %13 %7 %7 %
Forsa[13]03.09.201817 %19 %21 %18 %12 %6 %7 %
Forsa[13]31.07.201817 %19 %21 %17 %13 %7 %6 %
INSA[13]18.07.201817 %18 %17 %18 %14 %7 %4 %5 %
Forsa[13]01.07.201819 %18 %21 %16 %11 %8 %7 %
Forsa[13]01.06.201818 %19 %20 %18 %11 %7 %7 %
Infratest dimap[13]16.05.201818 %21 %22 %15 %11 %6 %7 %
Forsa[13]04.05.201819 %19 %19 %18 %11 %7 %7 %
INSA[13]14.04.201819 %19 %19 %17 %13 %8 %2 %3 %
Forsa[13]04.04.201820 %20 %18 %17 %12 %7 %6 %
Forsa[13]26.02.201819 %19 %20 %18 %12 %6 %6 %
Forsa[13]31.01.201820 %19 %18 %17 %11 %7 %8 %
Forsa[13]02.01.201820 %20 %18 %17 %11 %6 %8 %
Forsa[13]26.11.201718 %21 %18 %16 %11 %8 %8 %
Forsa[13]01.11.201719 %20 %18 %14 %11 %9 %9 %
Forsa[13]08.10.201718 %19 %19 %15 %11 %9 %9 %
Infratest dimap[13]12.09.201721 %23 %19 %14 %10 %7 %6 %
Forsa[13]03.09.201719 %21 %19 %14 %9 %11 %9 %
Forsa[13]01.08.201720 %22 %18 %14 %8 %9 %9 %
Forsa[13]06.07.201721 %22 %17 %14 %8 %9 %9 %
Forsa[13]30.05.201722 %23 %16 %13 %8 %8 %10 %
Infratest dimap[13]23.05.201722 %24 %17 %13 %10 %8 %6 %
Forsa[13]03.05.201724 %20 %16 %12 %9 %8 %11 %
Forsa[13]03.04.201725 %20 %16 %13 %8 %7 %11 %
Forsa[13]27.02.201725 %17 %16 %13 %10 %8 %11 %
Forsa[13]30.01.201720 %20 %16 %15 %12 %8 %9 %
Forsa[13]02.01.201720 %20 %17 %16 %12 %7 %8 %
Forsa[13]27.11.201619 %20 %16 %17 %13 %7 %8 %
Infratest dimap[13]24.11.201621 %19 %17 %15 %13 %7 %8 %
Forsa[13]30.10.201620 %18 %16 %16 %13 %7 %10 %
Abgeordnetenhauswahl 201618.09.201621,6 %17,6 %15,6 %15,2 %14,2 %6,7 %2,0 %7,2 %

Verlauf

Umfragewerte auf monatliche Umfrageergebnisse gemittelt, von der Wahl 2016 bis zur Wahl 2021

Weitere Umfragen

West- und Ost-Berlin

West-Berlin
InstitutDatumSPDCDUGrüneAfDLinkeFDPSonst.
Abgeordnetenhauswahl 202126.09.202122,9 %20,8 %20,3 %6,3 %10,1 %7,9 %11,7 %
Infratest dimap[14]17.09.202125 %19 %21 %9 %8 %8 %10 %
Infratest dimap[14]25.08.202125 %21 %19 %9 %9 %9 %8 %
Infratest dimap[14]16.06.202119 %23 %24 %8 %7 %10 %9 %
Infratest dimap[14]28.04.202118 %21 %28 %8 %10 %8 %7 %
Infratest dimap[14]24.02.202119 %25 %24 %8 %10 %8 %6 %
Abgeordnetenhauswahl 201618.09.201623,2 %20,9 %17,1 %12,1 %10,1 %8,6 %6,5 %
Ältere Umfragen
InstitutDatumSPDCDUGrüneAfDLinkeFDPSonst.
Infratest dimap[14]23.09.202014 %25 %30 %8 %10 %8 %5 %
Infratest dimap[14]29.04.202020 %25 %23 %8 %11 %6 %7 %
Infratest dimap[14]20.11.201918 %20 %26 %12 %12 %5 %7 %
Infratest dimap[14]08.05.201917 %20 %27 %8 %13 %6 %9 %
Infratest dimap[14]21.11.201815 %21 %27 %11 %12 %8 %6 %
Infratest dimap[14]16.05.201820 %23 %18 %10 %16 %7 %6 %
Infratest dimap[14]12.09.201723 %25 %15 %10 %13 %8 %6 %
Infratest dimap[14]23.05.201723 %24 %15 %10 %13 %10 %5 %
Infratest dimap[14]24.11.201623 %22 %17 %12 %11 %8 %7 %
Abgeordnetenhauswahl 201618.09.201623,2 %20,9 %17,1 %12,1 %10,1 %8,6 %6,5 %
Ost-Berlin
InstitutDatumLinkeSPDAfDCDUGrüneFDPSonst.
Abgeordnetenhauswahl 202126.09.202119,4 %19,4 %10,3 %14,3 %17,0 %6,1 %13,5 %
Infratest dimap[15]17.09.202119 %22 %13 %13 %14 %5 %14 %
Infratest dimap[15]25.08.202117 %21 %15 %15 %14 %6 %12 %
Infratest dimap[15]16.06.202119 %14 %13 %18 %19 %8 %9 %
Infratest dimap[15]28.04.202119 %15 %12 %14 %26 %6 %8 %
Infratest dimap[15]24.02.202122 %15 %11 %18 %21 %5 %8 %
Abgeordnetenhauswahl 201618.09.201623,4 %19,3 %17,0 %13,1 %12,6 %4,0 %8,8 %
Ältere Umfragen
InstitutDatumLinkeSPDAfDCDUGrüneFDPSonst.
Infratest dimap[15]23.09.202023 %15 %12 %18 %20 %5 %7 %
Infratest dimap[15]29.04.202019 %19 %13 %20 %18 %3 %8 %
Infratest dimap[15]20.11.201924 %14 %16 %16 %18 %5 %7 %
Infratest dimap[15]08.05.201928 %13 %13 %14 %16 %5 %11 %
Infratest dimap[15]21.11.201827 %15 %15 %12 %20 %4 %7 %
Infratest dimap[15]16.05.201829 %16 %14 %18 %11 %5 %7 %
Infratest dimap[15]12.09.201726 %19 %11 %21 %13 %4 %6 %
Infratest dimap[15]23.05.201722 %22 %10 %23 %10 %6 %7 %
Infratest dimap[15]24.11.201625 %19 %15 %14 %12 %5 %10 %
Abgeordnetenhauswahl 201618.09.201623,4 %19,3 %17,0 %13,1 %12,6 %4,0 %8,8 %

Potential-Analyse

InstitutDatumWahlchanceSPDCDULinkeGrüneAfDFDP
INSA[16]10.04.2019„sicher“11 %13 %14 %12 %9 %6 %
„sicher und vielleicht“38 %34 %34 %42 %15 %23 %
„grundsätzlich nicht“19 %32 %27 %20 %68 %28 %
INSA[17]18.07.2018„sicher“12 %11 %13 %11 %10 %4 %
„sicher und vielleicht“42 %31 %31 %36 %18 %20 %
„grundsätzlich nicht“16 %29 %24 %20 %65 %26 %

Ergebnisse

Wahl zum Abgeordnetenhaus

Erststimmenmehrheiten (gewählte Kandidaten)
ParteienErststimmenZweitstimmenMandate
Anzahl%+/-Direkt-
mandate
Anzahl%+/-Listen-
mandate
Gesamt+/-
SPD422.75423,4–1,425390.32921,4–0,11136–2
GRÜNE361.63620,0+4,224343.87118,9+3,7832+5
CDU355.69619,7–0,221328.58718,0+0,4930–1
DIE LINKE252.47014,0–1,56256.06314,1–1,61824–3
AfD146.0918,1–6,02145.7128,0–6,21113–12
FDP119.2266,6+1,0130.2017,1+0,51212
Tierschutzpartei60.9903,4N/A40.1282,2+0,3
Die PARTEI36.3052,0+0,832.8001,8–0,2
dieBasis29.7701,6N/A23.0551,3N/A
VoltN/A20.2051,1N/A
Team TodenhöferN/A18.8531,0N/A
FREIE WÄHLER16.8970,9N/A15.2970,8N/A
Die GrauenN/A12.6540,7N/A
Graue PantherN/A8.9100,5–0,6
TIERSCHUTZ hier!N/A8.0590,4N/A
Klimaliste BerlinN/A7.8990,4N/A
PIRATEN1.6710,1–1,97.4400,4–1,3
GesundheitsforschungN/A4.8870,3–0,2
MIETERPARTEI1.0790,1±0,04.2610,2N/A
Die HumanistenN/A3.8800,2N/A
du.6980,0N/A3.5870,2N/A
Bildet Berlin!N/A2.4860,1N/A
ÖDP1.0720,1+0,12.4460,1+0,1
NPD8520,0–0,32.3490,1–0,4
DKP±0,02.3590,1–0,1
B*±0,01.7130,1+0,1
LKR9790,1±0,01.2630,1–0,3
Die Pinken/Bündnis21740,0N/A9700,1N/A
BüSo±0,05750,0±0,0
SGP±0,04920,0–0,1
MENSCHLICHE WELT±0,01740,0±0,0
Neue DemokratenN/A950,0N/A
REP180,0N/A550,0N/A
Deutsche KonservativeN/A90,0N/A
DIE FRAUEN1200,0N/AN/A
LD280,0N/AN/A
DL210,0±0,0N/A
Einzelbewerber1.0390,1+0,1
Gesamt1.809.486100781.821.66410069147–13
Ungültige Stimmen25.9741,4–0,317.8651,0–0,6
Ausgefallene Stimmen8.8180,5+0,34.7490,3+0,2
Wähler1.844.27875,4+8,51.844.27875,4+8,5
Wahlberechtigte2.447.6002.447.600
Quelle: Bericht der Landeswahlleiterin

Erst- und Zweitstimmen zum Abgeordnetenhaus in den Bezirken

Wahlergebnisse in den Bezirken[18]
BezirkSPDCDUGRÜNELINKEAfDFDPSonstige
ErstZweitErstZweitErstZweitErstZweitErstZweitErstZweitErstZweit
Mitte21,218,813,312,329,326,317,217,55,04,97,07,17,013,1
Friedrichshain-Kreuzberg16,915,18,37,735,332,322,723,53,23,14,74,88,913,5
Pankow20,318,413,812,724,723,318,418,68,07,95,66,19,213,0
Charlottenburg-Wilmersdorf24,822,622,920,924,122,87,48,64,64,79,510,46,710,0
Spandau28,625,727,826,711,411,65,45,610,310,07,57,79,012,7
Steglitz-Zehlendorf24,022,728,125,421,619,84,96,25,15,39,411,06,99,6
Tempelhof-Schöneberg26,122,722,020,623,222,08,49,75,85,86,97,37,611,9
Neukölln28,527,218,216,218,417,615,314,37,27,05,15,17,312,6
Treptow-Köpenick24,821,614,714,212,913,019,318,712,111,96,16,610,114,0
Marzahn-Hellersdorf19,219,724,420,96,76,719,217,916,316,24,95,29,313,4
Lichtenberg21,821,115,513,912,712,323,621,012,011,84,45,410,014,5
Reinickendorf25,723,530,328,313,013,34,95,49,59,37,38,09,312,2

Zweitstimmenergebnis in Ost- und West-Berlin

AGH-Wahl 2021 – Ergebnis Berlin-West
 %
30
20
10
0
22,9
20,8
20,3
10,1
7,9
6,3
2,0
1,6
7,7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−0,3
−0,1
+3,2
± 0,0
−0,7
−5,8
+0,2
−0,2
+3,3
AGH-Wahl 2021 – Ergebnis Berlin-Ost
 %
20
10
0
19,4
19,4
16,9
14,3
10,4
6,1
2,5
2,1
8,9
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−4,0
+0,1
+4,3
+1,2
−6,6
+2,1
+0,5
−0,1
+2,5

Wahl der Bezirksverordnetenversammlungen

Bezirksverordnetenversammlungen

Stimmenstärkste Parteien bei den Wahlen zu den Bezirksverordneten­versammlungen

Die Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen waren durch Hinzugewinne der Grünen und der FDP gekennzeichnet. Verluste erlitt vor allem die AfD sowie in geringerem Maße die Linke.[19]

Wahlergebnisse in den Bezirken[19]
BezirkSPDCDUGRÜNELINKEAfDFDPSonstige
%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze
Mitte18,512 (13)12,8828,518 (14)16,8104,83 (5)6,74 (3)11,9– (2)
Friedrichshain-Kreuzberg14,89 (10)7,95 (4)34,622 (20)21,613 (12)3,11 (3)4,73 (2)13,32 (4)
Pankow17,111 (12)12,4824,716 (12)19,412 (13)7,85 (8)5,83 (2)12,8
Charlottenburg-Wilmersdorf22,214 (15)21,91324,815 (12)7,544,73 (5)9,969,0
Spandau27,617 (20)27,31611,97 (4)5,4310,26 (9)7,54 (3)10,12 (0)
Steglitz-Zehlendorf21,71327,21722,414 (11)5,035,13 (6)9,559,1
Tempelhof-Schöneberg23,51520,813 (12)23,615 (13)8,855,83 (6)7,0410,5
Neukölln28,718 (19)16,91017,611 (9)14,99 (7)7,14 (8)4,93 (2)9,9
Treptow-Köpenick25,216 (15)13,28 (7)13,78 (5)17,711 (14)11,97 (12)6,13 (2)12,22 (0)
Marzahn-Hellersdorf20,312 (11)20,812 (11)6,94 (2)19,911 (16)16,910 (15)5,33 (0)9,93 (0)
Lichtenberg19,612 (13)13,28 (7)13,08 (5)24,815 (18)12,07 (12)5,53 (0)11,92 (0)
Reinickendorf23,815 (13)29,018 (21)14,39 (6)5,239,56 (8)7,3410,9
Summe Mandate164 (169)136 (134)147 (113)99 (108)58 (97)45 (33)11 (6)
  • In Klammern: die bisherigen Sitze (falls sich eine Änderung ergab)
  • von den 11 sonstigen Mandaten entfielen 2 Mandate auf Die PARTEI in Friedrichshain-Kreuzberg; die übrigen 9 gingen an die Tierschutzpartei
  • Eingefärbt: Höchste Stimmenanteile und zugehörige Sitze je Bezirk

Bezirksämter

Die Bezirksämter werden von den Bezirksverordnetenversammlungen gewählt. Dabei haben die Fraktionen entsprechend ihrer Stärke das Recht, für eine bestimmte Anzahl an Sitzen in den Bezirksämtern Wahlvorschläge einzureichen.

Vorschlagsrecht für die Sitze in den Bezirksämtern[19]
BezirkSPDCDUGRÜNELINKEAfDFDPΣ
Mitte11316
Friedrichshain-Kreuzberg1326
Pankow11226
Charlottenburg-Wilmersdorf2226
Spandau22116
Steglitz-Zehlendorf2226
Tempelhof-Schöneberg2226
Neukölln31116
Treptow-Köpenick211116
Marzahn-Hellersdorf22116
Lichtenberg111216
Reinickendorf2316
Summe Mandate21181910472

Regierungsbildung

Mögliche KoalitionSitze
Sitze gesamt147
Absolute Mehrheit (ab 74 Sitzen)
            SPD, Grüne, CDU98
            SPD, Grüne, Linke92
            SPD, Grüne, FDP80
            SPD, CDU, FDP78
            Grüne, CDU, FDP74

Einen Tag nach der Wahl hatte die SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey zunächst angekündigt, mit Grünen und Linken über mögliche Koalitionsverhandlungen sprechen zu wollen.[20] Am 4. Oktober 2021 sprach die SPD dann auch mit der CDU und der FDP.[21] Am 14. Oktober 2021 gab die SPD bekannt, eine Koalition mit den Grünen und Linken anzustreben und dafür Koalitionsverhandlungen aufnehmen zu wollen.[22] Am 29. November 2021 verkündeten die Spitzen von SPD, Grünen und Linken, sich auf den Entwurf einer Fortsetzung der rot-rot-grünen Koalition geeinigt zu haben.[23] Auf einem digitalen Parteitag am 5. Dezember 2021 stimmte die SPD mit 91,5 Prozent für den ausgehandelten Koalitionsvertrag.[24] Am 12. Dezember 2021 stimmten die Grünen mit 96,4 Prozent für den Koalitionsvertrag.[25] Am 17. Dezember 2021 endete die Urabstimmung der Linken mit 74,9 % Zustimmung für den Vertrag.[26] Am Vormittag des 21. Dezember 2021 unterschrieben die Parteien den Koalitionsvertrag und später wurde Franziska Giffey im Abgeordnetenhaus Berlins zur Regierenden Bürgermeisterin gewählt. Sie erhielt 84 Ja-Stimmen, 52 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen. Anwesend zur Plenumssitzung waren 139 Abgeordnete, acht Abgeordnete fehlten aus gesundheitlichen Gründen. Die Koalition von SPD, Grünen und Linken kam damit auf 87 Stimmen, die Opposition auf 52 Stimmen. Für die Berechnung der Mehrheit zählte allerdings die Zahl aller Abgeordneten im Berliner Parlament – also 147 Abgeordneten.[27][28]

Unregelmäßigkeiten und Durchführungsprobleme

Bereits Wochen vor der Wahl meldete die Kampagne „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, die Trägerin des Volksentscheids, Unregelmäßigkeiten bei der Verschickung der Wahlunterlagen an. In mindestens 72 dokumentierten Fällen wurde der Abstimmungsbogen zum Volksentscheid bei den Briefwahlunterlagen nicht mitgegeben.[29]

Am Wahltag wurden verschiedene Probleme bei der Durchführung gemeldet. 73 Wahllokale waren zeitweilig geschlossen.[30] An einigen Lokalen entstanden lange Warteschlangen, was mit dem Umfang der Wahl, die parallel zum Volksentscheid und zur Bundestagswahl durchgeführt wurde, und der geringen Ausstattung mit Wahlkabinen begründet wurde. Infolgedessen wurde in vielen Wahllokalen über das Ende der Wahlzeit (18 Uhr) hinaus abgestimmt. In mindestens 424 Wahllokalen wurde nach 18:15 Uhr noch gewählt, in mindestens 80 Wahllokalen noch nach 19:00 Uhr.[31] Außerdem waren in 100 Lokalen zu wenige Stimmzettel vorrätig oder wurden mit denen anderer Wahllokale – es gab 115 verschiedene Stimmzettel – vertauscht.[32][33]

Insgesamt kam es bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus laut einem Bericht der Landeswahlleitung in 207 von 2257 Wahllokalen (etwa neun Prozent) zu Unregelmäßigkeiten.[33] Die bis zu diesem Tag bekannten Pannen und Verstöße gegen die Wahlordnung sind in einem Bericht der Landeswahlleiterin vom 13. Oktober 2021 aufgeführt (Anlage: Informationen der Landeswahlleitung über die Abgeordnetenhauswahl).[34]

Die Probleme begründete die Wahlleitung mit Personalmangel in der Verwaltung, Abstimmungsfehlern und schlecht geschulten Wahlhelfern.[32] Am 29. September 2021 kündigte Landeswahlleiterin Michaelis ihren Rücktritt und den ihrer Stellvertreterin an.[35][36] Vor ihrem Rücktritt legte Michaelis Einspruch gegen das Ergebnis im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf (Wahlkreis 6) und im Bezirk Marzahn-Hellersdorf (Wahlkreis 1) ein, da sich die Unregelmäßigkeiten dort mandatsrelevant ausgewirkt haben könnten.[33]

Juristische Aufarbeitung der Wahl

Der parteilose Abgeordnete Marcel Luthe erhob am 27. Oktober 2021 gegen die Berliner Wahlen in allen Bezirken Einspruch vor dem Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin und bezüglich der Bundestagswahl Einspruch vor dem Wahlprüfungsausschuss des Bundestages.[37]

Am 19. November 2021 verkündete der Bundeswahlleiter, dass er beim Deutschen Bundestag Einspruch gegen das Bundestagswahlergebnis in sechs Wahlkreisen einlegen werde: Mitte, Pankow, Reinickendorf, Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf sowie Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost.[38]

In einer vorentscheidenden vorläufigen Einschätzung stellte der Verfassungsgerichtshof am 28. September 2022 fest, dass die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen am 26. September 2021 ungültig waren.[39] Dies bestätigte er in seinem Urteil vom 16. November 2022. Der Verfassungsgerichtshof stellte in seinem Urteil fest, dass landesweit insgesamt 3.910 Stimmzettel für die Erst-, sowie 1.546 Stimmzettel für die Zweitstimme fehlten,[40] weitere 1.939 Stimmzettel für die Erst- und 2.063 Stimmzettel für die Zweitstimme falsch ausgeteilt und damit ungültig waren,[41] die Wahl während der regulären Wahlzeit für insgesamt 6.294 Minuten unterbrochen war[42] sowie die Wahllokale nach 18 Uhr noch insgesamt 21.941 Minuten geöffnet waren.[43] Zudem lägen dem Gericht Anhaltspunkte für weitere Wahlrechtsverstöße im gesamten Wahlgebiet vor. Die genannten Wahlfehler seien in 19 Wahlkreisen mandatsrelevant, sodass jedenfalls in diesen 19 Wahlkreisen die Wahl zum Abgeordnetenhaus für ungültig erklärt werden müsse.[44] Daraus leitete der Verfassungsgerichtshof daraufhin die Ungültigkeit der Wahl im gesamten Wahlgebiet her: Dafür spreche, dass die festgestellten systemischen Fehler bei Vorbereitung und Durchführung der Wahl sich „mehr oder weniger stark auf die Durchführung der Wahl im gesamten Wahlgebiet ausgewirkt haben“.[45] Die systemischen Fehler hätten es weitgehend dem Geschick der Wahlvorstände vor Ort, bzw. dem Zufall überlassen, ob es bei der Wahl zu schwerwiegenden Beeinträchtigung kam oder nicht. Dies begründe „schwere Demokratieverstöße“,[46] die nur durch eine vollständige Wiederholung der Wahl zu beheben seien.

Die Entscheidung erging mit sieben zu zwei Stimmen[47] und führte zu einem Sondervotum der Richterin Ulrike Lembke. Sie kam abweichend von der Senatsmehrheit zu einer Mandatsrelevanz nur in sechs (statt 19) Wahlkreisen.[48] Zudem wies sie die Begründung der Senatsmehrheit für die Ungültigerklärung im gesamten Wahlgebiet zurück. Zwar erkennt Lembke die Möglichkeit einer vollständigen Wahlwiederholung bei gravierenden Fehlern an.[49] Da die vorliegenden Wahlfehler sich aber nicht auf das Kräfteverhältnis der politischen Parteien im Abgeordnetenhaus hätten auswirken können, sei dies hier abzulehnen. Dass, wie von der Senatsmehrheit behauptet, die festgestellten Fehler dennoch „schwere Demokratieverstöße“ seien, habe die Senatsmehrheit nicht hinreichend begründet.[50]

Dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs nach muss die Wahl binnen 90 Tagen wiederholt werden; der neue Wahltermin ist der 12. Februar 2023.[51] Dabei stehen alle ursprünglich Kandidierenden erneut zur Wahl; eine Änderung der Listen ist nicht mehr möglich. Personen, die das passive Wahlrecht nach § 4 des Berliner Wahlgesetzes verloren haben, werden von Amts wegen aus den Listen gestrichen.[52] Zur Wiederholung der Berliner Abgeordnetenhauswahl will der Europarat Wahlbeobachter entsenden. Dies soll vom Landeswahlleiter Stephan Bröchler selbst angeregt worden sein. Auch Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa sollen eingeladen sein.[53]

Am 25. Januar 2023 lehnte das Bundesverfassungsgericht einen Eilantrag verschiedener Beschwerdeführender, darunter Mitglieder des Abgeordnetenhauses und der Bezirksverordnetenversammlungen sowie Wählerinnen und Wähler, zur Verschiebung der Wahl bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in der Hauptsache ab. Die Entscheidung in der Hauptsache steht noch aus.[54]

Siehe auch

Commons: Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2021 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise