Verbandsgemeinde Südeifel

Die Verbandsgemeinde Südeifel ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz.

Die Verbandsgemeinde Südeifel ist eine Gebietskörperschaft im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören die Stadt Neuerburg sowie 65 weitere Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der Stadt Neuerburg. Die Verbandsgemeinde wurde zum 1. Juli 2014 aus dem Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Irrel und Neuerburg gebildet.

WappenDeutschlandkarte
Verbandsgemeinde Südeifel
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Südeifel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:, 6° 18′ O50° 0′ N, 6° 18′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Eifelkreis Bitburg-Prüm
Fläche:358,44 km2
Einwohner:19.788 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:55 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen:BIT, PRÜ
Verbandsschlüssel:07 2 32 5005
Verbandsgliederung:66 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Pestalozzistraße 7
54673 Neuerburg
Website:suedeifelinfo.de
Bürgermeister:Moritz Petry (CDU)
Lage der Verbandsgemeinde Südeifel im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen

Verbandsangehörige Gemeinden

Ortsgemeinde, StadtFläche (km²)Einwohner
Affler1,9925
Alsdorf6,37484
Altscheid5,8992
Ammeldingen an der Our2,6221
Ammeldingen bei Neuerburg4,49251
Bauler6,0476
Berkoth7,1883
Berscheid7,4959
Biesdorf5,45249
Bollendorf13,151.766
Burg2,7324
Dauwelshausen2,0580
Echternacherbrück4,741.059
Eisenach6,31384
Emmelbaum2,6980
Ernzen9,99404
Ferschweiler7,411.021
Fischbach-Oberraden6,6753
Geichlingen5,32460
Gemünd2,8345
Gentingen4,1895
Gilzem4,98429
Heilbach6,47111
Herbstmühle2,1511
Holsthum9,31647
Hommerdingen2,0493
Hütten3,0952
Hüttingen bei Lahr4,40151
Irrel7,061.705
Karlshausen7,09422
Kaschenbach4,4561
Keppeshausen2,3118
Körperich19,121.120
Koxhausen3,8192
Kruchten5,38398
Lahr7,23206
Leimbach2,9546
Menningen3,42179
Mettendorf14,981.134
Minden3,72252
Muxerath4,5436
Nasingen2,3843
Neuerburg, Stadt10,201.561
Niedergeckler1,3949
Niederraden2,0043
Niederweis7,55272
Niehl1,9971
Nusbaum17,16430
Obergeckler6,35143
Peffingen5,80212
Plascheid3,4096
Prümzurlay3,88580
Rodershausen5,37163
Roth an der Our1,89241
Schankweiler6,55208
Scheitenkorb2,8230
Scheuern6,5141
Sevenig bei Neuerburg5,9244
Sinspelt2,44420
Übereisenbach2,3951
Uppershausen3,4167
Utscheid5,75424
Waldhof-Falkenstein3,0120
Wallendorf8,71369
Weidingen5,84176
Zweifelscheid1,8160
Verbandsgemeinde Südeifel 358,6419.788

(Einwohner am 31. Dezember 2022)[1]

Geschichte

Die bisherigen Verbandsgemeinden Neuerburg und Irrel waren 1970 im Rahmen der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform aus mehreren aus der preußischen Zeit stammenden Ämtern entstanden.[2]

Am 28. September 2010 wurde das „Erste Gesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform“ erlassen mit dem Ziel, Leistungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Verwaltungskraft der kommunalen Strukturen zu verbessern. Bezüglich der Verbandsgemeinden wurde festgelegt, dass diese mindestens 12.000 Einwohner (Hauptwohnung am 30. Juni 2009) umfassen sollen.[3] In der Verbandsgemeinde Irrel waren am Stichtag 9.021, in der Verbandsgemeinde Neuerburg 9.788 Einwohner gemeldet.[4] Innerhalb der bis zum 30. Juni 2012 befristeten sogenannten Freiwilligkeitsphase kam ein freiwilliger Zusammenschluss mit einer Nachbarverbandsgemeinde nicht zustande.

Am 20. Dezember 2013 wurde per Landesgesetz verfügt, dass die Verbandsgemeinde Irrel am 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Neuerburg eingegliedert wird. Die durch die Eingliederung umgebildete Verbandsgemeinde führt zunächst den Namen „Südeifel“. Das fachlich zuständige Ministerium wird innerhalb eines Jahres nach der Gebietsänderung den Namen der umgebildeten Verbandsgemeinde festlegen. Als Sitz der Verbandsgemeinde Südeifel wurde die Stadt Neuerburg festgelegt.[5]

Die Verbandsgemeinde Irrel hatte hierzu beim rheinland-pfälzischen Verfassungsgerichtshof in Koblenz eine Normenkontrollklage eingereicht und machte geltend, in ihrer kommunalen Selbstverwaltungsgarantie verletzt zu sein. Am 29. Juni 2015 entschied der Verfassungsgerichtshof, dass die Eingliederung der Verbandsgemeinde Irrel in die Verbandsgemeinde Neuerburg verfassungsgemäß ist (Aktenzeichen: VGH N 7/14).[6]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Südeifel; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]

JahrEinwohner
181510.850
183517.087
187117.359
190518.020
193923.524
195018.292
196118.949
JahrEinwohner
197019.060
198717.910
199718.441
200518.346
201118.726
201718.940
202019.388

Politik

Verbandsgemeinderat

Der neue Verbandsgemeinderat Südeifel besteht aus 36 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem. Bis zur Wahl 2024 hatte der Verbandsgemeinderat 32 Ratsmitglieder, die Erhöhung auf 36 Sitze war nach rheinland-pfälzischem Wahlrecht durch die gestiegene Einwohnerzahl der Gebietskörperschaft notwendig geworden.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:

WahlSPDCDUGrüneFDPFWFWGUBVWGRGesamt
202471338536 Sitze[8]
201971354332 Sitze[9]
20147132134232 Sitze
  • FWG = Freie Wählergemeinschaft der Verbandsgemeinde Südeifel e. V.
  • UBV = Unabhängige Bürgervertretung e. V.

Bürgermeister

Zum Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde wurde am 25. Mai 2014 Moritz Petry (CDU) mit 64,91 % direkt gewählt.[10] Seine achtjährige Amtszeit begann am 1. Juli 2014. Bei der Direktwahl am 21. November 2021 wurde er mit einem Stimmenanteil von 83,3 % ohne Gegenkandidat für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.[11] Nachdem Petry im Oktober 2023 jedoch zum Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz gewählt worden war, gab er sein Amt auf, sodass für den 9. Mai 2024 Neuwahlen angesetzt wurden.[12] Für diese einigten sich die Fraktionen der CDU, der SPD und von zwei unabhängigen Wählergruppen auf Anna Carina Krebs als Kandidatin. Diese ist zwar CDU-Mitglied, trat jedoch als unabhängige Kandidatin an. Die Freien Wähler, die jedoch im Gegensatz zur Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) nicht im Verbandsgemeinderat sitzen, kritisierten diese gemeinsame Kandidatur als "von langer geplanten Coup" mit dem Ziel, sich bei der Wahl im Juni einen Vorsprung zu verschaffen[13] und nominierten Nicole Mrotzek als eigene Kandidatin. Außerdem kandidierte Carola Molitor ebenfalls als unabhängige Kandidatin. Anna Carina Krebs wurde mit 54,7 % der Stimmen direkt gewählt. Es folgten Nicole Mrotzek (25,1 %) und Carola Molitor (20,1 %).[14]

Wappen

Wappen von Verbandsgemeinde Südeifel
Blasonierung: „Schild schwarz bordiert, in Silber ein blauer Wellenbalken schräglinks, vorn ein dreizinniger roter Turm mit schwarzem Tor, hinten ein rotes Glevenkreuz.“[15]
Wappenbegründung: Die Farben Rot und Silber stehen für die frühere Herrschaft im heutigen Verbandsgemeindegebiet durch die Grafen von Vianden als Vögte der Reichsabtei Prüm, ab 1264 wechselte die Herrschaft auf Luxemburg, das bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Lehensherrschaft über Vianden ausübte (Blau und Silber). Der rote Burgturm entstammt dem Wappen der ehemaligen Verbandsgemeinde Neuerburg und symbolisiert gleichzeitig die noch bestehenden Burgen im Verbandsgemeindegebiet. Das Glevenkreuz entstammt dem Wappen der ehemaligen Verbandsgemeinde Irrel. Es stand für die Zugehörigkeit von 13 der insgesamt 17 Gemeinden zur Propstei Echternach. Der Wellenbalken symbolisiert den Wasserreichtum und die Flusslage zahlreicher Gemeinden. Die schwarze Bordüre symbolisiert die Verbandsgemeinde als solche.

Das von Christian Credner entworfene Wappen wurde am 10. Dezember 2015 vom Verbandsgemeinderat beschlossen und am 15. März 2016 von der Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm genehmigt.

Einzelnachweise