UC 18 war ein Minenleger-U-Boot der Kaiserlichen Marine vom Typ UC II, das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde.[1] Es wurde im Ärmelkanal () versenkt.

UC 18p1
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypU-Boot
KlasseU-Boot-Klasse UC
BauwerftBlohm & Voss, Hamburg
Baunummer268
Stapellauf4. März 1916
Indienststellung15. August 1916
Verbleib19. Februar 1917 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge49,35 m (Lüa)
Breite5,22 m
Tiefgang (max.)3,68 m
Verdrängung417 t aufgetaucht
493 t getaucht
 
Besatzung26 Mann
Maschinenanlage
Maschine1 × 6-Zyl.-Diesel
1 × Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/LeistungsformatDiesel: 500 PS
E-Motor: 460 PS
Propeller2
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius17.460 km bei 7 Kn aufgetaucht
102 km getaucht sm
Tauchzeit35 s
Tauchtiefe, max.50 m m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
7,0 Kn getaucht
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
11,6 Kn aufgetaucht
Bewaffnung

  • 3 × Torpedorohre
  • 7 × Torpedos
  • 6 × Minenschacht ø 1,00 m
  • 18 × UC 200 Minen
  • 1 × 8,8 cm Deckgeschütz
Sonstiges
Einsätze6 Feindfahrten
Erfolge34 Versenkungen

Geschichte

Das UC 18 wurde am 29. August 1915 bei Blohm & Voss in Hamburg bestellt und lief am 4. März 1916 vom Stapel. Am 15. August 1916 wurde es als SM UC-18 in der Kaiserlichen Marine bei der Flandern-Flottille in Dienst gestellt. Es stand bis zum Untergang unter dem Kommando von Oberleutnant Wilhelm Kiel. Auf sechs Patrouillenfahrten versenkte UC 18 34 Schiffe, entweder durch Torpedos oder durch ausgelegte Minen. Es versenkte 30 Handelsschiffe (32.684 BRT), 1 Kriegsschiff (432 BRT), 3 Hilfskriegsschiffe (1.227 BRT) und beschädigte 3 Handelsschiffe (21.157 BRT). Die aufgetauchte UC-18 wurde am 19. Februar 1917 bei einem Gefecht von der britischen U-Boot-Falle bzw. dem Q-Ship HMS Lady Olive versenkt. Auch die HMS Lady Olive wurde bei Gefecht durch Treffer des Bordgeschützes der UC 18 versenkt. Alle 28 Soldaten an Bord von UC 18 kamen beim Untergang um. Es ist die einzige bekannte Gefecht, bei der sich ein U-Boot und ein Schiff der Royal Navy gegenseitig versenkten.

Vier Jahre lang war ein Team auf der Suche nach UC 18. 70 m tief vor der Insel Guernsey fand man das Wrack im März 2024. Das Wrack lag etwa 64 km weiter westlich als in den historischen Berichten über das Gefecht beschrieben, das ursprünglich 13 km westlich der Küste von Jersey vermutet worden war. Bei der Suche fand man zwei weitere Wracks, von denen eins die HMS Lady Olive sein könnte. Das Team arbeitete eng mit dem U-Boot-Experten und Meeresarchäologen Tomas Termote zusammen, um das Wrack zu identifizieren. Das Wrack war beim Auffinden in erstaunlich gutem Zustand.[2]

Bootsdaten

UC 18 brauchte 35 Sekunden um zu tauchen.[3][4]

Die Besatzung bestand normalerweise aus 26 Soldaten.[4]

Die Bewaffnung bestand aus drei 50-cm-Torpedorohren. Zwei Torpedorohre waren am Bug und eines am Heck. Man führte sieben Torpedos mit. Es hatte sechs Minenschächte und 18 Minen des Typs „UC 200“ an Bord. Zusätzlich wurde ein 8,8 cm Uk L/30 Deckgeschütz mitgeführt.[3][4]

Versenkte und beschädigte Schiffe

DatumNameTonnageNationErgebnis
3. November 1916Glenprosen224Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
5. November 1916Cantatrice302Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
9. November 1916Fair Maid432Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
9. November 1916Marga674Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
10. November 1916Thames Barge93Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
13. November 1916Lilloise165Frankreich  Frankreichversenkt
15. November 1916Lake Michigan9.288Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichbeschädigt
16. November 1916Trevarrack4.199Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
11. Dezember 1916Inger786Danemark  Dänemarkversenkt
14. Dezember 1916Glencoe2.560Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
14. Dezember 1916Leca1.911Portugal  Portugalversenkt
15. Dezember 1916Rogn1.018Norwegen  Norwegenversenkt
17. Dezember 1916Cascais835Portugal  Portugalversenkt
17. Dezember 1916Immaculee Conception246Frankreich  Frankreichversenkt
17. Dezember 1916Prima1.233Norwegen  Norwegenversenkt
17. Dezember 1916Prosper Leon42Frankreich  Frankreichversenkt
17. Dezember 1916Saint Yves325Frankreich  Frankreichversenkt
18. Dezember 1916Kansan7.913Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staatenbeschädigt
22. Dezember 1916Amedee130Frankreich  Frankreichversenkt
22. Dezember 1916Dansborg2.242Danemark  Dänemarkversenkt
22. Dezember 1916Hroptatyr1.300Danemark  Dänemarkversenkt
12. Januar 1917Saint Michel419Frankreich  Frankreichversenkt
13. Januar 1917Toftwood3.082Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
14. Januar 1917Martin1.904Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
15. Januar 1917Bernadette128Frankreich  Frankreichversenkt
15. Januar 1917Otto401Norwegen  Norwegenversenkt
16. Januar 1917City of Tampico1.513Norwegen  Norwegenversenkt
17. Januar 1917Jeune France126Frankreich  Frankreichversenkt
17. Januar 1917Valle2.365Spanien  Spanienversenkt
18. Januar 1917Louis Joseph197Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
18. Januar 1917Louise101Frankreich  Frankreichversenkt
19. Januar 1917Klampenborg1.785Danemark  Dänemarkversenkt
19. Januar 1917Parahyba2.606Uruguay  Uruguayversenkt
20. Januar 1917Phoebe3.956Frankreich  Frankreichbeschädigt
22. Januar 1917Aurelie89Frankreich  Frankreichversenkt
18. Februar 1917Netherton199Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
19. Februar 1917Lady Olive701Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichversenkt
Versenkt:
Beschädigt:
Gesamt:
32.816
20.758
53.574

Literatur

  • Harald Bendert: Die UC-Boote der Kaiserlichen Marine 1914–1918. Minenkrieg mit U-Booten. Mittler Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-8132-0758-7.
  • Robert Gardiner, Randal Gray: Conway’s All the World’s Fighting Ships 1906–1921. Naval Institute Press, Annapolis 1985, ISBN 978-0-87021-907-8.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger und Sperrbrecher. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1985, ISBN 3-7637-4802-4.
  • V. E. Tarrant: The U-Boat Offensive 1914–1945. Naval Institute Press, Annapolis 1989, ISBN 978-0-87021-764-7.
  • Tomas Termote: Krieg unter Wasser. Unterseebootflottille Flandern 1915–1918. Mittler Verlag, Bonn 2015, ISBN 3-8132-0959-8.

Fußnoten