Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1975

Die Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1975 fanden vom 20. bis 25. August 1975 auf der 454,54 Meter langen Zement-Radrennbahn im belgischen Rocourt bei Lüttich statt.

Der Besuch bei den Wettbewerben war schwach: „erschreckend wenig Zuschauer an den meisten Tagen“[1]. Die Mannschaft des Bundes Deutscher Radfahrer musste bis zum letzten Tag auf Medaillen warten, dann wurde Dieter Kemper Weltmeister der Profi-Steher, und der Gold-Vierer von Trainer Gustav Kilian errang ebenfalls eine Goldmedaille. Für Gesprächsstoff sorgte die „Leistungsexplosion des DDR-Radsports“[1], dessen Fahrer zwar nur in vier Disziplinen starteten, aber zwei Gold- und zwei Bronzemedaillen errangen.

Mit Verwunderung stellt der Berichterstatter des Radsport im Übrigen fest, dass die Zeiten des 200-Meter-Qualifikationszeitfahren für den Sprint der Profis nur „wenig über dem Niveau im Frauen-Sprint (!)“ lagen, aber man müsse „der Gerechtigkeit halber“ erwähnen, dass es am nämlichen Abend sehr kalt gewesen sei.[1] Wie bei der Straßen-WM waren keine sowjetischen Frauen am Start, die jahrelang dominiert hatten.

Resultate Frauen

DisziplinPlatzLandAthletZeit
Sprint1Vereinigte Staaten Sue Novara13,38 (1.), 13,29 (2.)
2Tschechoslowakei Iva Zajíčková
3Vereinigte Staaten Sheila Young12,69 (1.), 12,94 (2.)
Einerverfolgung1Niederlande Keetie van Oosten-Hage4:06,15 min.
(3000 m)2Vereinigte Staaten Mary Jane Reoch4:15,19 min.
3Vereinigtes Konigreich Denise Burton4:14,79 min.

Resultate Männer

Profis

DisziplinPlatzLandAthletZeit
Sprint1Australien John Nicholson12,14 (2.), 11,90 (3.)
2Danemark Peder Pedersen12,16 (1.)
3Japan Ryōji Abe12,89 (1.), 13,29 (3.)
Einerverfolgung (5000 m)1Niederlande Roy Schuiten6.10,52 min.
2Norwegen Knut Knudsen6:15,67 min.
3Belgien Dirk Baert6.13,61 min.
Steherrennen1Deutschland Bundesrepublik Dieter Kemper/Dieter Durst
(100 km)2Niederlande Cees Stam/Joop Stakenburg
3Niederlande Jan Breur/Bruno Walrave

Amateure

DisziplinPlatzLandAthletZeit
Sprint1Frankreich Daniel Morelon12,88 (2.), 13,16 (3.)
2Italien Giorgio Rossi13,57 (1.)
3Deutschland Demokratische Republik 1949 Emanuel Raasch11,57 (1.), 11,95 (2.)
1000-m-Zeitfahren1Deutschland Demokratische Republik 1949 Klaus-Jürgen Grünke1:08,30 min.
2Sowjetunion 1955 Eduard Rapp1:08,42 min.
3Polen 1944 Janusz Kierzkowski1:08,58 min.
Einerverfolgung (4000 m)1Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Huschke5:03,43 min.
2Sowjetunion 1955 Wladimir Osokin5:08,75 min.
3Italien Orfeo Pizzoferrato5:04,96 min.
Mannschaftsverfolgung
(4000 m)
1Deutschland Günther Schumacher/Peter Vonhof/
Hans Lutz/Gregor Braun
4:39,69 min.
2Sowjetunion 1955 Wladimir Ossokin/Witali Petrakow/
Wiktor Sokolow/Alexander Perow
4:39,98 min.
3Deutschland Demokratische Republik 1949 Norbert Dürpisch/Thomas Huschke/
Uwe Unterwalder/Klaus-Jürgen Grünke
4:41,51 min.
Tandemrennen1Polen 1944 Benedykt Kocot/Janusz Kotliński[2]
2Tschechoslowakei Vladimír Vačkář/Miroslav Vymazal
3Sowjetunion 1955 Anatolij Jablunowskyj/Sergei Komelkow11,01 (1.), 11, 48 min.
Steherrennen1Niederlande Gaby Minneboo/Bruno Walrave
2Spanien 1945 Miguel Espinós/Albons
3Frankreich Jean Pinsello/Marechal

Literatur

  • Radsport, August/September 1975

Einzelnachweise und Anmerkungen

Siehe auch