Tetraethylpyrophosphat

chemische Verbindung aus der Gruppe der Phosphorsäureester

Tetraethylpyrophosphat, abgekürzt TEPP ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phosphorsäureester. Seine Toxizität beruht auf der Hemmung der Acetylcholinesterase in Nervenzellen.[8]

Strukturformel
Strukturformel von TEPP
Allgemeines
NameTetraethylpyrophosphat
Andere Namen
  • Tetraethyldiphosphat
  • TEPP
  • Bladan
SummenformelC8H20O7P2
Kurzbeschreibung

bernsteinfarbene Flüssigkeit mit aromatisch süßlichem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer107-49-3
EG-Nummer203-495-3
ECHA-InfoCard100.003.179
PubChem7873
WikidataQ933664
Eigenschaften
Molare Masse290,19 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,18 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

0 °C[3]

Siedepunkt

155 °C[1]

Dampfdruck

0,021 Pa bei 20 (°C)[1]

Löslichkeit

mischbar mit Wasser (Zersetzung)[4]

Brechungsindex

1,4071[5]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[6] ggf. erweitert[4]
GefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 300​‐​310​‐​400
P: 264​‐​273​‐​280​‐​301+310​‐​302+350​‐​310[4]
MAK

Schweiz: 0,005 ml·m−3 bzw. 0,05 mg·m−3[7]

Toxikologische Daten

0,5 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Geschichte

Erstmals synthetisiert wurde TEPP Mitte des 19. Jahrhunderts von dem russischen Chemiker Wladimir Petrowitsch Moschnin, einem Studenten von Charles Adolphe Wurtz, in dessen Pariser Labor. Die Synthese wurde von Philippe de Clermont wiederholt und an die Académie des sciences berichtet. Erst 1932 wurde über die enorme Giftigkeit der Substanz berichtet.[9] Gerhard Schrader entwickelte 1938 TEPP zu einem der ersten organischen Insektizide.

Darstellung

TEPP kann aus Diethylchlorphosphat und Wasser unter Anwesenheit von Pyridin zum Abfangen des Chlorwasserstoffs hergestellt werden.

Synthese von TEPP

Zulassung

Eine EU-Zulassung bestand nie, in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[10]

Einzelnachweise