Taxolensäure

chemische Verbindung

Taxolensäure ist eine zweifach ungesättigte Fettsäure. Sie zählt zu den bis- oder polymethylen-unterbrochenen Isolensäuren (PMI; Poly-Methylene-Interrupted), weil die isolierten cis-Doppelbindungen sind hier durch mehr als eine Methylengruppe getrennt. Zu den PMI zählt auch die Pinolensäure. Taxolensäure ist isomer zur Linolsäure.

Strukturformel
Taxolensäure
Allgemeines
NameTaxolensäure
Andere Namen
  • (5Z,9Z)-5,9-Octadecadiensäure (IUPAC)
  • (5Z,9Z)-Octadeca-5,9-diensäure
  • 18:2b (ω−9) (Lipidname)
  • 18:2-delta-5c,9c (Kurzschreibweise)
SummenformelC18H32O2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer26549-54-2
PubChem53757320
ChemSpider4471901
WikidataQ52159094
Eigenschaften
Molare Masse280,45 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Vorkommen

Taxolensäure ist vor allem in den Samenölen vieler verschiedener Koniferen enthalten. Sie kommt in vielen Arten der Gattung Pinus vor. Nur in geringer Menge kommt sie im Pinienkernöl (Pinus pinea) oder im Zedernussöl vor, aber zu etwa 3,6 % im Samenöl der Schwarzkiefer und etwa 4,5 % in dem von Pinus massoniana.[2][3] Außerdem kommt sie in verschiedenen Arten der Gattung der Eiben zum Teil zu über 10 % vor, z. B. zu etwa 16 % in der Japanischen Eibe (Taxus cuspidata).[4][5] In vielen Arten der Gattung Tannen (Abies) kommt Taxolensäure zu etwa 4–8 % vor, in der Gattung Hemlocktannen (Tsuga) zu 1–3 %, in der Gattung Zedern (Cedrus) zu 4–10 % und der Gattung Keteleeria zu 3–4 %.[6] Außerdem kommt sie in der Japanischen Lärche vor (etwa 2,7 %)[7], in der Goldlärche (etwa 7,75 %)[6] und im Tallöl.[8]

Außerhalb der Ordnung der Koniferen kommt Taxolensäure im Ginkgo vor,[9] im Schachtelhalm Equisetum scirpoides (etwa 6 %)[10], in der Euphorbie Endospermum chinense[11] und in der Seeanemone Stoichactis helianthus, sowie in den Phospholipiden verschiedener Schwämme.[12][13]

Auch einige transgene Ölsaaten produzieren Taxolensäure.[14][15]

Biosynthese

Aus dem Pilz Mortiella alpina wurde eine Δ5-Desaturase (446 Aminosäuren) isoliert, die Taxolensäure und Pinolensäure bilden kann.[16] Ein ähnliches Enzym, das ebenfalls Taxolensäure bilden kann, wurde auch aus dem Eipilz Pythium irregulare isoliert.[17] In Schwämmen wurde die Biosynthese der Taxolensäure und ähnlicher Fettsäuren ebenfalls untersucht, dort werden die Doppelbindungen sequenziell in zufälliger Reihenfolge eingeführt.[12]

Einzelnachweise