Tauer

Gemeinde in Deutschland

Tauer, niedersorbisch Turjej, ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße im Südosten des Landes Brandenburg. Sie ist Teil des Amtes Peitz.

WappenDeutschlandkarte
Tauer
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Tauer hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:, 14° 27′ O51° 54′ N, 14° 27′ O
Bundesland:Brandenburg
Landkreis:Spree-Neiße
Amt:Peitz
Höhe:61 m ü. NHN
Fläche:42,22 km2
Einwohner:685 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:16 Einwohner je km2
Postleitzahl:03185
Vorwahl:035601
Kfz-Kennzeichen:SPN, FOR, GUB, SPB
Gemeindeschlüssel:12 0 71 384
Adresse der Amtsverwaltung:Schulstraße 6
03185 Peitz
Website:www.peitz.de
Bürgermeisterin:Karin Kallauke
Lage der Gemeinde Tauer im Landkreis Spree-Neiße
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Karte

Geografie

Die Gemeinde liegt im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden am Übergang zum Vorspreewald. Auf dem Gebiet der Gemeinde liegt der aus einer eiszeitlichen Senke entstandene Großsee inmitten eines Landschaftsschutzgebietes und mit zahlreichen Wäldern.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Tauer gehören der Ortsteil Schönhöhe (niedersorbisch Šejnejda) und die Wohnplätze Försterei Großsee (Gólnikaŕnja pśi Maznikojskem Jazorje) und Teerofen (Mazniki).[2]

Geschichte

Der Fund eines Urnengräberfeldes aus der Bronzezeit im 19. Jahrhundert lässt auf eine sehr frühe Besiedlung des Ortes schließen. 1632 wurde die Gemeinde erstmals nachweislich als „Tawern“ erwähnt. Bereits 1652 wurde der Ort „Taurow“ genannt. Der Ortsname leitet sich vom sorbischen *tur, „Auerochse“, ab.[3]

Der Ortsteil Schönhöhe bestand seit 1742 als Ackervorwerk. Im Rahmen der Siedlungspolitik Friedrichs II. wurde ab 1752 hier ein zweireihiges Straßendorf angelegt, in dem seinerzeit Familien überwiegend aus Sachsen angesiedelt wurden. Die Kolonie Teerofen (heute Wohnplatz Teerofen) am Großsee, die seit 1665 bestand, wurde durch Teer- und Pechgewinnung bekannt. 1852 wurde die Teerbrennerei eingestellt. Viele Ortsbewohner wanderten Mitte des 19. Jahrhunderts nach Australien und Nordamerika aus.

Tauer lag in der kurfürstlich-brandenburgischen Herrschaft Cottbus und gehörte bis 1832 zum Amt Peitz und danach bis 1874 zum Amt Cottbus. Bereits seit 1816 lag der Ort im Kreis Cottbus in der preußischen Provinz Brandenburg. Bei der DDR-Kreisreform am 25. Juli 1952 wurde der Ort dem Kreis Guben im Bezirk Cottbus zugeordnet. Nach der Wiedervereinigung kam Tauer zum Land Brandenburg. Am 6. Dezember 1993 wurde die Gemeinde dem Landkreis Spree-Neiße zugeordnet, am gleichen Tag wurde Schönhöhe eingemeindet.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
1875788
1890822
1910881
1925873
1933830
1939811
JahrEinwohner
19461142
19501090
19640843
19710806
19810737
19850708
JahrEinwohner
1990699
1995758
2000818
2005805
2010751
2015709
JahrEinwohner
2020681
2021700
2022703

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Tauer besteht aus acht Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 77,2 % zu folgendem Ergebnis:[7]

Partei / WählergruppeStimmenanteilSitze
SV 1920 Tauer25,3 %3
Wir für Tauer20,4 %2
GSG Tauer20,0 %2
Bürgergemeinschaft Tauer/Schönhöhe13,7 %1
Domowina Ortsgruppe Tauer07,8 %1
Freiwillige Feuerwehr Tauer05,5 %1
Handdruckspritze Tauer e. V.05,0 %
FDP02,3 %

Bürgermeister

  • 1998–2003: Monika Riese[8]
  • 2003–2009: Dieter Sommer (FDP)[9]
  • seit 2009: Karin Kallauke (Wir für Tauer)[10]

Kallauke wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidaten mit 63,9 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]

Wappen und Flagge

Hissflagge mit dem Gemeindewappen

Das Wappen wurde von dem Heraldiker Uwe Reipert gestaltet und am 9. Mai 2012 genehmigt.

Blasonierung: „In Grün über goldenem Schildfuß, belegt mit einem liegenden grünen Eschenzweig, ein schreitender, widersehender goldener Auerochse.“[13]

Die Flagge ist Grün-Gelb-Grün (1:5:1) gestreift und im Mittelstreifen mit dem Gemeindewappen belegt.

Sehenswürdigkeiten

Feuerwehrhaus in Tauer

In der Liste der Baudenkmale in Tauer stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Bauwerke

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Tauer liegt an der Landesstraße L 50 zwischen Peitz und Guben.

Der Haltepunkt Tauer lag an der eingleisigen Bahnstrecke Cottbus–Frankfurt (Oder), auf der der Personenverkehr 1996 eingestellt wurde.

Sport

SV 1920 Tauer (Fußball, Kegeln, Billard, Tischtennis, Volleyball)

Einzelnachweise

Commons: Tauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien