Sojus TMA-22
Sojus TMA-22 ist eine Missionsbezeichnung für den Flug des russischen Raumschiffs Sojus zur Internationalen Raumstation (ISS). Im Rahmen des ISS-Programms trägt der Flug die Bezeichnung ISS AF-28S. Es war der 28. Besuch eines Sojus-Raumschiffs an der ISS und der 134. Flug im Sojusprogramm. Die Mission war der letzte Flug des Sojus-TMA-Raumschiffs nach älterem Design mit analogen Computern. Mit dem Qualifizierungsflug Sojus TMA-03M ging der umgestaltete Nachfolger mit digitaler Technik nach zwei Testflügen in den normalen Betriebsmodus.
Missionsdaten | |||
---|---|---|---|
Mission | Sojus TMA-22 | ||
NSSDCA ID | 2011-067A | ||
Raumfahrzeug | Sojus 7K-STMA (GRAU-Index 11F732) Seriennummer 232 | ||
Rufzeichen | Астрей („Astraios“)[1] | ||
Trägerrakete | Sojus FG (GRAU-Index 11A511FG)[2] | ||
Besatzung | 3 | ||
Start | 14. November 2011, 4:14:03 UTC[3][4] | ||
Startplatz | Baikonur 1/5 | ||
Raumstation | ISS | ||
Andockplatz | Poisk[5] | ||
Ankopplung | 16. November 2011, 5:24 UTC[6] | ||
Abkopplung | 27. April 2012, 8:18 UTC | ||
Dauer auf ISS | 163d 2h 54min | ||
Landung | 27. April 2012, 11:45 UTC[7] | ||
Landeplatz | 88 Kilometer nordnordöstlich von Arkalyk, Kasachstan , 67° 10′ O | ||
Flugdauer | 165d 7h 31min | ||
Mannschaftsfoto | |||
v. l. n. r.: Anatoli Iwanischin, Anton Schkaplerow und Daniel Burbank | |||
◄ Vorher / nachher ► | |||
|
Besatzung
Hauptbesatzung
- Anton Nikolajewitsch Schkaplerow (1. Raumflug), Kommandant, (Russland/Roskosmos)
- Anatoli Alexejewitsch Iwanischin[8] (1. Raumflug), Bordingenieur, (Russland/Roskosmos)
- Daniel Christopher Burbank (3. Raumflug), Bordingenieur, (USA/NASA)[9]
Ersatzmannschaft
- Gennadi Iwanowitsch Padalka (4. Raumflug), Kommandant, (Russland/Roskosmos)
- Sergei Nikolajewitsch Rewin (1. Raumflug), Bordingenieur, (Russland/Roskosmos)
- Joseph Michael Acaba (2. Raumflug), Bordingenieur, (USA/NASA)
Missionsverlauf
Der Start war ursprünglich für den 22. September 2011 geplant. Nach der Fehlzündung der dritten Stufe einer Sojus-Rakete am 24. August wurde die Mission zuerst auf Ende Oktober oder Anfang November verlegt, um zwei unbemannte Testflüge durchführen zu können.[10] Der Start erfolgte schließlich am 14. November 4:14 UTC bei dichtem Schneetreiben von der Startrampe 1 des Weltraumbahnhofs Baikonur.[3][4]
Nach mehr als zwei Flugtagen erreichte die Sojus am 16. November 2011 neun Minuten früher als geplant die Internationale Raumstation am Andockmodul Poisk.[5] Das Sojus-Raumschiff löste Sojus TMA-21 als Rettungskapsel ab.[11]
Die Besatzung der ISS-Expeditionen 29 und 30 sollte bis zum 16. März 2012 auf der ISS bleiben, allerdings wurde bei Dichtigkeitstest im Energija-Werk Koroljow die Wiedereintrittskapsel des Sojus-TMA-04M-Raumschiffs stark beschädigt. Man entschied, das komplette Raumschiff auszusondern und die Herrichtung des eigentlich für Sojus TMA-05M vorgesehenen Raumschiffs zu beschleunigen.[12] Dadurch verschob sich der Start von Sojus TMA-04M auf den 15. Mai 2012,[13] die ISS-Expedition 30 wurde bis Ende April 2012 verlängert.[14]
Am 27. April 2012 um 8:18 UTC koppelte Sojus TMA-22 mit Schkaplerow, Iwanischin und Burbank an Bord ab. Damit begann auf der ISS die Expedition 31 mit Oleg Kononenko als Kommandant. Die Bremszündung wurde um 10:49 UTC eingeleitet, um 11:21 UTC trat die Landekapsel in die dichten Schichten der Atmosphäre ein. Der Bremsschirm wurde in 10,7 Kilometern Höhe aktiviert, in etwa 8 Kilometern Höhe entfaltete sich der riesige weiß-orange gestreifte Hauptfallschirm. Die Landung erfolgte schließlich um 11:45 UTC knapp 90 Kilometer nordöstlich von Arkalyk auf einem Feld in der Steppe Kasachstans.[15]
Wegen des starken Windes landete die Crewkapsel allerdings auf der Seite, was NASA-Kommentator Rob Navias zu der lakonischen Bemerkung veranlasste, dass das „nicht unüblich“ sei.
Siehe auch
Weblinks
- Sojus TMA-22 bei spacefacts.de
- Sojus TMA-22 bei space.kursknet.ru (englisch/russisch, archiviert 2016)
- Sojus TMA-22 in der Encyclopedia Astronautica (englisch)
- Sojus TMA-22 im NSSDCA Master Catalog (englisch).