Sierra de Francia

Gebirge in Spanien

Die Sierra de Francia ist ein Teil des Iberischen Scheidegebirges. Sie befindet sich im Süden der Provinz Salamanca in der Autonomen Region Kastilien-León entlang der Grenze zur Region Extremadura. Auch ein Gemeindeverband (comarca) ist nach ihr benannt, wobei die jeweiligen Flächen jedoch zum Teil deutlich voneinander abweichen.

Sierra de Francia
Die Lage der Comarca Sierra de Francia in der Provinz Salamanca
Die Lage von Sierra de Francia in der Provinz Salamanca
Basisdaten
Staat:Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft:Kastilienleon Kastilien und León
Provinz:Salamanca
Hauptort:La Alberca
Fläche:628,43 km²
Einwohner:7.643 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte:12 Einw./km²
Gemeinden:32
Sierra de Francia
Gipfellandschaft am Peña de Francia (1727 m)
Gipfellandschaft am Peña de Francia (1727 m)

Gipfellandschaft am Peña de Francia (1727 m)

Höchster GipfelPico de La Hastiala (1735 msnm)
LageProvinz Salamanca, (Spanien)
Teil desIberischen Scheidegebirges
Koordinaten, 6° 10′ W40° 31′ N, 6° 10′ W
GesteinGranit etc.
p1
p5
Typische Landschaft
Miranda del Castañar
Plaza Mayor von La Alberca
Traditionelle Trachten

Gebirge

Der höchste Gipfel der in großen Teilen bewaldeten Sierra de Francia ist der Pico de La Hastiala (1735 m), doch in Spanien bekannter und bis kurz unterhalb des Gipfels mit dem Kfz befahrbar ist der Peña de Francia (1727 m); er wurde bereits von Cervantes in seinem Roman Don Quijote erwähnt. Weitere Gipfel sind die Mesa del Francés (1638 m) und der Pico Robledo (1614 m).[1] Darüber hinaus ist die Sierra de Francia das Quellgebiet mehrerer Flüsse, die allesamt zum Einflussgebiet (cuenca) des Tajo gehören; die wichtigsten sind: Río Alagón, Río Batuecas, Río Cuerpo de Hombre, Río Francia und Río Quilamas.

Comarca

Zur 628,43 km² großen und 7643 Einwohner zählenden Comarca Sierra de Francia gehören 32 Gemeinden (municipios):

GemeindeEinwohner
1. Januar 2022
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Cod INEPostleitzahl
La Alberca 1.07160,73183701037624
Aldeanueva de la Sierra 10614,5173701837691
La Bastida 3118,5323704537692
El Cabaco 23247,3553706137621
Las Casas del Conde 641,26513709037659
Cepeda 29010,73273709837656
Cereceda de la Sierra 6515,4843709937621
Cilleros de la Bastida 2316,9713710437692
Escurial de la Sierra 23220,97113712537762
Garcibuey 19312,51153714737658
Herguijuela de la Sierra 23431,5273715837619
Linares de Riofrío 93527,90343717237760
Madroñal 1401,61873717637619
El Maíllo 27646,2763717737621
Miranda del Castañar 39621,07193719337660
Mogarraz 2409,05273719437610
Molinillo 436,7963719537683
Monforte de la Sierra 594,36143719637618
Nava de Francia 12516,5183721437659
Navarredonda de la Rinconada 16313,12123721937607
Pinedas 10414,5973725237712
La Rinconada de la Sierra 10313,0683726837607
San Esteban de la Sierra 36720,83183728437671
San Martín del Castañar 25115,50163728637659
San Miguel de Valero 33228,55123728737763
San Miguel del Robledo 5110,3953703637694
Santibáñez de la Sierra 17113,61133729837670
Sequeros 2356,27373730537650
Sotoserrano 54357,6993731337657
El Tornadizo 9111,4483732537765
Valero 29726,27113733937764
Villanueva del Conde 18012,99143735537658
Comarca Sierra de Francia7.643628,4312– – 

Siehe auch

Der Ort La Alberca liegt in etwa im geographischen Zentrum der Comarca, doch gilt Miranda del Castañar als die eigentliche historische und kulturelle Hauptstadt.

Wirtschaft

Vor der erst im Mittelalter erfolgten Besiedlung der Sierra de Francia diente das Gebiet als Sommerweide für die Herden der zumeist in den Tallagen lebenden Hirten (Transhumanten), die in hohem Maße eine Selbstversorgungswirtschaft betrieben. Wegen der schlechten Wegverbindungen lagen die in Frage kommenden Marktorte oft zu weit entfernt. Lebensgrundlage der Menschen bildeten Gerste, Oliven und Wein; daneben wurde Viehzucht (Schafe, Ziegen, Hühner, Schweine) betrieben. Wichtigste Handelsware war die Holzkohle. Heute sind die Forstwirtschaft und der Tourismus die wichtigsten Einnahmequellen der Region.

Geschichte

Sowohl Kelten als auch Römer, Westgoten und Mauren kümmerten sich nur wenig um die abgelegene Bergregion. Nach der Rückeroberung (reconquista) weiter Gebiete im Norden der Iberischen Halbinsel und deren durch Alfons IX. (reg. 1188–1230) vorantriebene Besiedlung (repoblación) im 12. und 13. Jahrhundert bildete das Gebiet mehrere Jahrzehnte lang die südliche Grenze des Königreichs León zur islamisch-maurischen Einflusssphäre. Als Neusiedler kamen auch viele Franzosen in der Nachfolge Raimunds von Burgund ins Land, was den häufigen Beinamen Francia erklärt. Die zumeist auf 500 bis 1000 m hohen Hügelkuppen erbauten Orte wurden durch Burgen und Mauern gesichert.

Sehenswürdigkeiten

Durch die Einrichtung eines großen Naturparks innerhalb des Gebirges (Parque natural de Las Batuecas - Sierra de Francia) sind weite Teile der Landschaft unter Schutz gestellt worden. Zusätzlich hat die UNESCO das Gebiet als Biosphärenreservat eingestuft.

Abgesehen von den natürlichen Sehenswürdigkeiten, die auf diversen Wanderwegen erkundet werden können, bieten einige Orte aufgrund der jahrhundertelangen Abgeschiedenheit der Region noch ein relativ unverfälschtes Bild – als Kulturgüter (Bienes de Interés cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico sind anerkannt: La Alberca, Miranda del Castañar, Mogarraz, San Martín del Castañar und Sequeros.

Film

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der spanische Regisseur Luis Buñuel im Jahr 1932 seinen berühmten Dokumentarfilm Las Hurdes – Tierra sin Pan in der Umgebung von La Alberca und nicht im eigentlichen, weiter südwestlich gelegenen, Kerngebiet der Hurdes drehte.

Commons: Sierra de Francia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen