Shorttrack-Weltmeisterschaften

Die Shorttrack-Weltmeisterschaften sind die von der Internationalen Eislaufunion (ISU) veranstalteten internationalen Meisterschaften im Shorttrack. Die ersten offiziellen Weltmeisterschaften fanden 1981 statt. Rückwirkend wurden auch vorherige Wettkämpfe seit 1976 zu Weltmeisterschaften erklärt.[1] Die Weltmeisterschaften finden jährlich am Ende der Weltcupsaison statt, zumeist im März.

Szene vor Rennstart bei den Weltmeisterschaften 2015

Bis 2000 wurden bei Männern und Frauen ausschließlich Weltmeister im Mehrkampf und in der Staffel gekürt, seit 2001 vergibt die ISU zusätzlich Titel auf den Einzelstrecken 500, 1000 und 1500 Meter.[2] Außerdem wird ein 3000-Meter-Rennen gelaufen, in dem keine Medaillen vergeben werden.[3] Im Mehrkampf werden alle vier Einzelstreckenergebnisse gewertet, der Erstplatzierte über jede Strecke bekommt 34, der Zweite 21, der Dritte 13, der Vierte 8, der Fünfte 5 und der Sechste 3 Punkte. Die besten acht Athleten nach den Wettkämpfen über 500, 1000 und 1500 m starten dann im 3000-m-Superfinale, um den Titel im Mehrkampf zu ermitteln. Die Staffel findet bei den Frauen über 3000 und bei den Männern über 5000 m statt.

Austragungsorte

Die Weltmeisterschaften wurden bislang von 17 Ländern aus vier Kontinenten ausgetragen. Mit sechs Austragungen waren Großbritannien und Kanada häufigster Gastgeber, es folgen die Niederlande mit fünf Austragungen.

VeranstaltungOrtDatum
als Weltveranstaltung (World Competition)
WM 1976Vereinigte Staaten  Champaign9. bis 11. April 1976
WM 1977Frankreich  Grenoble15. bis 17. April 1977
als ISU-Meisterschaften
WM 1978Vereinigtes Konigreich  Solihull8. bis 9. April 1978
WM 1979Kanada  Québec7. bis 8. April 1979
WM 1980Italien  Mailand22. bis 23. März 1980
als ISU-Weltmeisterschaften
WM 1981Frankreich  Meudon4. bis 5. April 1981
WM 1982Kanada  Moncton2. bis 4. April 1982
WM 1983Japan  Tokio8. bis 10. April 1983
WM 1984Vereinigtes Konigreich  Peterborough6. bis 8. April 1984
WM 1985Niederlande  Amsterdam15. bis 17. März 1985
WM 1986Frankreich  Chamonix4. bis 6. April 1986
WM 1987Kanada  Montreal3. bis 5. April 1987
WM 1988Vereinigte Staaten  St. Louis9. bis 11. Februar 1988
WM 1989Vereinigtes Konigreich  Solihull7. bis 9. April 1989
WM 1990Niederlande  Amsterdam16. bis 18. März 1990
WM 1991Australien  Sydney22. bis 24. März 1991
WM 1992Vereinigte Staaten  Denver2. bis 4. April 1992
WM 1993China Volksrepublik  Peking26. bis 28. März 1993
WM 1994Vereinigtes Konigreich  Guildford31. März bis 2. April 1994
WM 1995Norwegen  Gjøvik17. bis 19. März 1995
WM 1996Niederlande  Den Haag1. bis 3. März 1996
WM 1997Japan  Nagano29. bis 30. März 1997
WM 1998Osterreich  Wien20. bis 22. März 1998
WM 1999Bulgarien  Sofia19. bis 21. März 1999
WM 2000Vereinigtes Konigreich  Sheffield10. bis 12. März 2000
WM 2001Korea Sud  Jeonju29. bis 31. März 2001
WM 2002Kanada  Montreal5. bis 7. April 2002
WM 2003Polen  Warschau21. bis 23. März 2003
WM 2004Schweden  Göteborg19. bis 21. März 2004
WM 2005China Volksrepublik  Peking11. bis 13. März 2005
WM 2006Vereinigte Staaten  Minneapolis31. März bis 2. April 2006
WM 2007Italien  Mailand9. bis 11. März 2007
WM 2008Korea Sud  Gangneung7. bis 9. März 2008
WM 2009Osterreich  Wien6. bis 8. März 2009
WM 2010Bulgarien  Sofia19. bis 21. März 2010
WM 2011Vereinigtes Konigreich  Sheffield11. bis 13. März 2011
WM 2012China Volksrepublik  Shanghai9. bis 11. März 2012
WM 2013Ungarn  Debrecen8. bis 10. März 2013
WM 2014Kanada  Montreal14. bis 16. März 2014
WM 2015Russland Moskau14. bis 15. März 2015
WM 2016Korea Sud  Seoul11. bis 13. März 2016
WM 2017Niederlande  Rotterdam10. bis 12. März 2017
WM 2018Kanada  Montreal16. bis 18. März 2018
WM 2019Bulgarien  Sofia8. bis 10. März 2019
WM 2020Korea Sud  Seoulentfallen
WM 2021Niederlande  Dordrecht5. bis 7. März 2021
WM 2022Kanada  Montreal8. bis 10. April 2022
WM 2023Korea Sud  Seoul10. bis 12. März 2023
WM 2024Niederlande  Rotterdam15. bis 17. März 2024

Zeitplan

Der zeitliche Ablauf der Weltmeisterschaften sah bei den Weltmeisterschaften 2021 wie folgt aus:[4]

Tag 1, Freitag

  • Viertelfinale 1500 m
  • Vorläufe 500 und 1000 m

Tag 2, Samstag

  • Halbfinale und Finale 1500 m
  • Finalrunden 500 m
  • Halbfinale Staffel

Tag 3, Sonntag

  • Finalrunden 1000 m
  • 3000 m
  • Finale Staffel

Teamweltmeisterschaften

Von 1991 bis 2011 fanden immer zum Abschluss einer Saison Teamweltmeisterschaften statt. Es nahmen bei Frauen und Männern jeweils acht Mannschaften mit maximal fünf Athleten teil. Die acht Mannschaften wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Mannschaft jeder Gruppe qualifizierte sich direkt für das A-Finale, die zweit- und drittplatzierte Mannschaft für die Hoffnungsrunde und die viertplatzierte Mannschaft für das B-Finale. Die ersten beiden Mannschaften der Hoffnungsrunde zogen ebenfalls ins A-Finale ein, während die dritt- bzw. viertplatzierte Mannschaft im B-Finale antreten musste. Die Läufe der Vorrundengruppen und der Hoffnungsrunde wurden am ersten Wettkampftag absolviert, A- und B-Finale am zweiten.

Über 500 und 1000 m traten in vier Läufen jeweils ein Athlet eines Landes gegeneinander an. Über 3000 m gab es nur einen Lauf, wobei jedes Land zwei Athleten einsetzte. In der Staffel starteten vier Läufer eines Landes. In jedem Einzelrennen bekam der Erste fünf Punkte, der Zweite drei Punkte, der Dritte zwei Punkte und der Vierte einen Punkt. In der Staffel wurden doppelt so viele Punkte vergeben, zehn für die erste Staffel, sechs für die zweite, vier für die dritte und zwei für die vierte. Bei einer Disqualifikation wurde kein Punkt zugesprochen. Die Addition aller Punkte der Athleten eines Landes entschied über die Platzierung.[5]

Medaillenspiegel

Die erfolgreichsten Nationen bei Shorttrack-Weltmeisterschaften sind Südkorea, Kanada und China. Die Athleten mit den meisten Titeln sind die Chinesinnen Wang Meng und Yang Yang (A) sowie der zunächst für Südkorea und später für Russland startende Wiktor Ahn mit jeweils 18 WM-Goldmedaillen.

Nicht enthalten sind in diesem Medaillenspiegel die Shorttrack-Teamweltmeisterschaften. Stand: 23. März 2021.

RangNationGoldSilberBronzeGesamt
1Korea Sud  Südkorea1047764245
2Kanada  Kanada657966210
3China Volksrepublik  Volksrepublik China644744155
4Niederlande  Niederlande18151346
5Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten16163062
6Japan  Japan13192254
7Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich710926
8Italien  Italien5142544
9Ungarn  Ungarn49417
10Russland Russische Föderation34613
11Australien  Australien25310
12Bulgarien  Bulgarien1269
13Neuseeland  Neuseeland112
14Frankreich  Frankreich145
14Belgien  Belgien145
16Russische Eislaufunion123
17Deutschland  Deutschland112
18Sowjetunion  Sowjetunion11
18Polen  Polen11
Gesamt303304303910

Siehe auch

Literatur

  • Beat Häsler & William Markland: Results 1978–1992. World Short Track Speed Skating Championships. Davos 1993.

Einzelnachweise