Scott Sharp

US-amerikanischer Autorennfahrer

Scott Robert Sharp (* 14. Februar 1968 in Norwalk) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Autorennfahrer und Rennstallbesitzer.

Scott Sharp 2007 in Indianapolis
Scott Sharp im IndyCar-Dallara am Texas Motor Speedway 2007 …
… und im Acura ARX-01 beim 2,45-Stunden-Rennen von Mid-Ohio 2008

Karriere als Rennfahrer

Sportwagenrennen

Scott Sharp begann seine Karriere – wie so viele Rennfahrer vor und nach ihm – im Kartsport. Bereits mit acht Jahren erhielt er sein erstes Kart und gewann bis zum Ende dieses Karriereabschnitts bei 72 Starts 50 Rennen. Anders als die meisten seiner Kollegen, die zu den Monopostos wechselten, begann Sharp nach dieser Phase mit dem Sportwagensport.

1986 gewann er die Gesamtwertung der GT2-Klasse der SCCA National Championship[1], 1987 die GT1-Endwertung dieser Serie[2]: ein Erfolg, den er 1988 wiederholen konnte.[3] Nach einem erfolglosen Jahr in der IMSA-GTP-Serie 1990 wechselte er 1991 in die Trans-Am-Serie, deren Gesamtwertung er auf einem Chevrolet Camaro für sich entschied.[4] 1992 bestritt er sein erstes Rennen im Sprint Cup der NASCAR und erreichte mit dem Sieg in der Endwertung der Trans-Am-Serie 1993 seinen fünften Titel einer Sportwagenserie.[5]

1996, als er bereits Monopostorennen fuhr, gewann er gemeinsam mit Wayne Taylor und Jim Pace das 24-Stunden-Rennen von Daytona.[6] Im selben Jahr gab er sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Auch während seiner intensiven Monopostozeit fuhr Sharp sporadisch Sportwagenrennen. 2002 wurde er Gesamtzweiter in Daytona und 2003 Fünfter.

Als er mit dem Ablauf der Rennsaison 2007 den Monopostosport mehr oder weniger beendete, kehrte er zu den Sportwagen zurück. Für Highcroft Racing ging er 2008 in der American Le Mans Series an den Start. Sein Partner im Acura ARX-01b war David Brabham. Hinter Timo Bernhard und Romain Dumas im Penske-Racing-Porsche RS Spyder beendete das Duo die Saison in der LMP2-Klasse als Gesamtzweiter.[7] 2008 kehrte er auch zum 12-Stunden-Rennen von Sebring zurück, wo er 1991 sein Debüt gegeben hatte. Sharp und Brabham waren außerdem 2009 in der ALMS für Highcroft Racing engagiert und konnten mit drei Saisonsiegen die Gesamtwertung der Meisterschaft für sich entscheiden.[8]

Rennstallbesitzer

2010 gründete Scott Sharp gemeinsam mit Ed Brown Extreme Speed Motorsports, Brown ist Chief Executive Officer des Getränke-Konzerns Tequila Patron. Das Unternehmen unterstützte die Rennaktivitäten des Teams von Beginn an tatkräftig. Sharp war auch Fahrer des Teams und war weiterhin in der ALMS und der Nachfolgemeisterschaft, der IMSA WeatherTech SportsCar Championship, erfolgreich. 2016 siegte Sharp mit dem Ligier JS P2 des Teams sowohl beim 24-Stunden-Rennen von Daytona als auch beim 12-Stunden-Rennen von Sebring. Ende 2018 stellte das Team den Rennbetrieb ein[9].

Monopostosport

Ohne nennenswerte Erfahrung mit Rennfahrzeugen mit freistehenden Rädern begann er 1996 in der Indy Racing League Rennen zu fahren und wurde Meister. Den Titel musste er sich allerdings mit dem punktgleichen Buzz Calkins teilen[10]. 1998 wechselte er zu Kelley Racing. Während der bis 2004 dauernden Zusammenarbeit gewann er acht Meisterschaftsläufe in der Indy Racing League und der IndyCar Series. Außerdem gelang es ihm viermal aus der Pole-Position zu starten, darunter beim Indianapolis 500 2001. 1998 wurde er mit zwei Saisonsiegen hinter Kenny Bräck, Davey Hamilton und Tony Stewart Meisterschaftsvierter[11] und 2001 hinter Sam Hornish junior und Buddy Lazier Gesamtdritter[12].

Bis Ende 2007 blieb Sharp in der IndyCar Series und stellte einige Rekorde auf. Von seinem Debütrennen weg war er bei 138 Veranstaltungen in Folge am Start. Bei 147 Starts kam er 110-mal in die Wertung. 82-mal erreichte er die Punkteränge und gewann sieben Saisonen in Folge mindestens einen Meisterschaftslauf.

Zwischen 1994 und 2009 war er 14-mal beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis am Start. Seine beste Platzierung erreichte er 2007 mit dem sechsten Rang.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1996Vereinigte Staaten Riley & Scott Cars Inc.Riley & Scott Mk IIISudafrika 1961 Wayne TaylorVereinigte Staaten Jim PaceAusfallKraftübertragung
2015Vereinigte Staaten Extreme Speed MotorsportsLigier JS P2Vereinigtes Konigreich Ryan DalzielDanemark David Heinemeier HanssonRang 28
2016Vereinigte Staaten Extreme Speed MotorsportsLigier JS P2Vereinigte Staaten Johannes van OverbeekVereinigte Staaten Ed BrownRang 16

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1991Vereinigte Staaten Tom Milner RacingSpice SE89PVereinigte Staaten Brian BonnerVereinigte Staaten Jeff KlineRang 6
1997Vereinigte Staaten Doyle Racing Riley & ScottRiley & Scott Mk IIIBelgien Eric van de PoeleSudafrika 1961 Wayne TaylorAusfallMechanik
1999Vereinigte Staaten Doyle Racing Riley & ScottChevrolet Corvette C5-RVereinigtes Konigreich Andy PilgrimVereinigte Staaten John HeinricyAusfallUnfall
2008Vereinigte Staaten Patron Highcroft RacingAcura ARX-01bSchweden Stefan JohanssonAustralien David BrabhamRang 5
2009Vereinigte Staaten Patron Highcroft RacingAcura ARX-02aVereinigtes Konigreich Dario FranchittiAustralien David BrabhamAusfallMechanik
2010Vereinigte Staaten Extreme Speed MotorsportsFerrari F430 GTCDeutschland Dominik FarnbacherVereinigte Staaten Johannes van OverbeekAusfallMechanik
2011Vereinigte Staaten Extreme Speed MotorsportsFerrari 458 ItaliaDeutschland Dominik FarnbacherVereinigte Staaten Johannes van OverbeekAusfallUnfall
2011Vereinigte Staaten Extreme Speed MotorsportsFerrari 458 ItaliaVereinigte Staaten Guy CosmoVereinigte Staaten Johannes van OverbeekAusfallUnfall
2012Vereinigte Staaten Extreme Speed MotorsportsFerrari 458 ItaliaVereinigte Staaten Guy CosmoVereinigte Staaten Johannes van OverbeekRang 43
2013Vereinigte Staaten Extreme Speed MotorsportsHPD ARX-03bVereinigte Staaten Guy CosmoAustralien David BrabhamRang 36
2014Vereinigte Staaten Extreme Speed MotorsportsHPD ARX-03bVereinigtes Konigreich Ryan DalzielAustralien David BrabhamRang 2
2015Vereinigte Staaten Tequila Patron ESMHPD ARX-03bVereinigtes Konigreich Ryan DalzielDanemark David Heinemeier HanssonAusfallDefekt
2016Vereinigte Staaten Tequila Patron ESMLigier JS P2Vereinigte Staaten Ed BrownBrasilien Luís Felipe DeraniVereinigte Staaten Johannes van OverbeekGesamtsieg
2017Vereinigte Staaten Tequila Patron ESMOnRoak Nissan DPiVereinigte Staaten Ryan DalzielBrasilien Luís Felipe DeraniAusfallDefekt
2018Vereinigte Staaten Tequila Patron ESMOnRoak Nissan DPiVereinigte Staaten Ryan DalzielFrankreich Olivier PlaAusfallUnfall
Commons: Scott Sharp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise