Schachbundesliga 1975/76

Spielzeit der deutschen Schachbundesliga

Die Saison 1975/76 war die zweite Spielzeit der viergleisigen Schachbundesliga.

Modus

Jeweils 8 Mannschaften spielten in den Staffeln Nord, West, Südwest und Süd ein einfaches Rundenturnier. Die vier Staffelsieger qualifizierten sich für die zentral an einem verlängerten Wochenende ausgetragene Endrunde, der Siebte und Achte jeder Staffel stiegen ab. Die Staffel Nord umfasste die Landesverbände Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Weser-Ems, die Staffel West beinhaltete die Landesverbände Hessen und Nordrhein-Westfalen, die Staffel Südwest bestand aus den Landesverbänden Baden, Mittelrhein, Pfalz und Saarland, während der Staffel Süd Vereine der Landesverbände Bayern und Württemberg-Hohenzollern angehörten. Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Mannschaftspunkte, bei Gleichstand wurde um den Gruppensieg und den Klassenerhalt Stichkämpfe gespielt, ansonsten entschied die Anzahl der Brettpunkte. Bei der Endrunde wurden generell keine Stichkämpfe gespielt, sondern bei Gleichstand nach Mannschaftspunkten entschied die Anzahl der Brettpunkte.

Vorrunde

Nord

In die Staffel Nord waren mit dem SC Kreuzberg und dem SV Wilmersdorf zwei Berliner Vereine aufgestiegen. Beide Aufsteiger konnten sich in der Bundesliga halten, absteigen mussten hingegen der Vorjahreszweite Hannoverscher SK und der SK Bremen-Nord. Der Delmenhorster SK konnte sich erneut für die Endrunde qualifizieren und gewann dabei alle Wettkämpfe.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.Delmenhorster SK (V)770014:039,0:17,0
2.SC Kreuzberg (N)750210:433,5:22,5
3.Lasker Steglitz74038:633,0:23,0
4.Hamburger SG74038:630,0:26,0
5.SV Wilmersdorf (N)73137:726,0:30,0
6.Hamburger SK72145:923,0:33,0
7.Hannoverscher SK71244:1020,0:36,0
8.SK Bremen-Nord70070:1419,5:36,5

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: Delmenhorster Schachklub
Absteiger: Hannoverscher SK, SK Bremen-Nord
(V)Staffelsieger des Vorjahres
(N)Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.Delmenhorster SK56565
2.SC Kreuzberg36
3.Lasker Steglitz25358
4.Hamburger SG335
5.SV Wilmersdorf534
6.Hamburger SK23354
7.Hannoverscher SK244
8.SK Bremen-Nord30

West

In die Staffel West waren der TSV Schott Mainz und die Sportfreunde Katernberg aufgestiegen. Beide Aufsteiger erreichten den Klassenerhalt, absteigen mussten hingegen die VSG Offenbach und der SV 19920 Hofheim, wobei sich letztere im Stichkampf um den Klassenerhalt der Düsseldorfer SG Rochade 2:6 geschlagen geben mussten.

Der deutsche Meister Solinger SG 1868 gab außer gegen seinen Hauptkonkurrenten SK Münster 32 auch gegen Schott Mainz ein Unentschieden ab, konnte aber dennoch mit einem Punkt Vorsprung die Staffel gewinnen und qualifizierte sich damit für die Endrunde.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.Solinger SG 1868 (M,V)752012:235,5:20,5
2.SK Münster 32743011:333,0:23,0
3.Königsspringer Frankfurt74129:534,0:22,0
4.TSV Schott Mainz (N)72327:725,0:31,0
5.Sportfreunde Katernberg (N)73046:827,0:29,0
6.Düsseldorfer SG Rochade71244:1024,0:32,0
7.SV 1920 Hofheim71244:1025,5:30,5
8.VSG Offenbach71153:1120,0:36,0

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: Solinger SG 1868
Absteiger: SV 1920 Hofheim, VSG Offenbach
(M)amtierender Deutscher Meister
(V)Staffelsieger des Vorjahres
(N)Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.Solinger SG 1868445657
2.SK Münster 3244545
3.Königsspringer Frankfurt455
4.TSV Schott Mainz444
5.Sportfreunde Katernberg33355
6.Düsseldorfer SG Rochade24343
7.SV 1920 Hofheim3344
8.VSG Offenbach134

Südwest

In die Staffel Südwest waren der SV 03/25 Koblenz und der SK Ludwigshafen aufgestiegen. Während sich die Koblenzer in der Bundesliga halten konnten, stieg Ludwigshafen direkt wieder ab, zusammen mit dem Aachener Schachverein, der alle Wettkämpfe verlor, zwei davon kampflos.Nachdem der SK Heidelberg 1975 noch knapp die Endrundenqualifikation verpasst hatte, gelang es ihnen diesmal, alle Wettkämpfe zu gewinnen.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.SK Heidelberg770014:038,0:18,0
2.SK Frankenthal750210:435,5:20,5
3.SG Porz (V)742110:432,0:24,0
4.SV 03/25 Koblenz (N)73137:730,5:25,5
5.SG Saarbrücken73137:727,5:28,5
6.SC Kettig73046:827,5:28,5
7.SK Ludwigshafen (N)71062:1220,5:35,5
8.Aachener Schachverein70070:1412,5:43,5

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: SK Heidelberg
Absteiger: SK Ludwigshafen, Aachener Schachverein
(V)Staffelsieger des Vorjahres
(N)Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.SK Heidelberg558
2.SK Frankenthal3668
3.SG Porz445
4.SV 03/25 Koblenz3437
5.SG Saarbrücken2456
6.SC Kettig235365
7.SK Ludwigshafen12
8.Aachener Schachverein0023

Süd

In die Staffel Süd waren der PSV Ulm und der SV Fortuna Regensburg aufgestiegen. Während die Ulmer den Klassenerhalt erreichten, mussten die Regensburger zusammen mit dem Münchener SC 1836 wieder absteigen. Da die Vereine auf den Plätzen 6 bis 8 punktgleich waren, mussten diese ein Stichturnier um den Klassenerhalt austragen, das die Stuttgarter Schachfreunde 1879 durch einen 4,5:3,5-Sieg gegen den Münchener SC und ein 4:4 gegen Regensburg für sich entscheiden konnten, da die Münchener Regensburg mit 6:2 bezwangen.Der SC 1868 Bamberg gab zwei Unentschieden ab, erreichte aber dennoch mit vier Punkten Vorsprung deutlich den Staffelsieg und damit die Qualifikation für die Endrunde.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.SC 1868 Bamberg752012:233,0:23,0
2.SF Marktheidenfeld (V)73228:630,0:26,0
3.Grundig Nürnberg73228:629,5:26,5
4.SC Anderssen Bavaria München73137:728,5:27,5
5.PSV Ulm (N)72236:828,0:28,0
6.Stuttgarter Schachfreunde 187972145:928,5:27,5
7.Münchener SC 183671335:925,5:30,5
8.SV Fortuna Regensburg (N)71335:921,0:35,0

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: SC 1868 Bamberg
Absteiger: Münchener SC 1836, SV Fortuna Regensburg
(V)Staffelsieger des Vorjahres
(N)Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.SC 1868 Bamberg45546
2.SF Marktheidenfeld45247
3.Grundig Nürnberg335454
4.SC Anderssen Bavaria München64
5.PSV Ulm33644
6.Stuttgarter Schachfreunde 187942
7.Münchener SC 18364434
8.SV Fortuna Regensburg21444

Endrunde

Die Endrunde fand vom 24. bis 26. September in Hallstadt statt. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich der SC 1868 Bamberg mit einem halben Brettpunkt Vorsprung vor dem Titelverteidiger Solinger SG 1868 durch; der Delmenhorster SK wurde Dritter vor dem Heidelberger SK.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.SC 1868 Bamberg32105:115,5:8,5
2.Solinger SG 1868 (M)32105:115,0:9,0
3.Delmenhorster SK30121:510,0:14,0
4.SK Heidelberg30121:57,5:16,5

Entscheidungen

Deutscher Meister: SC 1868 Bamberg
(M)amtierender Deutscher Meister

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.
1.SC 1868 Bamberg47
2.Solinger SG 18684
3.Delmenhorster SK4
4.SK Heidelberg14

Die Meistermannschaft

1. SC 1868 Bamberg

Lothar Schmid, Helmut Pfleger, Hans-Günter Kestler, Bernd Feustel, Wolfram Hartmann, Gerd Treppner, Gerald Hartmann, Jürgen Teufel, Pavle Radic.

Quellen

  • Johannes Eising/Karl-Heinz Podzielny/Gerd Treppner: Schach-Bundesliga 1974–80, ISBN 3-923113-00-5