Saillenard
Saillenard ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Der Ort hat 790 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Saillenardais, resp. Saillenardaises genannt[1].
Saillenard | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Pierre-de-Bresse | |
Gemeindeverband | Bresse Revermont 71 | |
Koordinaten | , 5° 22′ O46° 41′ N, 5° 22′ O | |
Höhe | 189–218 m | |
Fläche | 17,88 km² | |
Einwohner | 790 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 44 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71580 | |
INSEE-Code | 71380 |
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse, fast in halber Höhe des Arrondissement Louhans an seiner Ostgrenze, und stößt im Osten an drei Gemeinden des Département Jura. Von Süden nach Norden durchzieht Le Teuil[2] das Gemeindegebiet, er nimmt den Bief de l’Étang de Coran[3] auf, der im Südosten der Gemeinde entspringt und im Norden den Bief du Renouillier[4], der entlang der nördlichen Grenze fließt. Die östliche Gemeindegrenze bildet der Ruisseau le Jeanbon[5], während im äußersten Westen der Ruisseau la Boissine[6] kurz die Gemeinde streift. Von Nordwesten nach Südosten durchzieht die Departementsstraße D87 die Gemeinde und verbindet Saint-Germain-du-Bois mit Beaurepaire-en-Bresse. Die Gemeinde ist recht stark bewaldet, vor allem im Süden und Westen. In den Niederungen des Teuil finden sich etliche Pappelplantagen. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: les Bardollets, Bellevue, Bois-Clair, le Bois-Maillot, la Boissine (Gewässer), les Bordes, Chamottey, Coran, le Coreau, les Équemines, la Forêt-de-Saillenard, les Gouilles, le Jambon, Maison-Neuve, la Mare-Magnin, la Marne, Moroge, la Motte, Moulin-d’Allarme, Quatroy, Rebuans, le Renouillier, la Ronce, Sauvagette, le Teuil (Gewässer), la Tuilerie, Villemartin[7].
Klima
Das Klima in Saillenard ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,8 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 20,9 °C, der kälteste der Januar mit 3,1 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1081 mm, dabei ist der November mit 117 mm der niederschlagsreichste, während Juli als trockenster Monat 72 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2764 Sonnenstunden gezählt.
Saillenard | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Saillenard
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021 |
Toponymie
Der Ort wird erstmals erwähnt im Jahr 930 als … et in pago Scodingensi[A 1] villam unam, Salvamentum nuncupatam, cum ecclesia que est in Appugniaco, in honore Sancti Petri… (… im Gau der Scutinger ein Ort, genannt Salvamentum, mit einer Kirche in Apuniacum, zu Ehren des Heiligen Simon Petrus…). Der spätere Name Saillenard ist eine Verballhornung von Saint-Léonard und taucht um 1270 auf. Dabei handelte es sich um eine Klösterchen oder eher eine Einsiedelei, die sich diesem Heiligen widmete und zum Ortsnamen wurde.
Geschichte
Der Ort wird erstmals im 10. Jahrhundert als Appuniacum erwähnt, gleichzeitig mit einer Kirche, die St. Peter geweiht war. Der Ortwar eine Niederlassung von Saint-Vincent von Mâcon, später stand es unter dem Patronat des Klosters Château-Chalon. Nach dem Tausch zwischen den Grafen von Savoyen und Rudolf II. von Burgund lag er an der nordöstlichen Grenze der Kastellanei von Sagy und gehörte zum Besitz der De Vienne und später d’Antigny. Diese erließen 1275 einen Freibrief zugunsten der Bevölkerung. Später ging die Baronie als Afterlehen an die de Beaurepaire über. Dem Herzog von Burgund, dessen Schutz die Gegend anvertraut war, mussten pro Feuerstelle jährlich zwei Hühner abgegeben werden und jeder Einwohner hatte ein Pfund Wachs oder einen Cent in Silber abzuliefern.
auf dem Gemeindegebiet bestand noch eine weitere Herrschaft, Montroge (heute: Moroge), das Schloss mit seinen Gräben habe auf dem Weg zwischen Kirche und Friedhof gestanden.
Bevölkerung
Saillenard: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1793 | 1.356 | |||
1800 | 1.393 | |||
1806 | 1.444 | |||
1821 | 1.505 | |||
1831 | 1.575 | |||
1836 | 1.538 | |||
1841 | 1.607 | |||
1846 | 1.612 | |||
1851 | 1.575 | |||
1856 | 1.500 | |||
1861 | 1.467 | |||
1866 | 1.452 | |||
1872 | 1.515 | |||
1876 | 1.600 | |||
1881 | 1.429 | |||
1886 | 1.376 | |||
1891 | 1.400 | |||
1896 | 1.443 | |||
1901 | 1.371 | |||
1906 | 1.395 | |||
1911 | 1.368 | |||
1921 | 1.174 | |||
1926 | 1.152 | |||
1931 | 1.077 | |||
1936 | 1.056 | |||
1946 | 1.013 | |||
1954 | 883 | |||
1962 | 906 | |||
1968 | 754 | |||
1975 | 582 | |||
1982 | 586 | |||
1990 | 546 | |||
1999 | 561 | |||
2009 | 715 | |||
2014 | 776 | |||
2020 | 793 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[8] ab 2009 INSEE[9] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1848 mit 1612, tiefste Einwohnerzahl 1990 mit 546 (33,9 % vom Maximum) |
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gemeinde befinden sich die Mairie, die Kirche[10] (heute dem Heiligen Leonhard geweiht), zwei Bäckereien, eine Tankstelle/Garage und ein Supermarkt, ferner 21 Landwirtschaftsbetriebe, vier Betriebe der Baubranche, ein Gastronomiebetrieb.
Geschützte Produkte in der Gemeinde
Als AOC-Produkte sind in Saillenard Morbier[11], Comté[12] und Crème et beurre de Bresse[13][14] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[15] und Dinde de Bresse[16].
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde besteht eine École élémentaire, die der Académie de Dijon[17] untersteht und von 70 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[18].
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- Saillenard. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
- Saillenard. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture (keine Daten bei Abruf), abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
- Saillenard. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse (keine Daten bei Abruf), abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
- Webpräsenz der Gemeinde. Saillenard. Mairie de Saillenard, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).