Hofamt Priel

Gemeinde im Bezirk Melk, Niederösterreich

Hofamt Priel ist eine Gemeinde mit 1718 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Melk in Niederösterreich.

Hofamt Priel
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Hofamt Priel
Hofamt Priel (Österreich)
Hofamt Priel (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Melk
Kfz-Kennzeichen:ME
Hauptort:Weins
Fläche:39,63 km²
Koordinaten:, 15° 5′ O48° 11′ 50″ N, 15° 4′ 30″ O
Höhe:240 m ü. A.
Einwohner:1.718 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:43 Einw. pro km²
Postleitzahl:3681
Vorwahl:07412
Gemeindekennziffer:3 15 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 1
3681 Hofamt Priel
Website:www.hofamtpriel.at
Politik
Bürgermeister:Franz Jaschke (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
14
5
14 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Hofamt Priel im Bezirk Melk
Lage der Gemeinde Hofamt Priel im Bezirk Melk (anklickbare Karte)BerglandArtstetten-PöbringBischofstettenBlindenmarktDorfstettenDunkelsteinerwaldEmmersdorf an der DonauErlaufGolling an der ErlaufHofamt PrielHürmKilbKirnberg an der MankKlein-PöchlarnKrummnußbaumLeibenLoosdorfMankMarbach an der DonauMaria TaferlMelkMünichreith-LaimbachNeumarkt an der YbbsNöchlingPersenbeug-GottsdorfPetzenkirchenPöchlarnPöggstallRaxendorfRuprechtshofenSt. Leonhard am ForstSt. Martin-KarlsbachSt. OswaldSchollach (Niederösterreich)Schönbühel-AggsbachTexingtalWeitenYbbs an der DonauYspertalZelking-MatzleinsdorfNiederösterreich
Lage der Gemeinde Hofamt Priel im Bezirk Melk (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Südostansicht von Hofamt Priel
Südostansicht von Hofamt Priel
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Hofamt Priel liegt im Waldviertel am Nordufer der Donau in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 39,63 Quadratkilometer. 71 % der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 27 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Am Reitern (47)
  • Brand (28)
  • Doberg (5)
  • Eben (18)
  • Fahrenbach (5)
  • Feldmüllerstall (16)
  • Forsthub (71)
  • Gartln (23)
  • Graslhof (0)
  • Harland (12)
  • Hinterhaus (0)
  • Hofamt Priel (471)
  • Holzian (55)
  • Kalz/Reith (170)
  • Klaus (0)
  • Kleehof (15)
  • Knogl (39)
  • Mitterberg (75)
  • Pemperreith (22)
  • Rehberg (34)
  • Rosenbichl (51)
  • Rote Säge (0)
  • Rottenberg (83)
  • Rottenhof (53)
  • Viehtrift (64)
  • Weins (324)
  • Ysperdorf (37)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Hofamt Priel, Rottenhof und Weins.

Nachbargemeinden

Geschichte

15. und 16. Jahrhundert

Eines der ältesten Gebäude ist der Rottenhof in der gleichnamigen Katastralgemeinde. Aus dem Wappen eines der ersten Besitzer des Rottenhofes (Mangold Irnfried) geht auch das Wappen der Gemeinde Hofamt Priel hervor. In einem Auszug aus „Das Donauländchen der k.k. Patrimonialherrschaften im Viertel Obermannhartsberg in Niederösterreich“ von Johann Anton Friedrich Reil, veröffentlicht 1835, heißt es:

„Rothenhof bei Persenbeug. 1455 verkaufte König Ladislaus an Jorg Frey den Rathof. 1533 war Mang (Mangold) Irnfrid Besitzer, (laut Originalkaufbriefes „wegen Altenmarkt nebst Pisching von Ulrich v. Lapitz zu Reiben u. Weittenegkh Baider Rechten Doctor an Manngen. Irnfried van Ratenhof“), und als solcher kommt er 1550 auch im Archive des Marktes Melk vor.... Hier folgt Mang's eigene Unterschrift nebst Siegel, einer Rose mitten auf drei Zinnen. Auch liest man auf seinem Grabsteine zu Gottsdorf 1568 zu seinem Namen den Zusatz „vom Rotnhof“. Mangold war ein Protestant, auch sein Sohn Andre Irnfrid, welcher 1580 im Rothenhof lebte.“[2]

Das Massaker von Hofamt Priel 1945

Kurze Zeit vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 1945 im Ort Hofamt Priel in einem sogenannten Endphaseverbrechen 228 jüdische Zwangsarbeiter – Männer, Frauen und Kinder – von einem unbekannten Kommando der SS ermordet, danach mit Benzin übergossen und teilweise verbrannt.[3] Die Täter, die auch Hilfestellung von Einheimischen mit Ortskenntnissen erhalten haben müssen, konnten nie ausgeforscht werden.[4][5][6][7] Der im Ort als Revierinspektor der Gendarmerie tätige Franz Winkler begann direkt nach dem Vorfall mit den Ermittlungen gegen die Täter, jedoch konnten die Verantwortlichen nie gefunden werden.[8] Mögliche Mittäter sind der SS-Offizier und NSDAP-Mitglied Fritz Sedlazeck (später Gemeindearzt in Petzenkirchen) und der damalige Bürgermeister von Persenbeug.[3] Die sterblichen Überreste wurden 1964 auf den jüdischen Friedhof St. Pölten überführt und in einem Massengrab beerdigt.[9][10]

1993 finanzierte der Holocaust-Überlebende Ernst Fiala einen Gedenkstein für die Opfer, der schon zweimal versetzt wurde.[11]

Die Brüder Tobias und Hans Hochstöger arbeiteten das Verbrechen im Film Endphase auf, der ORF zeigte im Jänner 2022 eine gekürzte Fassung unter dem Titel Das Schweigen der Alten.[3][12]

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Alte Bahnstation Weins-Ysperdorf

Bauwerke

Vereine

  • ASKÖ TC Hofamt Priel
  • Musikverein Persenbeug Gottsdorf – Hofamt Priel
  • Dorferneuerungsverein Weins
  • Freiwillige Feuerwehr Weins-Ysperdorf
  • Dorferneuerungsverein Hofamt Priel
  • USV Hofamt Priel Sektion Fußball, Stocksport, Beachvolleyball, Tischtennis
  • Landjugend Hofamt Priel – Persenbeug

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 46, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 82. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 749. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,66 %.

Öffentliche Einrichtungen

In Hofamt Priel gibt es einen Kindergarten.[13]

Politik

Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1995–2023 Friedrich Buchberger (ÖVP)
  • seit 2023 Franz Jaschke (ÖVP)
Commons: Hofamt Priel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise