Pidkamin

Siedlung städtischen Typs in der Ukraine

Pidkamin (ukrainisch Підкамінь; russisch Подкамень Podkamen, polnisch Podkamień) ist eine Siedlung städtischen Typs im Rajon Brody der Oblast Lwiw im Westen der Ukraine.

Pidkamin
Підкамінь
Wappen von Pidkamin
Pidkamin (Ukraine)
Pidkamin (Ukraine)
Pidkamin
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Solotschiw
Höhe:368 m
Fläche:3,57 km²
Einwohner:1.895 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte:531 Einwohner je km²
Postleitzahlen:80670
Vorwahl:+380 3266
Geographische Lage:, 25° 19′ O49° 56′ 40″ N, 25° 19′ 25″ O
KATOTTH:UA46040110010088160
KOATUU:4620355400
Verwaltungsgliederung:1 Siedlung städtischen Typs, 32 Dörfer
Bürgermeister:Mychajlo Tschumak
Adresse:вул. І. Франка 1
80670 смт. Підкамінь
Statistische Informationen
Pidkamin (Oblast Lwiw)
Pidkamin (Oblast Lwiw)
Pidkamin
i1
Blick auf das Klostergebäude im Ort
Namensgebender Stein (Камінь)

Die Siedlung ist etwa 125 Kilometer östlich von Lwiw und etwa 25 Kilometer südöstlich der ehemaligen Rajonshauptstadt Brody südlich des Flüsschens Ikwa gelegen.

Geschichte

Der Ort wurde 1441 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und lag zunächst in der Adelsrepublik Polen-Litauen in der Woiwodschaft Ruthenien[1], kam 1772 als Podkamień zum österreichischen Galizien (ab 1867 im Bezirk Brody) und war ab 1911 der Sitz eines Bezirksgerichtes[2]. Von 1918 bis 1939 war er ein Teil der Polnischen Republik (im Powiat Brody, Woiwodschaft Tarnopol), nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fiel der Ort an die Sowjetunion, seit 1991 ist er Teil der heutigen Ukraine. 1940/1944 erhielt das nunmehr Podkamen/Pidkamin genannte Dorf den Status einer Siedlung städtischen Typs, bis 1959 war es auch das Rajonszentrum des gleichnamigen Rajons Pidkamin.

Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit dem Dominikanerkloster, welches auf dem im Ortsgebiet liegenden Inselberg errichtet wurde. Durch die Josephinischen Reformen verlor das Kloster stark an Bedeutung, 1915 wurde es durch russischen Artilleriebeschuss im Verlauf des Ersten Weltkrieges stark beschädigt.

Während des Zweiten Weltkrieges kam es am 12. März 1944 zum Massaker von Pidkamin, verübt durch Einheiten der Ukrainischen Aufständischen Armee in Zusammenarbeit mit der 14. galizischen SS-Freiwilligen-Division.

Verwaltungsgliederung

Am 12. Juni 2020 wurde die Siedlung städtischen Typs zum Zentrum der neu gegründeten Siedlungsgemeinde Pidkamin (Підкамінська селищна громада/Pidkaminska selyschtschna hromada). Zu dieser zählen auch die 32 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[3]; bis dahin bildet sie zusammen mit den Dörfern Pankiwzi, Strychaljuky und Jabluniwka die Siedlungsratsgemeinde Pidkamin (Підкамінська селищна рада/Pidkaminska selyschtschna rada) im Rajon Brody.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Pidkamin Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiertukrainischrussischpolnisch
BatkiwБатьківБатьков (Batkow)Batków
DudynДудинДудин (Dudin)Dudyń
HolubyzjaГолубицяГолубица (Golubiza)Hołubica
HorbaniwkaГорбанівкаГорбановка (Gorbanowka)Czeremcha
JabluniwkaЯблунівкаЯблоновка (Jablonowka)-
JasnyschtscheЯснищеЯснище (Jasnischtsche)Jaśniszcze
KutyschtscheКутищеКутище (Kutischtsche)Kutyszcze
LitowyschtscheЛітовищеЛитовище (Litowischtsche)Litowisko
LukaschiЛукашіЛукашиŁukasze
LukawezЛукавецьЛукавецŁukawiec
MalynyschtscheМалинищеМалинище (Malinischtsche)Maleniska
MarkopilМаркопільМаркополь (Markopol)Markopol
MeschyhoryМежигориМежигоры (Meschigory)Międzygóry
MykytyМикитиМикиты (Mikity)Mikciuki
NakwaschaНаквашаНаквашаNakwasza
NemjatschНем'ячНемячNiemiacz
OrychiwtschykОрихівчикОреховчик (Werbowtschyk)Orzechowczyk
PalykorowyПаликоровиПаликоровы (Palikorowy)Palikrowy
PankiwziПаньківціПаньковцы (Pankowzy)Pańkowce
PenjakyПенякиПеняки (Penjaki)Pieniaki
PopiwziПопівціПоповцы (Popowzy)Popowce
SalissjaЗаліссяЗалесье (Salessje)Zalesie
ScharkiwЖарківЖарков (Scharkow)Żarków
SchpakyШпакиШпаки (Schpaki)Szpaki
SchyschkiwziШишківціШишковцы (Schischkowzy)Szyszkowce
StrychaljukyСтрихалюкиСтрихалюки (Strichaljuki)-
StyboriwkaСтиборівкаСтыборовка (Styborowka)Styberówka
SwyschenЗвиженьЗвыженьZwyżyń
TetylkiwziТетильківціТетильковцы (Tetilkowzy)Tetylkowce
TschepeliЧепеліЧепелиCzepiele
TschernyzjaЧерницяЧерниця (Tscherniza)Czernica
WerbiwtschykВербівчикВербовчик (Werbowtschyk)Wierzbowczyk

Persönlichkeiten

  • Sadok Barącz (1814–1892), Prior des Klosters in Pidkamin
  • Stefan Aleksander Potocki (1651/1652–1726/1727), Magnat, Mäzen, wurde hier begraben
Commons: Pidkamin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise