Phenazepam

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Strukturformel
Strukturformel von Phenazepam
Allgemeines
NamePhenazepam
Andere Namen
  • 7-Brom-5-(2-chlorphenyl)-1,3-dihydro-1,4-benzodiazepin-2-on (IUPAC)
  • Fenazepam
SummenformelC15H10BrClN2O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer51753-57-2
EG-Nummer (Listennummer)682-231-2
ECHA-InfoCard100.207.405
PubChem40113
ChemSpider36657
WikidataQ421138
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse
Eigenschaften
Molare Masse349,61 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Gefahr

H- und P-SätzeH: 319​‐​340​‐​360​‐​362
P: ?
Toxikologische Daten

2400 mg·kg−1 (LD50Mausoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Phenazepam ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine.

Phenazepam wurde in der Sowjetunion entwickelt und wird heute noch in Russland und angrenzenden Ländern produziert. Eingesetzt wird Phenazepam bei neurologischen Störungen wie Epilepsie, aber auch als Gegenmittel bei Alkoholentzugserscheinungen und Schlaflosigkeit. Des Weiteren wird es als Prämedikation bei chirurgischen Eingriffen verwendet, da es die Wirkung des Anästhetikums verstärkt und wie die meisten Benzodiazepine anxiolytisch (angstlösend) wirkt.In Deutschland findet Phenazepam keine Anwendung in der Pharmazie, ist jedoch als Designerdroge in Erscheinung getreten.

Nebenwirkungen

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Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Ataxie sowie Schläfrigkeit. Ähnlich anderen Benzodiazepinen ist ein plötzlicher Abbruch nach langfristiger Therapie mit starken Entzugserscheinungen verbunden.

Rechtlicher Status

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In der Gesetzgebung taucht Phenazepam weder in den USA noch in Großbritannien auf, obwohl gerade in diesen Ländern Benzodiazepine starken Kontrollen unterworfen sind.Nach offiziellen Angaben könnte der Pilot des Crossair-Flug 498 unter Einfluss von Phenazepam den Absturz des Flugzeuges verursacht haben.[3]

Deutschland

Mit der 27. Betäubungsmittel-Änderungsverordnung wurde Phenazepam in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz als verschreibungsfähiges Betäubungsmittel unterstellt.[4]

Einzelnachweise

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