Periodsäure

chemische Verbindung

Periodsäure, auch Perjodsäure, ist eine Säure des Elements Iod. Ihre Salze heißen Periodate und können als Oxidationsmittel beispielsweise in organischen Synthesen dienen.

Strukturformel
Strukturformel von ortho-Periodsäure
Allgemeines
NamePeriodsäure
Andere Namen
  • Perjodsäure
  • Überiodsäure
  • Orthoperiodsäure
SummenformelH5IO6
Kurzbeschreibung

farbloser, fast geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer10450-60-9
EG-Nummer233-937-0
ECHA-InfoCard100.030.839
PubChem25289
WikidataQ411297
Eigenschaften
Molare Masse227,95 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

122 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung bei 130–140 °C[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
GefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 271​‐​314​‐​372​‐​400
P: 210​‐​260​‐​273​‐​280​‐​303+361+353​‐​305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Eigenschaften

Die Verbindung ist als Orthoperiodsäure (H5IO6) die einzige in Wasser beständige Iod(VII)-Säure.

Sie ist ein starkes Oxidationsmittel und eine schwache mehrbasige Säure mit einem pKs-Wert von 3,29.[3]

Orthoperiodsäure kristallisiert monoklin, Raumgruppe P21/n (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2, mit den Gitterparametern a = 5,28 Å, b = 18,35 Å, c = 4,95 Å und β = 111,4°.[4] Sie hat eine nahezu oktaedrische Struktur, wobei die Doppelbindung zum Sauerstoff mehr Platz beansprucht und damit eine Ligandenebene etwas eindrückt. Es ergeben sich Winkel von unter 90° zwischen den Liganden.

Beim Erhitzen im Vakuum bildet sich durch fortgesetzte Kondensationsreaktionen über oligo-Periodsäuren, beispielsweise die Triperiodsäure (H7I3O14), die polymere meta-Periodsäure ((HIO4)n). In den oligo-Periodsäuren und der meta-Periodsäure ist das Iod verzerrt oktaedrisch von Sauerstoffatomen umgeben. Die Oktaeder sind jeweils über zwei Ecken miteinander verknüpft.[5]

Herstellung

Orthoperiodsäure wird aus Bariumorthoperiodat und Salpetersäure hergestellt. Man macht sich zunutze, dass Bariumnitrat in Salpetersäure unlöslich ist.[6]

Die Anodische Oxidation von Iodsäure führt ebenfalls zur Periodsäure.[7]

Verwendung

Einzelnachweise