Ouanaminthe

Gemeinde in Haiti

Ouanaminthe (Haitianisch-Kreolisch Wanament; spanisch Juana Méndez) ist eine haitianische Stadt im Département Nord-Est direkt an der Grenze zur Dominikanischen Republik und ist einer der vier Grenzübergänge zwischen beiden Staaten. Die Haitianer nennen die Stadt Wanemèt, die Dominikaner nennen sie Juana Méndez. Der Name der Stadt geht auf eine Benennung der Ureinwohner, der Tainos, zurück.

Ouanaminthe
Ouanaminthe (Haiti)
Ouanaminthe (Haiti)
Ouanaminthe
Ouanaminthe auf der Karte von Haiti
Koordinaten, 71° 42′ 48″ W19° 33′ 2″ N, 71° 42′ 48″ W
Basisdaten
StaatHaiti
DépartementNord-Est
ArrondissementOuanaminthe
Stadtgründung1731 Ansiedlung
1807 Gemeindestatus
Einwohnerrund 107.000 
Detaildaten
Fläche199 km2
Bevölkerungsdichte533 Ew./km2
Höhe37 m
Stadtgliederung6 kommunale Bezirke
GewässerRivière du Massacre
Postleitzahl2210
Grenzfluss zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik
Grenzfluss zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik
Grenzfluss zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik

Lage und Beschreibung

Die Einwohnerzahl liegt einschließlich der Umgebung bei 106.129 Menschen (2015),[1] darunter allein 10.000 Flüchtlinge, die nach dem Erdbeben 2010 hierher kamen. Die Stadt selbst hatte 2015 geschätzte 70.905 Einwohner. Der Grenzfluss Río Dajabón verläuft zwischen Ouanaminthe und Dajabón in der Dominikanischen Republik. Der Name des Flusses wird auch Massaker genannt. Dieser Name spielt auf die Ermordung von dreißig französischen Freibeutern durch spanische Siedler in der Nähe des Flusses im Jahr 1728 an und basierte entgegen der landläufigen Meinung nicht auf dem Parsely-Massaker von 1937, bei dem Diktator Rafael Trujillo den Befehl gab, Tausende am Fluss lebende Haitianer zu töten.[2]

Das gleichnamige Arrondissement Ouanaminthe ist eines der vier im Département Nord-Est mit der Hauptstadt Fort-Liberté.

Der Grenzübergang nach Dajabón ist eine der vier wichtigsten Verbindungen in die Dominikanische Republik. Zweimal in der Woche sind die Grenzen vollständig für den Markt in Dajabón geöffnet. Besuchern bietet sich das äußerst bunte Bild eines quirligen Marktes. Angeboten werden vor allem landwirtschaftliche Produkte wie Bananen und Mangos, aber auch Fisch aller Art sowie Gegenstände des täglichen Bedarfs. Laut der Zeitung Die Zeit[3] kommen an jedem Tag 30.000 Marktbesucher an die Stände der 3000 Händler.

Zwei große Kirchen prägen das Stadtbild: die katholische Kirche: Notre-Dame-de-l’Assomption sowie die General Baptist Church.

In der Dominikanischen Republik wird die Stadt Juana Méndez genannt, nach einer schwarzen Sklavin, Mutter von Buenaventura Báez, der fünfmal Präsident der Dominikanischen Republik war; aber ebenso gebräuchlich ist die Bezeichnung auf Haitianisch: Wanament oder Wanamèt.

Neben dem Ortszentrum Ville de Ouanaminthe bestehen fünf landliche Gemeindebezirke:

  1. Haut-Marihaboux mit Bourjo, Coujol, Dilaire, Duro, Gaïac, Gounote, Grande Savane, Lamatry, Le Chat, Maboule, Marquis, Marquyis Marat, Melchoir, Papa Jacques, Passa Café, Pérard, Pirobert, Place Pre d’Homme, Robino, Rouvoyé, Scott, Sens, Sorselle und Ti laurier,
  2. Acul-Des-Pins mit Disara, Duvigal, Francisque, Gullouette, Jourdain, La Fleur, La Fontaine, Lorier, Mont Premier, Pierrot, Poirier und Vieux Caille,
  3. Savane-Longue mit Baja, Baptiste, Bedou, Beneste, Bois Gens, Boujo, Chancerelles, Dominique, Joulin, Jourdain, La Garenne, Marie Borbin, Marionette, Réforme, Savane Dosmont und Vano,
  4. Savane-au-Lait mit Ali, Blond, Bori, Bosse, Ca Poyo, Dépé, Diasa, L’Amy, Larode und Templier sowie
  5. Gens-de-Nantes mit Baptiste, Chutte, En bas Boisson, Jean Rabel, Matayer, Pacot und Ti Mélia.

Die Route Nationale RN-6 führt von der Grenze aus in westlicher Richtung nach Cap-HaÏtien (66 Kilometer).

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Ouanaminthe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise