Das Wettkampfprogramm im Skispringen wurde um einen Mannschaftswettkampf erweitert. Herausragen war Matti Nykänen, der beide Einzelkonkurrenzen und mit seinem finnischen Team auch den Teamwettbewerb gewann.
Datum: 14. Februar, 13:30 Uhr (1. Durchgang) / 14:40 Uhr (2. Durchgang) K-Punkt: 89 m 58 Teilnehmer aus 19 Ländern, alle in der Wertung.
Nykänen siegte wie erwartet, nachdem er schon das Training dominiert hatte. Er lag bereits nach dem 1. Durchgang vor Malec und Tepeš. Zwischen Nykänen und Rang 21 lagen lediglich 10 Punkte. Im 2. Durchgang wurde in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung gesprungen, wobei Primož Ulaga noch von Rang 4 auf 30 zurückfiel. Als fraglich galten die Benotungen, weil es u. a. bei Nykänen Schwankungen zwischen 17,0 und 19,0 gab. Der 17-jährige Heinz Kuttin war mit Rang 6 der beste Skispringer des ÖSV-Teams; er war die Woche vor den Spielen nicht bei der „aktiven Erholung“ des Teams auf Jamaika dabei gewesen, sondern hatte, nachdem er bereits mit der Mannschaft Gold geholt hatte, am 7. Februar die Goldmedaille im Einzelbewerb bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Saalfelden errungen.[1][2][3]
Auf dem letzten Platz landete der stets im Mittelpunkt stehende Michael Edwards, genannt „Eddie the Eagle“. Der Brite machte aufgrund seiner unausgereiften Technik von sich reden, die häufig zu gefährlichen Situationen führte. Später erhielt er deshalb keine Erlaubnis mehr für die Teilnahme an Sprungkonkurrenzen.[4]
Datum: 23. Februar, 14:00 Uhr (1. Durchgang) / 15:20 Uhr (2. Durchgang) K-Punkt: 114 m 55 Teilnehmer aus 18 Ländern, alle in der Wertung.
Das Springen war ursprünglich für den 20. Februar mit Start um 13:30 Uhr geplant, musste aber wegen starker Winde auf den 22. Februar und schließlich auf den 23. Februar verschoben werden.[5]
Die Skispringer hatten mit starken Winden und Nebel zu kämpfen, was die Wettbewerbe zu einem Glücksspiel werden ließ. Die beiden an einen kahlen Berghang gesetzten Sprungschanzen waren den Böen schutzlos ausgeliefert. Der überragenden Skispringer dieser Spiele war der Finne Matti Nykänen, der von der kleinen und großen Schanze sowie mit der Mannschaft Gold gewann. Nykänen war damit zusammen mit der niederländischen Eisschnellläuferin Yvonne van Gennip der erfolgreichste Teilnehmer der Wettbewerbe. Johnsens Silbermedaille war die erste Springermedaille für Norwegen seit 1968. Obwohl Johnsen in der Addition um 4,5 m kürzer als Debelak sprang, kam er bei den Punkterichtern besser weg. Felder und Kuttin begingen im 2. Durchgang schwere Absprungfehler, wobei Vettori weder mit dem langen noch dem kürzeren Anlauf zurechtkam.[6][7]
Die größte Sympathie des Publikums galt wiederum dem Briten Eddie Edwards. Er war mehr komisches Talent als ernstzunehmender Sportler. Aufgrund seiner „Flugkünste“ wurde er scherzhaft „Eddie the Eagle“ genannt. Mit seinen 71 m im 1. Durchgang überbot er aber tatsächlich den bisherigen britischen Rekord von 68 Metern.[8]
Datum: 24. Februar 1988, 13:30 Uhr Großschanze; K-Punkt: 114 m 11 Teams am Start, alle in der Wertung.
Der Wettbewerb war ursprünglich für den 17. Februar um 13.30 Uhr angesetzt, obwohl es ab 15. Februar wegen der ständigen Winde keine Trainings gegeben hatte (die Springer mussten nach jeweils sechs Stunden unverrichteter Dinge in ihre Unterkünfte zurückkehren). Der jugoslawische Springer Ulaga sprach davon, dass die Springer hier nur „Marionetten der Veranstalter“ seien.[7]
Es wurde jeweils der schlechteste Sprung eines Athleten pro Durchgang gestrichen. Große Favoriten waren Finnland und die Tschechoslowakei, um Bronze sollte sich ein Dreikampf zwischen Norwegen, Jugoslawien und Österreich entwickeln. Nykänen verlangte bereits vor dem ersten Sprung von der Jury, den Start um drei Luken nach unten zu verlegen; dies geschah dann vor dem zweiten Durchgang. Beim österreichischen Team überzeugten die jungen Springer, während die „Routiniers“ Vettori und Felder laut Trainer Paul Ganzenhuber „gänzlich ausgelassen“ hätten.[9][10][11][12]