Oberamt Burgthann

Ehemaliges Verwaltungsgebiet des Fürstentums Ansbach mit Sitz in Burgthann im heutigen Bayern

Das Oberamt Burgthann war eines der fünfzehn Oberämter, mit denen das Fürstentum Ansbach die Verwaltung seines Territorialbesitzes organisiert hatte.[1] Ab 1791/92 wurde das Fürstentum Ansbach vom preußischen Staat als Ansbach-Bayreuth verwaltet. Damit ging das Oberamt Burgthann in dem Schwabacher Kreis auf.

Das Gebiet des Oberamtes Burgthann
Die Burg Thann, der Amtssitz des Oberamtes

Lage

Innerhalb des Fürstentums bildete das Oberamt Burgthann eine Exklave und war das am weitesten im Osten gelegene Oberamt dieser Herrschaft. Im Osten grenzte das nürnbergische Pflegamt Altdorf an, im Westen das Oberamt Schwabach; im Süden das ehemals Wolfsteinische, seit 1740 pfalz-neuburgische Amt Pyrbaum, im Südosten das dem Deutschen Orden unterstehende Postbauer und im Norden das nürnbergische Pflegamt Lauf.[2][3]

Struktur

Der Verwaltungssitz des Oberamtes war die oberhalb von Burgthann gelegene Burg Thann. Es gab die Fraischbezirke Burgthann und Schönberg.[4] Die Hochgerichtsbarkeit wurde jedoch bei einer großen Anzahl von Orten von der Reichsstadt Nürnberg, teilweise auch vom Oberamt Schwabach angefochten. Die grundherrlichen Ansprüche wurden vom Kastenamt Burgthann und vom Vogtamt Burgthann verwaltet.

Ende des 18. Jahrhunderts unterstanden dem Oberamt Burgthann 56 Orte, darunter 1 Marktflecken, 8 Pfarrdörfer, 2 Kirchdörfer, 1 Kapelle, 55 Weiler und 39 einzelne Höfe oder Mühlen. Insgesamt gab es 1107 Untertansfamilien, 280 waren ansbachisch, 827 fremdherrisch.[5]

Amt Burgthann

Zu Burgthann gehörten folgenden Orte (in Klammern Anzahl der Anwesen, die dem Kastenamt Burgthann abgabepflichtig waren, dann Gesamtzahl der Anwesen):Altenthann (0/23), Altenfurt, Kapelle (0/0), Bachmühle (1/1), Birnthon (0/4), Bleiweiß (0/2), Brandmühle (0/1), Buch* (0/9), Burgthann (39/39), Dörlbach (0/6), Dutzendteich (0/4), Ezelsdorf (29/36), Feucht (0/66), Fischbach (0/24), Förresmühle (1/1), Forsthof (0/1), Fröschau (0/1), Gauchsmühle (0/1), Gibitzenhof (1/1), Gleißhammer (0/14), Großvoggenhof (1/6), Grub (18/20), Grünsberg (0/11), Gsteinach (0/1), Gspannberg* (0/6), Gugelhammer (0/1), Gugelhof (1/1), Hadermühle (0/1), Hahnhof mit Mühle (0/2), Hallerschloß (0/1), Heinleinshof (3/3), Hohenbruck (0/9), Höfen (0/3),[6] Kemnath* (2/26), Kleinvoggenhof (0/2), Kothmühle (0/1), Lochmannshof (0/1), Ludersheim und Auf der Au (0/11), Malersberg (0/2), Moosbach (0/9), Netzstall (0/2), Oberferrieden (21/21), Oberlindelburg (1/9), Obermimberg (3/3), Oberwellitzleithen (0/7), Pattenhofen (4/9), Penzenhofen (0/10), Pfeifferhütte (4/4), Peunting (0/3), Prackenfels (0/3), Prethalmühle (0/1), Rasch (0/31), Röthenbach bei St. Wolfgang (0/20), Röthenbach bei Altdorf (0/20), Rübleinshof (0/1), Rummelsberg (0/1), Schwarzenbach (3/26), Schwarzenbruck (0/15), Steinbach (4/7), Spital Altdorf, Unterferrieden (46/46), Unterlindelburg (2/3), Untermimberg (2/3), Weinhof (0/8), Winkelhaid (0/29), Westhaid (3/6), Weiherhaus (0/1), Ziegelhütte (0/1).[7]

Amt Schönberg

Zu Schönberg gehörten folgenden Orte (in Klammern Anzahl der Anwesen, die dem Vogtamt Schönberg abgabepflichtig waren, dann Gesamtzahl der Anwesen):Brunn (0/11), Diepersdorf (7/48), Dürrenhof (0/1), Ernhofen (0/5), Fuchsmühle (0/1), Gersdorf (0/17), Haimendorf (0/19), Hammer (0/5), Heiligenmühle (0/1), Himmelgarten (0/4), Laufamholz (3/37), Leinburg (3/65), Letten (0/4), Malmsbach (0/10), Meiersberg (0/3), Mittelbuch (1/1), Moritzberg (0/1), Mögeldorf (20/51), Nessenmühle (1/1), Oberbürg (0/1), Oberhaidelbach (6/17), Obermühle (0/1), Pötzling (0/9), Pühlhof (0/1), Renzenhof (0/7), Rockenbrunn (0/1), Rösmühle (0/1), Scheerau (0/1), Schönberg (48/56), Schwaig (0/12), Tullnau (0/1), Ungelstetten+ (1/6), Unterbürg (0/1), Unterhaidelbach (0/7), Unterröthenbach bei Lauf (0/9), Weigenhofen° (1/29), Wetzendorf (2/13), Winn (0/5), Zerzabelshof (0/15).[8]

Literatur

  • Johann Bernhard Fischer: Oberamt Burgthann. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 45–60 (Digitalisat).
  • Friedrich Gottlob Leonhardi: Oberamt Burgthann. In: Erdbeschreibung der Fränkischen Fürstenthümer Bayreuth und Anspach. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1797, OCLC 23636081, S. 312–317 (Digitalisat).
  • Gottfried Stieber: Ober-Amt Burgthann. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 9 (Digitalisat).
  • Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
  • Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.

Einzelnachweise

49° N, 11° O

Abgerufen von „https:https://www.search.com.vn/wiki/index.php?lang=de&q=Oberamt_Burgthann&oldid=237829576
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