Ober-Lais

Stadtteil von Nidda

Ober-Lais ist ein Stadtteil von Nidda im hessischen Wetteraukreis. In der Gemarkung von Ober-Lais liegt die Siedlung Unter-Lais.

Ober-Lais
Stadt Nidda
Koordinaten:, 9° 6′ O50° 25′ 7″ N, 9° 6′ 2″ O
Höhe: 257 (253–283) m ü. NHN
Fläche:5,83 km²[1]
Einwohner:660 (2022)[2]
Bevölkerungsdichte:113 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Dezember 1970
Postleitzahl:63667
Vorwahl:06043

Geographische Lage

Der Ort liegt in der nördlichen Wetterau. Ober-Lais ist der östlichste Stadtteil von Nidda. Durch das Dorf fließt der Laisbach. Nördlich des Ortes verläuft die Landesstraße 3185.

Geschichte

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Lais erfolgte zwischen den Jahren 750 und 802 in der Zeit der beiden ersten fuldischen Äbte Sturmius und Baugulf von Fulda als Leinzaha.[3] Der Ortsname bedeutet „das Wasser an der Leite (Berglehne)“.

Die Unterscheidung Ober-Lais ist urkundlich am 5. Januar 1279 belegt.[4] Bereits ein Jahr zuvor, am 3. Januar 1278 wird „Niedern Leysa“ (Unter-Lais) genannt.[5]

Graf Berthold II. von Nidda übertrug 1187 den Johannitern in Nidda Güter und den kleinen Zehnten in „Leizaha.“[6]

Die Johanniter-Kirche in Unter-Lais wurde schon um 1200 errichtet. Wegen Baufälligkeit wurde 1971 der barocke Choranbau abgerissen. Die Kirche gehörte im Mittelalter zum Bistum Mainz, Archidiakonat St. Mariengreden, bis 1313 dem Landkapitel Södel, ab dem 1315 Dekanat Friedberg, Sendbezirk Wallernhausen und Kirchspiel Wallernhausen.[7]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Ober-Lais:

„Oberlais (L. Bez. Nidda) evangel. Filialdorf; liegt im Vogelsberg auf einem Hügel, 112 St. von Nidda, hat 87 Häuser und 489 Einwohner, die außer 4 Katholiken evangelisch sind. Von denselben gehören 104 zum Bauernstand und 4 treiben bürgerliche Gewerbe. Der Ort hat eine Kirche, die in dem hierher gehörigen Hofe Unterlais liegt. Im Jahr 1330 erscheint Oberlais als ein pfälzisches Lehen.“[8]

und zu Unter-Lais:

„Unterlais (L. Bez. Nidda) Hof; gehört zu Oberlais und besteht aus 6–8 Häusern, auch befindet sich hier die Kirche von Oberlais. Er kommt früher als ein Dorf vor, das mit Jchelshausen, 1278, von Graf Ludwig II. den Johannitern für 60 Mark verkauft wurde, und erscheint 1330 als ein pfälzisches Lehen.“[9]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach bei Nidda, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen und die Stadt Nidda zur neuen Stadt Nidda.[10][11] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt Nidda wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[12]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ober-Lais angehört(e):[1][13][14]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ober-Lais 681 Einwohner. Darunter waren 3 (0,4 %) Ausländer.Nach dem Lebensalter waren 111 Einwohner unter 18 Jahren, 267 waren zwischen 18 und 49, 162 zwischen 50 und 64 und 144 Einwohner waren älter.[24] Die Einwohner lebten in 261 Haushalten. Davon 48 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 102 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 48 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 162 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[24]

Einwohnerentwicklung

• 1791:142 Einwohner[18]
• 1800:331 Einwohner (mit Hof Unterlais)[25]
• 1806:523 Einwohner, 75 Häuser (mit Hof Unterlais)[20]
• 1829:498 Einwohner, 84 Häuser[8]
• 1867:439 Einwohner, 95 bewohnte Gebäude[26]
• 1875:436 Einwohner, 97 bewohnte Gebäude[27]
Ober-Lais: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
505
1840
  
524
1846
  
521
1852
  
548
1858
  
512
1864
  
532
1871
  
441
1875
  
438
1885
  
463
1895
  
494
1905
  
526
1910
  
559
1925
  
602
1939
  
632
1946
  
861
1950
  
760
1956
  
659
1961
  
658
1967
  
690
1970
  
706
1980
  
?
1990
  
?
1996
  
721
2000
  
750
2006
  
745
2010
  
694
2011
  
681
2016
  
672
2019
  
657
2022
  
660
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Nidda[28][2]; Zensus 2011[24]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1829:485 evangelische (= 99,18 %), vier katholische (= 0,82 %) Einwohner[8]
• 1961:628 evangelische (= 95,44 %), 30 katholische (= 4,56 %) Einwohner[1]

Kulturdenkmäler

Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Ober-Lais

Infrastruktur

Schule in Ober-Lais

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

Einzelnachweise

Literatur

Commons: Ober-Lais – Sammlung von Bildern