Meret Schneider

Schweizer Politikerin (GPS)

Meret Schneider (* 22. August 1992 in Uster; heimatberechtigt ebenda) ist eine Schweizer Politikerin (Grüne). Von 2019 bis 2023 war sie Nationalrätin.

Meret Schneider (2019)

Leben

Meret Schneider wuchs im Zürcher Oberland auf und studierte Sprachwissenschaften, Umweltwissenschaften und Publizistik. Nach ihrem Studium arbeitete sie beim Verein Sentience Politics als Projektleiterin bei verschiedenen kommunalen Initiativen zur nachhaltigen Ernährung und war später Co-Geschäftsleiterin; laut dem Archiv für Agrargeschichte war sie ab spätestens 2017 bis 2020 Geschäftsführerin von Sentience Politics[1]. Sie arbeitet im Bereich Consulting und Politik für die Tierschutzorganisation Vier Pfoten und ist als Kolumnistin tätig.[2] Sie vertrat insbesondere die Massentierhaltungsinitiative, welche 2019 bei der Bundeskanzlei eingereicht worden ist.[3][4]

Im Vorfeld der Basler Fleischlos-Initiative 2018 kritisierte Mitinitiantin Schneider den Tierschützer Erwin Kessler (Präsident und Geschäftsführer des Vereins gegen Tierfabriken) in den Sozialen Medien. Dabei ging es um Antisemitismus- und Rassismus-Vorwürfe. Kessler klagte gegen Schneider wegen Persönlichkeits- und Ehrverletzung; Schneider wurde verurteilt und musste die Gerichts- und Anwaltskosten übernehmen.[5]

Meret Schneider lebt in Uster.[2] Sie ist Vegetarierin.[6]

Politik

Meret Schneider war von 2014 bis 2019 Mitglied des Gemeinderates (Legislative) von Uster, wo sie die Grünen in der Rechnungsprüfungskommission und der Kommission für Planung und Bau vertrat.[2] 2019 wurde sie in den Kantonsrat des Kantons Zürich gewählt, wo sie Mitglied der Aufsichtskommission Bildung und Gesundheit wurde. Nach ihrer Wahl in den Nationalrat im Herbst 2019[7] trat sie aus dem Kantonsrat zurück.[8] Im Nationalrat war sie Mitglied der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur. Bei den Wahlen 2023 wurde sie nicht wiedergewählt.[9]

Meret Schneider ist Vorstandsmitglied der Grünen Partei Uster und Vorstandsmitglied des Vereins GrünstattUster.

Kontroversen

Nebst Schneiders Kritik an Kessler sorgte sie mehrfach für Kontroversen in den Sozialen Medien. In einer Diskussion zum Thema verdecktes Tragen von Schusswaffen zur Selbstverteidigung antwortete sie 2023 auf einen Tweet des Aktivisten Nicolas Rimoldi mit «Ah was, in Notwehr erstech ich den Rimoldi auch mit dem Sackmesser.»[10] Laut Schneider war es ein offensichtlicher Witz. Rimoldi erstattete Strafanzeige, die Staatsanwaltschaft erliess eine Nichtanhandnahmeverfügung, der Tatbestand der Drohung sei nicht erfüllt.[11] Ebenfalls 2023 schrieb sie auf Twitter bzw. X «Schreibe jetzt deine Online-Kommentare, warum die Polarisierung und der Populismus wirklich das Hinterletzte sind und man diese überbezahlten Politfratzen an ihrer eigenen verdammten Bundesterrasse erhängen sollte! (Grossbuchstaben nicht vergessen) #populismus.» und fügte eine Bildschirmaufnahme eines Zeitungsartikels über eine Umfrage zum Thema Populismus und Polarisierung in der Schweiz an.[12] Schneider verteidigte den Beitrag als Satire, wurde aber trotzdem von Twitter gesperrt. Kurz darauf wurde sie entsperrt.[13]

Commons: Meret Schneider – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise