Melittin

chemische Verbindung

Melittin (von griech. μέλιττα mélitta – die Biene) bezeichnet ein als Hauptbestandteil (50–70 %)[1] im Bienengift enthaltenes kationisches Polypeptid, bestehend aus 26 Aminosäuren.[2] Homologe Peptide wurden in anderen Stechimmen-Gattungen gefunden, darunter Kurzkopfwespen (Vespula),[3] Hornissen (Vespa)[4] und Feldwespen der Gattung Polistes.[5] Melittin ist ein porenbildendes Toxin.

Melittin
Melittin
Bänderdarstellung des biologisch aktiven Homotetramers

Vorhandene Strukturdaten: 1bh1, 2mlt

Masse/Länge Primärstruktur26 AS (Monomer)
Sekundär- bis QuartärstrukturHomotetramer
PräkursorPropeptid (48 AS)
Bezeichner
Gen-Name(n)MELT
Externe IDs
Transporter-Klassifikation
TCDB1.C.18.1.1
BezeichnungMelittin-Familie
Vorkommen
Homologie-FamilieHovergen
Übergeordnetes TaxonStechimmen (Aculeata)

Struktur und Funktion

Bänder- und Stäbchendarstellung des Homodimers zur Veranschaulichung der hydrophoben Seitenketten.

Die Primärstruktur des Monomers besteht aus 26 Aminosäuren; es hat eine Molekülmasse von 2848 Da.[6][7]

Der Aufbau ähnelt dem eines Tensids: 19 der 20 Aminosäuren am N-Terminus sind unpolar, die sechs Aminosäuren am C-Terminus des Proteins sind polar. Es ist trotz des überwiegenden Anteils an unpolaren Aminosäuren in Wasser als Tetramer löslich, das heißt jeweils vier der Proteine bilden eine Einheit, die in Wasser löslich ist.[8]

Melittin lagert sich in Zellmembranen ein und bildet dort Kanäle, die für gelöste Ionen durchlässig sind. Die Durchlässigkeit ist dabei für Anionen höher als die für Kationen.[8] Es wird davon ausgegangen, dass dies durch eine parallele Anordnung des Melittins in der Zellmembran als Tetramer geschieht, das heißt, im Gegensatz zum Tetramer in Wasser zeigen alle Proteine in die gleiche Richtung.[9]

Die Ionendurchlässigkeit der Zellmembran führt in Folge zur Freisetzung von Kaliumionen und damit schließlich zu Zelltod, Mastzellzerfall und Gefäßerweiterung.

Commons: Melittin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise