Manhusch

Ortschaft in der Ukraine, Oblast Donezk

Manhusch (ukrainisch Мангуш; russisch Мангуш Mangusch) ist eine Siedlung städtischen Typs im Osten der Ukraine in der Oblast Donezk mit 8000 Einwohnern (2016)[1]. Die Ortschaft war bis Juli 2020 der Verwaltungssitz des Rajons Manhusch.

Manhusch
Мангуш
Wappen von Manhusch
Manhusch (Ukraine)
Manhusch (Ukraine)
Manhusch
Basisdaten
Oblast:Oblast Donezk
Rajon:Rajon Mariupol
Höhe:56 m
Fläche:9,291 km²
Einwohner:7.731 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte:832 Einwohner je km²
Postleitzahlen:87400
Vorwahl:+380 6297
Geographische Lage:, 37° 18′ O47° 3′ 0″ N, 37° 17′ 53″ O
KATOTTH:UA14140030010076696
KOATUU:1423955100
Verwaltungsgliederung:2 Siedlungen städtischen Typs, 15 Dörfer
Adresse:вул. Леніна 66
87400 смт.Мангуш
Statistische Informationen
Manhusch (Oblast Donezk)
Manhusch (Oblast Donezk)
Manhusch
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Die Ortschaft Manhusch

Geographie

Manhusch liegt am Ufer der Mokra Bilosarajka (Мокра Білосарайка), einem 10 km langen Zufluss zum Asowschen Meer[Anm. 1] im Zentrum des Rajons Manhusch 127 km südwestlich vom Oblastzentrum Donezk und 20 km westlich von Mariupol. Die Gemeinde liegt an der Fernstraße M 14, die von Berdjansk nach Mariupol führt.

Geschichte

Die Siedlung wurde im Jahre 1778 mit dem Namen Manhusch gegründet. Im Jahr 1969 erhielt das Dorf den Status einer Siedlung städtischen Typs. Von 7. Juni 1946[2] bis 27. März 1995[3] hieß die Ortschaft Perschotrawnewe und bekam dann ihren historischen Namen zurück. Der gleichnamige Rajon trug dann noch bis 2016 diesen Namen und nicht, wie ansonsten, den Namen der Ortschaft des Verwaltungssitzes.

Im April 2022, während des russischen Überfalls auf die Ukraine, wurde berichtet, dass in der Stadt ein Massengrab aus dreihundert Gruben angelegt worden sein soll. Es wird angenommen, dass in den Massengräbern Leichen begraben wurden, die bei der Belagerung des nahe gelegenen Mariupol entwendet wurden.[4] Die Zahl der Toten wurde auf bis zu 9000 Personen geschätzt. Diese Informationen ergaben sich aus der Auswertung von Satellitenbildern.[5]

Verwaltungsgliederung

Am 12. Juni 2020 wurde die Siedlung zum Zentrum der neugegründeten Siedlungsgemeinde Manhusch (Мангушська селищна громада/Manhuschska selyschtschna hromada). Zu dieser zählen auch die Siedlung städtischen Typs Jalta sowie die 15 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer[6], bis dahin bildete sie die gleichnamige Siedlungsratsgemeinde Manhusch (Мангушська селищна рада/Manhuschska selyschtschna rada) im Zentrum des Rajons Manhusch.

Am 17. Juli 2020 wurde der Ort ein Teil des Rajons Mariupol[7].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Manhusch Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiertukrainischrussisch
AsowskeАзовськеАзовское (Asowskoje)
Babach-TaramaБабах-ТарамаБабах-Тарама
Bilosarajska KosaБілосарайська КосаБелосарайская Коса (Belosaraiskaja Kosa)
Burjakowa BalkaБурякова БалкаБуряковая Балка (Burjakowaja Balka)
HlybokeГлибокеГлубокое (Glubokoje)
JaltaЯлтаЯлта
JurjiwkaЮр'ївкаЮрьевка (Jurjewka)
MelekineМелекінеМелекино (Melekino)
DemjaniwkaДем'янівкаДемьяновка (Demjanowka)
KomyschuwateКомишуватеКамышеватое (Kamyschewatoje)
OhorodnjeОгороднєОгородное (Ogorodnoje)
PortiwskeПортівськеПортовское (Portowskoje)
SachariwkaЗахарівкаЗахаровка (Sacharowka)
StarodubiwkaСтародубівкаСтародубовка (Starodubowka)
UkrajinkaУкраїнкаУкраинка (Ukrainka)
UrsufУрзуфУрзуф

Bevölkerung

19591970197919892001201320192022
55786179700274678468823480077731

Quelle[1]

Söhne und Töchter des Orts

  • Irina Popowa (* 1961), sowjetische bzw. russische Historikerin, Sinologin und Hochschullehrerin
Commons: Manhusch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Anmerkungen