Liwny

Stadt und Verwaltungszentrum des Rajons Liwensky, Oblast Orjol, in Zentralrussland

Liwny (russisch Ли́вны) ist eine Stadt mit 50.343 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in Russland. Sie liegt in der Oblast Orjol an der Bystraja Sosna, einem rechten Nebenfluss des Don, etwa 150 km südöstlich der Gebietshauptstadt Orjol.

Stadt
Liwny
Ливны
FlaggeWappen
Flagge
Wappen
FöderationskreisZentralrussland
OblastOrjol
StadtkreisLiwny
Erste Erwähnungum 1177
Stadt seit1586
Fläche32,1 km²
Bevölkerung50.343 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte1568 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums150 m
ZeitzoneUTC+3
Telefonvorwahl(+7) 48677
Postleitzahl30385x
Kfz-Kennzeichen57
OKATO54 405
Geographische Lage
Koordinaten, 37° 36′ O52° 25′ 0″ N, 37° 36′ 0″ O
Liwny (Europäisches Russland)
Liwny (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Liwny (Oblast Orjol)
Liwny (Oblast Orjol)
Lage in der Oblast Orjol
Liste der Städte in Russland

Geschichte

Der Ort wurde erstmals um 1177 urkundlich erwähnt und hat seinen Namen möglicherweise vom Hydronym Liwen (zu deutsch „Wolkenbruch“, „starker Regen“) eines kleinen Flusses, der dort in die Bystraja Sosna mündet. Die früheste Geschichte des Ortes wurde nicht überliefert, Historiker gehen aber davon aus, dass Liwny im 13. Jahrhundert von den Truppen der Goldenen Horde verwüstet worden war. Erst 1571 wurde an dieser Stelle wieder der Ort Liwny aufgebaut, als die Gegend an das Großfürstentum Moskau kam und sich nahe dessen südlichen Grenzen befand. Zum Schutz vor Angriffen aus dem Süden wurde entlang dieser südlichen Grenze ein Schutzwall aus Bäumen angepflanzt, die im Angriffsfall schnell gefällt werden konnten, was als Hindernis für den Angreifer dienen sollte.

1586 erhielt Liwny aufgrund seiner Bedeutung als Grenzort den Stadtstatus. Mitte des 17. Jahrhunderts, als sich Moskowien weiter Richtung Süden ausgedehnt hatte, verlor Liwny seine militärische Bedeutung wieder. Seither war es vor allem landwirtschaftlich geprägt, später entwickelte sich dort auch der Handel.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 26. November 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt, aber schon am 25. Dezember 1941 von Truppen der Roten Armee zurückerobert.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
189720.448
192619.873
193911.982
195923.900
197037.290
197944.912
198951.696
200252.841
201050.343

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Umgebung Liwnys spielt die Landwirtschaft eine entscheidende Rolle, insbesondere der Getreideanbau, der durch fruchtbaren Tschernosem-Boden begünstigt wird. In der Stadt selbst gibt es auch Industrie, darunter Maschinenbau, Herstellung von Kunststoffen, Baustoffen und Nahrungsmitteln.

Die Stadt verfügt über einen Bahnhof mit Verbindungen unter anderem nach Orjol, Woronesch und über andere Bahnstrecken auch in viele weitere Regionen Russlands.

In der Nähe von Liwny befindet sich ein 350 Meter hoher Sendemast zur Verbreitung von UKW-Hörfunk- und Fernsehprogrammen, der in den 1970er-Jahren errichtet wurde.

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise