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Liste der aktiven Bergwerke in Deutschland

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Liste der aktiven Bergwerke in Deutschland (Deutschland)
Liste der aktiven Bergwerke in Deutschland (Deutschland)
Mähringer Berg
Heilbronn
Grube Clara
Obrigheim
Stetten
Vellberg
Hüttenheim
Berchtesgaden
Kropfmühl
Lotharheil
Rüdersdorf
Wintershall
Neuhof-Ellers
Hattorf
Braunschweig-Lüneburg
Breitestein
Lamerden
Wohlverwahrt-Nammen
Borth
Schiefergrube Magog
Altlay
Grube Rhein
Gipsbergwerk Engel
Wellen
Grube Auersmacher
Hammerunterwiesenthal
Grube Niederschlag
Seilitz
Bernburg
Zielitz
Sondershausen
Unterbreizbach
Fördernde untertägige Bergwerke in Deutschland

Die Liste der aktiven Bergwerke in Deutschland beinhaltet eine vollständige Aufstellung der aktuell in Deutschland fördernden Bergwerke, das heißt untertägiger Anlagen zur Gewinnung mineralischer Bodenschätze. Da es sich hierbei in der Regel um bergfreie Bodenschätze handelt, bei denen das Recht zur Gewinnung unabhängig vom Grundstückseigentum durch staatliche Vergabe eingeräumt werden kann, wurde die Liste auf die weiteren bergfreien Bodenschätze ausgeweitet, auch wenn diese übertägig abgebaut werden. In Deutschland sind das zehn Braunkohlen-Tagebaue. Nach dem Bundesberggesetz (BBergG) stehen alle diese Bergwerke, also der Untertagebergbau sowie die Aufsuchung und Gewinnung bergfreier Bodenschätze, unter Bergaufsicht.

Betriebe, die bergfreie Bodenschätze vollständig mit Hilfe von Bohrungen gewinnen (Erdöl, Erdgas, Sole, Geothermie), sind ebenso nicht enthalten wie Anlagen zur Gewinnung von Steinen und Erden. Bei letzteren handelt es sich um grundeigene Bodenschätze, deren Gewinnungsrecht dem Grundeigentümer zusteht. Sie werden in Steinbrüchen (Naturstein) oder – im Fall der Lockergesteine – in Sand-, Kies- oder Tongruben gewonnen. Ihr Abbau unterliegt seit 1996 nicht mehr dem Bundesberggesetz, sondern wird individuell durch die Bundesländer geregelt.[1]

Untertägige Bergwerke

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  • Name: Der Name entspricht, soweit ermittelbar, der vom Betreiber gewählten Bezeichnung.
  • Beginn: Dies ist, soweit ermittelbar, der Beginn der Förderung. Erschließungsarbeiten wurden ebenso wenig zugrunde gelegt, wie unbekannter Altbergbau in dem Gebiet. Insbesondere bei älteren Bergwerken ist davon auszugehen, dass diese zwischenzeitlich in Fristen gehalten wurden.
  • Förderung: Die angegebenen Mengen beziehen sich in der Regel auf die gewonnenen Rohstoffe, nicht die daraus gewonnenen Produkte (Rohförderung).
  • Bodenschatz: Die Nennung verwendet eine grobe Klassifizierung. Besonderheiten sind gegebenenfalls in der Spalte Anmerkungen aufgeführt.
  • Anmerkungen: Die angegebenen Förderzeiträume ergeben sich in der Regel aus der Hochrechnung der Fördermengen unter Zugrundelegung der erkundeten Rohstoffvorräte. Diese Laufzeiten sind von vielen Faktoren abhängig. So bewirken Entwicklungen der Rohstoffpreise am Weltmarkt, dass Bergwerke je nach Rentabilität in Betrieb gehen und wieder stillgelegt werden müssen. Auch andere Faktoren, wie das Ausweichen auf benachbarte Lagerstättenfelder oder verbesserte Aufbereitungsverfahren, haben Einfluss auf die Betriebsdauer.

Baden-Württemberg

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NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Bergwerk Mähringer BergBlaustein, OT Herrlingen
()
um 1900 (2009)00.500.000KalksteinMärker Kalk
Steinsalzbergwerk HeilbronnHeilbronn
()
188305.000.000SteinsalzSWSSchächte Heilbronn, Franken, Konradsberg. Teufe bis 230 m. Seit 2006 Ablösung des Bohr- und Sprengverfahrens durch schneidendes Verfahren mit einem Continuous Miner. Seit 1987 Einlagerung von 800.000 Tonnen Sondermüll pro Jahr.[2][3]
Grube ClaraOberwolfach
()
189800.160.000Schwerspat,
Flussspat
Sachtleben Bergbau[4]im Schwarzwald (Rankachtal)
Gipsbergwerk ObrigheimObrigheim
()
184700.300.000GipsHeidelberg Cementim Odenwald
Salzbergwerk StettenHaigerloch, OT Stetten
()
185400.500.000SteinsalzWacker Chemie
Gips- und Anhydritbergwerk KreuzhaldeVellberg
()
ca. 1950Gips, AnhydritSchwenk ZementVorräte für ca. 25 Jahre (bis 2038)
NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Anhydritbergwerk HüttenheimHüttenheim
()
195700.200.000Gips, AnhydritKnauf Gips[5]
Salzbergwerk BerchtesgadenBerchtesgaden
()
1517SteinsalzSWSSinkwerk-Bergbau
Graphitbergwerk KropfmühlHauzenberg, OT Kropfmühl
()
187000.006.000GraphitAMG Mining[6]2012 wurde die Förderung wieder aufgenommen
Schieferbergwerk LotharheilGeroldsgrün, OT Lotharheil
()
1857SchieferSchieferwerk Lotharheil[7]
NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Kalksteinbruch RüdersdorfRüdersdorf bei Berlin
()
13. JahrhundertKalksteinCEMEX[8]
NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Kaliwerk WintershallHeringen (Werra)
()
1900KalisalzK+Sseit 1997 Verbundbergwerk Werra
Kaliwerk Neuhof-EllersNeuhof-Ellers
()
1913KalisalzK+S
Kaliwerk HattorfPhilippsthal (Werra)
()
1908KalisalzK+Sseit 1997 Verbundbergwerk Werra[9]
Grube LamerdenLiebenau, OT Lamerden
()
GipsKnauf Gips[10]
NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Steinsalzwerk Braunschweig-LüneburgGrasleben
()
191100.513.000SteinsalzescoMagdeburg-Halberstädter Kali-Bezirk, Schächte Braunschweig-Lüneburg I (Grasleben), Braunschweig-Lüneburg II (Heidwinkel I) und Braunschweig-Lüneburg III (Heidwinkel II)
Grube BreitesteinGolmbach
()
GipsKnauf Gips[11]

Nordrhein-Westfalen

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NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Verbundbergwerk Magog-Gomer-BierkellerSchmallenberg, OT Bad Fredeburg
1853SchieferMagog[12]Förderschacht Gomer, Wetterschacht Magog, Bereich Bierkeller stillgelegt[13]
Grube Wohlverwahrt-NammenPorta Westfalica, OT Nammen
1952EisenerzBarbara ErzbergbauDas Erz wird nicht verhüttet, sondern als Baustoff verwendet.
Salzbergwerk BorthRheinberg
190602.000.000SteinsalzescoZusätzlich Salinenbetrieb.
Salzbergwerk EpeEpe, Gronau197202.000.000SteinsalzSalzgewinnungsgesellschaft Westfalen

Rheinland-Pfalz

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NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Grube AltlayAltlay
()
1984SchieferTheis-BögerFörderung in etwa 120 m Teufe. Dachschiefer-Produktion[14]
Grube RheinBacharach, OT Henschhausen
()
1889SchieferSchieferwerk BacharachProduktion von Schiefermehl[15]
Gipsbergwerk EngelRalingen
()
1946GipsGipsbergbau Engel[16]
Dolomitwerk WellenWellen
()
um 1881DolomitTKDZ[17]
NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Grube AuersmacherKleinblittersdorf
()
1936KalksteinRogesaSaarrevier. Der Kalkstein wird als Zuschlagstoff für die Eisenverhüttung gewonnen. Seit 2017 Standby-Betrieb.
NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Kalkwerk HammerunterwiesenthalOberwiesenthal
()
MarmorGeominMarmorgewinnung seit 2015 im Tiefbau.[18]
Grube NiederschlagOberwiesenthal
()
201300.135.000Flussspat, SchwerspatEFS[19]Jüngster Bergbaubetrieb in Deutschland.
Erdenwerk SeilitzDiera-Zehren, OT Seilitz
()
1764 (1825)00.000.300KaolinStaatliche Porzellan-Manufaktur MeissenÄltestes und mit 3 Mann Belegschaft kleinstes Kaolinbergwerk Europas. Untertage-Bergbau seit 1825. Manuelle Gewinnung. Das besonders reine, weiße Kaolin ist Rohstoff für das Meißner Porzellan.[20][21]

Sachsen-Anhalt

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NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Steinsalzbergwerk BernburgBernburg
()
191302.500.000Steinsalzesco
Kaliwerk ZielitzZielitz
()
197312.000.000KalisalzK+SScholle von Calvörde. Abraumhalde („Kalimandscharo“), weithin sichtbare Landmarke. Seit 1995 auch Untertagedeponie.
NameOrtBeginn Förderung [t] / JahrBoden-
schatz
BetreiberAnmerkungenBild
Kaliwerk Glückauf SondershausenSondershausen
()
189300.200.000SteinsalzGSES[22]Nordthüringer Kalirevier. Steinsalzförderung seit 2009, die Kaliförderung ist eingestellt. Untertagedeponie. Angeschlossen ist das Erlebnisbergwerk „Glückauf“.
Kaliwerk UnterbreizbachUnterbreizbach
()
1910KalisalzK+SSeit 1997 Verbundbergwerk Werra.

Braunkohle-Tagebaue

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Beim Beginn eines Braunkohle-Tagebaues sind insbesondere zwei Zeitangaben von Bedeutung: Der Beginn des Aufschließens (A) bezeichnet das Datum des Abbaggerns der oft über 100 m mächtigen Deckschichten bzw. des Abraums. Der Beginn der Kohleförderung (F) ist dann, nach Freilegung der Kohle, die eigentliche Produktionsaufnahme.

NameOrtBeginn
Förderung [t] / JahrBetreiberAnmerkungenBild
Tagebau Welzow-SüdWelzow
()
A: 1962
F: 1966
22.000.000LEAGLausitzer Braunkohlerevier. Förderung bis 2042. Hauptabnehmer Kraftwerk Schwarze Pumpe und Brikettfabrik Schwarze Pumpe. Fläche 1600 Hektar (zu flutendes Restloch).[23]

Nordrhein-Westfalen

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NameOrtBeginn
Förderung [t] / JahrBetreiberAnmerkungenBild
Tagebau Garzweiler IIBedburg, Grevenbroich, Jüchen, Erkelenz, M’gladbach
()
200635–40.000.000RWE PowerRheinisches Braunkohlerevier. Förderung bis ca. 2030.[24] Abnehmer Kraftwerke Neurath, Frimmersdorf, Niederaussem und Knapsacker Hügel. Fläche 2300 Hektar. Rekultivierung mit Landschaftssee geplant.[25]
Tagebau HambachNiederzier, Elsdorf
()
A: 1978
F: 1984
40.000.000RWE PowerRheinisches Braunkohlerevier. Förderung bis ca. 2030.[26] Abnehmer wie Tagebau Garzweiler. Fläche ca. 4000 Hektar.[27]
Tagebau IndenInden, Aldenhoven, Jülich
()
A:1957
F:1959–1969, 1981
22.000.000RWE PowerRheinisches Braunkohlerevier. Zwischen 1969 und 1981 gestundet, zwischen 1981 und 1987 Umzug der Geräte von Tagebau Zukunft. Abbau Teilfeld Inden II. Förderung bis ca. 2030. Abnehmer Kraftwerk Weisweiler. Fläche 1100 Hektar (genehmigt: 4500). Rekultivierung mit Landschaftssee Indescher See geplant.[28][29]
NameOrtBeginn
Förderung [t] / JahrBetreiberAnmerkungenBild
Tagebau NochtenWeißwasser/O.L., Boxberg/O.L.
()
A: 1968
F: 1973
16.200.000LEAGLausitzer Braunkohlerevier. Förderung bis ca. 2050. Hauptabnehmer Kraftwerk Boxberg und Brikettfabrik Schwarze Pumpe. Ausdehnung 9000 Hektar.[30]
Tagebau ReichwaldeBoxberg/O.L.
()
A: 1985
F: 1987
09.100.000LEAGLausitzer Braunkohlerevier. Zwischen 1999 und 2010 gestundet, Förderung 2010 mit Fertigstellung des Blocks R des Kraftwerks Boxberg wieder aufgenommen. Förderung bis ca. 2040.[31]
Tagebau Vereinigtes SchleenhainGroitzsch, Neukieritzsch
()
A: 1949
F: 1953
09.700.000MIBRAGMitteldeutsches Braunkohlerevier. Abbaufelder Peres, Schleenhain und Groitzscher Dreieck. Förderung bis ca. 2040. Hauptabnehmer Kraftwerk Lippendorf. Fläche ca. 2500 Hektar. Rekultivierung als Pereser See[32][33]

Sachsen-Anhalt

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NameOrtBeginn
Förderung [t] / JahrBetreiberAnmerkungenBild
Tagebau AmsdorfSeegebiet Mansfelder Land, OT Amsdorf
()
A: 1958
F: 1961
00.500.000RomontaMitteldeutsches Braunkohlerevier. Förderung bis ca. 2035. Förderung bitumenreicher Braunkohle zur Herstellung von Montanwachs. Fläche 1000 Hektar.[34]
Tagebau ProfenElsteraue, OT Profen
()
A: 1941
F: 1944
09.000.000MIBRAGMitteldeutsches Braunkohlerevier. Abbaufelder Profen-Süd (bis 2014), Scherzau und Domsen. Förderung bis ca. 2035. Hauptabnehmer Kraftwerk Schkopau. Fläche 1660 Hektar.[35][36]

Einzelnachweise

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