Leichtathletik-Europameisterschaften 1938/Speerwurf der Männer

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Der Speerwurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1938 wurde am 3. September 1938 im Stade Olympique der französischen Hauptstadt Paris ausgetragen.

2. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinSpeerwurf der Männer
StadtDritte Französische Republik Paris
StadionStade Olympique
Teilnehmer11 Athleten aus 8 Ländern
Wettkampfphase3. September
Medaillengewinner
Gold GoldMatti Järvinen (Finnland FIN)
Silbermedaille SilberYrjö Nikkanen (Finnland FIN)
Bronzemedaille BronzeJózsef Várszegi (Ungarn 1918 HUN)

In diesem Wettbewerb gab es einen finnischen Doppelsieg. Europameister wurde Titelverteidiger Matti Järvinen. Er siegte vor dem Weltrekordler Yrjö Nikkanen. Bronze gewann der Ungar József Várszegi.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord77,87 mFinnland  Yrjö NikkanenKarhula, Finnland25. August 1938[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord76,66 mFinnland  Matti JärvinenEM Turin, Italien7. September 1934

Rekordverbesserungen

Es gab eine Verbesserung des bestehenden EM-Rekords. Darüber hinaus wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt.

Durchführung

Die elf Teilnehmer traten zu einem gemeinsamen Finale an. Jedem Werfer standen zunächst drei Versuche zur Verfügung. Die besten sechs Athleten konnten anschließend weitere drei Versuche absolvieren. Im Endresultat kam am Ende für jeden Teilnehmer sein jeweils bester Wurf in die Wertung.[2]

Finale

Siegerehrung für die Speerwerfer (v. l. n. r.): Yrjö Nikkanen, Matti Järvinen, József Várszegi
3. September 1938, 16.20 Uhr
PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultat
1Matti JärvinenFinnland  Finnland71,38 m71,66 m74,82 m75,50 m76,40 m76,87 m CR76,87 m CR
2Yrjö NikkanenFinnland  Finnlandx66,94 mx75,00 m75,00 m
3József VárszegiUngarn 1918  Ungarnx66,81 m63,12 m68,90 m69,09 m72,78 m NR72,78 m NR
4Gustav SuleEstland  Estlandx63,62 m68,60 mxx70,50 m70,50 m
5Friedrich IssakEstland  Estlandx63,32 m70,10 m70,23 m70,23 m
6Lennart AtterwallSchweden  Schweden67,88 mx66,63 m68,58 m68,58 m
7Gerhard StöckDeutsches Reich NS  Deutsches Reich61,87 m65,34 m61,77 mnicht im Finale der
besten sechs Werfer
65,34 m
8Oskar OspeltLiechtenstein 1937  Liechtenstein57,63 m54,89 m58,83 m58,83 m
9Roger FrinotDritte Französische Republik  Frankreich58,40 m54,63 mx58,40 m
10Raffaele DreiItalien 1861  Königreich Italienxx55,98 m55,98 m
11Marc DoreDritte Französische Republik  Frankreichxx52,18 m52,18 m
DNSJosef NeumannSchweiz  Schweiz

Der Wettkampf begann recht zäh, nur der finnische Titelverteidiger Matti Järvinen konnte sein Potential von Beginn an ausschöpfen. Alle anderen Teilnehmer, darunter der deutsche Olympiasieger von 1936 Gerhard Stöck und der finnische Weltrekordinhaber Yrjö Nikkanen, blieben mit ihren Würfen deutlich unter der Marke von siebzig Metern. Nach dem ersten Durchgang führte Järvinen mit 71,38 m, am nächsten kam ihm noch der Schwede Lennart Atterwall (67,88 m). Daran änderte sich in Runde zwei noch nichts, doch nun gelangen vier Werfern, die zunächst ungültige Versuche hatten, Weiten von über oder knapp unter 65 Metern. Nikkanen lag mit 66,94 m auf Rang drei vor dem Ungarn József Várszegi (66,81 m). In der dritten Versuchsreihe baute Järvinen seine Führung mit einem Wurf auf 74,82 m weiter aus. Mit dem Esten Friedrich Isaak übertraf nun zumindest ein weiterer Wettbewerber die 70-Meter-Marke, seine 70,10 m brachten ihn zwischenzeitlich auf den Silberrang. Isaaks Landsmann Gustav Sule verbesserte sich mit 68,60 m auf den dritten Platz vor Atterwall, Nikkanen und Várszegi. Diese Athleten bestritten anschließend das Finale der besten Sechs. Olympiasieger Stöck musste sich mit 65,34 m aus Runde zwei mit Rang sieben begnügen

In den Versuchsreihen vier und fünf gab es lediglich für den weiter führenden Järvinen (75,50 m / 76,40 m) und Várszegi, der sich mit zunächst 68,90 m und anschließenden 69,09 m auf den Bronzerang setzte, weitere Verbesserungen.

Im letzten Durchgang nahm die Konkurrenz noch einmal richtig Fahrt auf. Alle sechs Werfer steigerten sich, drei von ihnen sehr deutlich. Matti Järvinen erzielte mit 76,87 m einen neuen Meisterschaftsrekord. Mit all seinen Versuchen hatte er die 70-Meter-Marke übertroffen und gewann erneut die Goldmedaille. Yrjö Nikkanen verbesserte sich mit seinem nun zweiten gültigen Wurf um mehr als acht Meter und wurde mit genau 75,00 Metern Vizeeuropameister. Mt 72,78 m erzielte József Várszegi einen neuen ungarischen Landesrekord und gewann die Bronzemedaille. Auch Gustav Sule übertraf mit 70,50 m die 70-Meter-Marke, damit wurde er Vierter. Der fünftplatzierte Friedrich Issak steigerte sich auf 70,23 m. Lennart Atterwall erzielte 68,58 m und belegte mit dieser Weite Rang sechs.

Einzelnachweise