Kontron

Zulieferer Computerindustrie

Die Kontron AG ist einer der weltweit größten Hersteller eingebetteter Rechnertechnologie und Mitglied der Intel Communications Alliance.[3]Kontron beliefert OEMs, Systemintegratoren und Anwendungsanbieter in den verschiedensten Marktsegmenten: Daten- und Telekommunikation, Automatisierung, Mobile Computing, Medizintechnik, Aerospace, Mess- und Regeltechnik sowie Militärtechnik. Kontron entwickelt, produziert und vertreibt weltweit.

Kontron AG

Logo
RechtsformAktiengesellschaft
ISINAT0000A0E9W5
Gründung1959 von Branco Weiss
SitzLinz, Osterreich Österreich
Leitung
  • Clemens Billek (CFO)
Mitarbeiterzahl4.838 (2023)[2]
Umsatz1,226 Mrd. Euro (2023)[2]
Brancheeingebettete Rechnertechnologie
Websitewww.kontron.com
Stand: 31. Dezember 2023

2017 wurde Kontron vollständig vom österreichischen Konkurrenten S&T übernommen, nachdem dieser bereits im Oktober 2016 mit 30 Prozent bei Kontron eingestiegen war. Der Kauf wurde wesentlich finanziert durch den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn, der sich durch eine Kapitalerhöhung mit etwa 27 Prozent an der S&T AG beteiligte.[4][5]

Geschichte

Ehemaliges Logo

Kontron wurde 1959 von Branco Weiss als Service für wissenschaftliche Geräte in Zürich gegründet und entwickelte u. a. Ultraschallmessgeräte für die Geburtshilfe und Geräte zur Bestimmung von Blutgruppen.[6] 1974 verkaufte Weiss das Unternehmen an Hoffmann-La Roche, das die Firma 1989 wiederum an den Münchener Autohersteller BMW verkaufte, der es zur Entwicklung von Steuerungs-, Hard- und Software für die x86-Prozessortechnologie einsetzte.[7]

Aus der übernommenen Kontron AG hatte die Hoffmann-La Roche AG die Kontron Medizintechnik AG (gegründet 1980 in Eching als Kontron Leiterplatten GmbH) ausgegliedert und 1984 auf die als Kontron Instruments AG 1971 in Neufahrn bei Freising gegründete Tochtergesellschaft übertragen, die ihren Sitz 1988 nach Zürich, dann nach Schlieren und Rotkreuz verlegte. Weil der Betrieb 1994 dort eingestellt und die Firma auf die Kontron Immobilien AG in Dübendorf übertragen werden sollte, gründeten Mitarbeiter die ECR AG als Management-Buy-out von Roche Diagnostics. 2017 fusionierte diese Gesellschaft mit der 1978 als Mikrap AG gegründeten exceet electronics GmbH und nimmt seitdem als Tochtergesellschaft Kontron Electronics GmbH, Großbettlingen, gemeinsam mit der Kontron Austria GmbH, Engerwitzdorf, den Bereich Medizintechnik in der S&T AG wahr.[8][9]

Im Jahr 2000 wurde die inzwischen verselbständigte Kontron Embedded Computers AG am Neuen Markt eingeführt.[10]

Zum 1. September 2000 kaufte Kontron den Industriecomputer-Hersteller PEP Modular Computers, Kaufbeuren.[11] Im Jahr 2002 haben sich die führenden Anbieter im Bereich Embedded Computer Technologie, Kontron AG und JUMPtec AG, entschlossen zu fusionieren. Die Zustimmungen dazu wurden am 19. Juni 2002 in der JUMPtec-Hauptversammlung und am 3. Juli 2002 durch die Kontron-Hauptversammlung der jeweiligen Aktionäre erteilt. Zu dem Zeitpunkt arbeiteten über 1400 Mitarbeiter in den beiden Unternehmen in über 20 Ländern.[12] Im Dezember 2004 gründeten 13 ehemaligen JUMPtec- bzw. Kontron-Mitarbeiter in Deggendorf Congatec.[13]

Im September 2009 übernahm die Kontron Compact Computer AG die Mehrheit an der DIGITAL-LOGIC AG in Luterbach (Schweiz) von Firmengründer Felix Kunz, einem Hersteller von Embedded PCs und Computersystemen. Drei Jahre später wurde dieses Werk geschlossen.[14]

Wie am 20. Mai 2010 bekannt wurde, hat Kontron über ihre US-Tochtergesellschaft die US-amerikanische AP Labs-Gruppe mit Sitz im kalifornischen San Diego zu 100 % übernommen. Das übernommene Unternehmen gilt als einer der führenden Systemintegratoren in den Bereichen Verteidigung sowie Luft- und Raumfahrt, entwickelt hochkomplexe und robuste Computersysteme sowie spezialisierte Anwendungen.[15]

Am 24. Juli 2013 kündigte Kontron die Schließung der Standorte Eching, Roding und Kaufbeuren bis Mitte 2014 an. Die Zentrale wurde nach Augsburg verlegt.[16][17]

Im Februar 2017 wurde bekannt, dass S&T Kontron übernehmen will[18], die Transaktion wurde noch 2017 abgeschlossen.

Im Juni 2022 wurde die Konzernmutter S&T in Kontron AG umfirmiert und der Sitz der neuen Kontron AG nach Linz verlagert.[19]

Im Laufe des Jahres 2022 wurde das auf Zentral- und Osteuropa fokussierte IT-Service-Geschäft der ehemaligen S&T zu großen Teilen an den französischen Mischkonzern Vinci[20] verkauft. Das Unternehmen konzentriert sich nun auf den stark wachsenden Markt der Industriellen Internet of Things (IIoT) und hat hierfür in 2023 mehrere kleinere strategische Akquisitionen getätigt.

Im Januar 2024 erfolgte der bisher größte Unternehmenszukauf der Firmengeschichte mit dem mehrheitlichen Erwerb der Katek SE Diese Erweiterung stärkt das Produktportfolio im Bereich Renewables (EV Charging, Solar), andererseits werden die Fertigungsoptionen der Firmengruppe stark verbreitert.[21] Die Mitarbeiteranzahl erhöht sich durch diese Akquisition auf etwa 8.000 weltweit, der Umsatz steigt auf etwa 1,9 Mrd.€ (2024e).

Produktportfolio

Boards and Mezzanines

Computer-On-Modules

HMI and Displays

  • Flatpanel Solutions
  • HMI

Systems and Platforms

Frühere Produkte von Kontron (Auswahl)

  • Kontron PSI 80
  • Logik-Analyzer basierend auf Z80, CP/M und ECL-Logik
  • Diverse Labormesstechnik (Frequenzzähler, Funktionsgeneratoren, Pulsgeneratoren, …)
Commons: Kontron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise