Knickhelm
Der Knickhelm ist in der Architektur die Variante einer spitzen Helm-Dachform[1] (auch Turmhelm, Helmdach, Dachhelm, weitgehend synonym gebraucht) bei Türmen mit polygonalem Grundriss. Diese Dachform ist häufig bei Kirchtürmen anzutreffen.
Beim Knickhelm steigen die Kanten seines Ansatzes auf der Mauerkrone des Turmschaftes im relativ flachen Winkel wie ein Zeltdach an, um dann „abzuknicken“ und im steilen Winkel um ein Mehrfaches höher nach oben hin spitz zuzulaufen.
Beispiele
Vierseitiger Ansatz
Beispiele für Turmspitzen mit spätgotischem Knickhelm, deren vierseitiger Ansatz bündig auf oberem Mauerabschluss mit schmalen Gesims sitzt und so gleichmäßig den Turmschaft ein wenig überkragt, während die zur Spitze hin auslaufenden Dachteile auch anders, z. B. in eine achteckige Form übergehen[2] kann:
- Maria-Magdalenen-Kirche in Bad Bramstedt[3]
- Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer in Berchtesgaden
- Groß St. Martin in Köln
- Nikolaus-Kapelle (Köln)[4]
- Stifts- und Pfarrkirche St. Petrus und Paulus beim Kloster Obermarsberg[5]
- St. Katharina (Wenau)[6]
- Maria-Magdalenen-Kirche in Bad Bramstedt
- Nikolaus-Kapelle in Köln
- Stifts- und Pfarrkirche St. Petrus und Paulus beim Kloster Obermarsberg
Achtseitiger Ansatz
Der Knickhelm der Dorfkirche Porep hat einen achtseitigen Ansatz, der mit vier Ecken seines Ansatzes die Mauerkrone überkragt:
- Dorfkirche in Porep
Siehe auch
Literatur
- Sabine Heuser-Hauck: Der Architekt Heinrich Krings (1875–1925). Dissertation, Philosophische Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2005. urn:nbn:de:hbz:5-06198. Beispiele für Knickhelm-Turmspitzen siehe S. 64, 221, 266.