Klewan

Ort im Bezirk (Oblast) Riwne, Ukraine

Klewan (ukrainisch und russisch Клевань; polnisch Klewań) ist eine Siedlung städtischen Typs am Fluss Stubaska (Стубазка) in der Oblast Riwne im Nordwesten der Ukraine mit etwa 7500 Einwohnern.

Klewan
Клевань
Wappen von Klewan
Klewan (Ukraine)
Klewan (Ukraine)
Klewan
Basisdaten
Oblast:Oblast Riwne
Rajon:Rajon Riwne
Höhe:190 m
Fläche:54,60 km²
Einwohner:7.570 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte:139 Einwohner je km²
Postleitzahlen:35311
Vorwahl:+380 362
Geographische Lage:, 25° 58′ O50° 44′ 38″ N, 25° 58′ 13″ O
KATOTTH:UA56060290010049434
KOATUU:5624655400
Verwaltungsgliederung:2 Siedlungen städtischen Typs, 4 Dörfer
Bürgermeister:Oleh Kostewytsch
Adresse:вул. І. Франка 22
35311 смт. Клевань
Statistische Informationen
Klewan (Oblast Riwne)
Klewan (Oblast Riwne)
Klewan
i1
Straße im Ort
Liebestunnel in Klewan

Geschichte

Die Siedlung entstand vermutlich im 12. Jahrhundert und wuchs vor allem im 15. Jahrhundert um ein Schloss des polnischen Fürstengeschlechts Czartoryski. Bis zur Dritten Teilung des Königreichs Polen 1795 gehörte Klewan zur polnischen Woiwodschaft Wolhynien[1]. Danach wurde die Siedlung Teil des neu geschaffenen Gouvernements Wolhynien des Russischen Reichs.

Nach der Wiedererlangung der polnischen Unabhängigkeit und dem Ende des Polnisch-Sowjetischen Krieges gelangte Klewan 1921 an die Republik Polen und lag hier in der Woiwodschaft Wolhynien, Powiat Równe, Gmina Klewań. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Siedlung 1939 im Zuge der Besetzung Ostpolens durch die Rote Armee in die Sowjetunion eingegliedert. Aus dieser Zeit stammt auch ihre Verwaltungsklassifizierung. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Klewan zwischen 1941 und 1944 von der Wehrmacht besetzt. Nach Ende der Kriegshandlungen kam die Siedlung erneut zur Sowjetunion und seit 1991 zur selbständigen Ukraine.

Verwaltungsgliederung

Am 8. August 2017 wurde die Siedlung zum Zentrum der neugegründeten Siedlungsgemeinde Klewan (Клеванська селищна громада Klewanska selyschtschna hromada). Zu dieser zählte auch noch die Siedlung städtischen Typs Orschiw[2], bis dahin bildete die Siedlung die gleichnamige Siedlungsratsgemeinde Klewan (Клеванська селищна рада/Klewanska selyschtschna rada) im Nordwesten des Rajons Riwne.

Am 12. Juni 2020 kamen noch die 4 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer zum Gemeindegebiet[3].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Klewan Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiertukrainischrussischpolnisch
MotschulkyМочулкиМочулки (Motschulki)Moczułky
OrschiwОржівОржев (Orschew)Orzew
Ruda-KrasnaРуда-КраснаРуда-Красная (Ruda-Krasnaja)Ruda Krasna
SchobrynЖобринЖобрин (Schobrin)Źobryń
UhlyschtscheУглищеУглище (Uglischtsche)Uhliszcze

Verkehr

Klewan liegt an der Bahnstrecke Kowel–Kosjatyn. Hier zweigt die Stichbahn Klewan–Orschiw ab.

Sehenswürdigkeiten

  • Klewan ist vor allem wegen des sogenannten Liebe­stunnels bekannt, eines Pseudonyms für die Bahnstrecke Klewan–Orschiw. Diese in einen dicht bewachsenen Laubwald gelegte Eisenbahnstrecke wird nur im Güterverkehr und selten befahren. Der Wald hat einen grünen Tunnel über die Strecke gewölbt. Verliebte Paare nutzen sie für Spaziergänge und als Fotomotiv.
  • Ruine des Schlosses der Familie Czartoryski.[4]
  • Kloster Klewan.[5]

Literatur

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Christine Roth: Im Tunnel der Liebe. In: Chrismon 6/2018, S. 32–40.
Commons: Klewan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise