Holosporaceae

Familie der Ordnung Rickettsiales

Die Holosporaceae bilden eine Familie innerhalb der Alphaproteobacteria. Sie sind Mitglieder dieser Familie innerhalb der Zellen des Wirtes (intrazellulär) lebende Parasiten bzw. Symbionten. Eine Kultivierung des stäbchenförmigen Bakterium ist auf künstlichen Nährboden nicht möglich. Odysella scheint unter normalen Bedingungen keinen Schaden bei dem Wirt auszulösen.

Holosporaceae
Systematik
Domäne:Bakterien (Bacteria)
Abteilung:Proteobacteria
Klasse:Alphaproteobacteria
Ordnung:Rickettsiales
Familie:Holosporaceae
Wissenschaftlicher Name
Holosporaceae
(Görtz und Schmidt, 2006)

Systematik

Die Familie besteht aus den Gattungen:[1] Sie wird zu der Ordnung Holosporales innerhalb der Alphaproteobacteria gestellt. Diese Ordnung wurde im Jahr 2020 aufgestellt. Zuvor wurde sie zu der, nun nicht mehr gültigen, Ordnung Rickettsiales gestellt.[2]

  • Holospora
  • Pseudocaedibacter
  • Symbiotes
  • Tectibacter

Hinzu kommen möglicherweise die noch nicht als gesichert anzusehenden Gattungen Caedibacter und Odyssella, allerdings steht hierzu auch die Familie "Candidatus Paracaedibacteraceae" unter Diskussion.

Ökologie

Vertreter von Holospora und der noch nicht sicher eingeordneten Gattung (Candidatus) Caedibacter wurden in dem Pantoffeltierchen Paramecium caudatum gefunden. Holospora dringt hierbei in den Zellkern des Wirtes ein. Die Arten leben meist innerhalb von Wimpertierchen der Gattung Paramecium (Pantoffeltierchen) und je nach Art bewohnen sie den Makro- oder Mikronukleus.Innerhalb von Zellkernen der Pantoffeltierchen Paramecium caudatum und Paramacium biaurelia. leben z. B. die Arten Holospora obtusa, H. caryophila und H. curviuscula Die Arten Holospora accuminata, Holospora elegans und H. undulate leben in Mikronuklei der Wimpertierchen Paramecium caudatum und Paramecium bursaria.

Die ebenfalls noch in der taxonomischen Stellung unsichere, als Odysella thessalonicensis benannte Art wurde in aquatisch lebenden Amöben der Gattung Acanthamoeba gefunden[3].

Eine weitere aufgrund von 16S-rRNA-Analysen vorläufig zu dieser Familie gestellte Art wurde in Epithelzellen des Hepatopankreas (Mitteldarmdrüse) von Garnelen gefunden[4]. Sie ist Auslöser der Necrotizing Hepatopancreatitis (NHP), eine auf die Garnelen tödlich wirkende Krankheit. Man spricht bei dieser Art deshalb häufig von dem "NHP Bakterium" (NHPB). Betroffene Garnelenarten sind u. a. Litopenaeus vannamei (auch Penaeus vannamei genannt) und Farfantepenaeus aztecus. Auf Garnelenfarmen kann dieses Bakterium große wirtschaftliche Schäden verursachen. Diese Erkrankung von gezüchteten Garnelen trat zuerst auf einer Garnelenfarm in Texas im Jahre 1985 auf, sie wird von daher auch "Texas Pond Mortality Syndrome" genannt.

Einzelnachweise

Literatur

  • Martin Dworkin, Stanley Falkow, Eugene Rosenberg, Karl-Heinz Schleifer, Erko Stackebrandt (Hrsg.) The Prokaryotes, A Handbook of the Biology of Bacteria. 7 Bände, 3. Auflage, Springer-Verlag, New York u. a. O., 2006, ISBN 0-387-30740-0. Vol. 5: Proteobacteria: Alpha and Beta Subclasses ISBN 0-387-25495-1