Higashimatsushima
Higashimatsushima (jap. 東松島市, -shi) ist eine Stadt in der Präfektur Miyagi auf Honshū, der Hauptinsel von Japan.
Higashimatsushima-shi 東松島市 | ||
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Geographische Lage in Japan | ||
Region: | Tōhoku | |
Präfektur: | Miyagi | |
Koordinaten: | , 141° 13′ O38° 25′ 35″ N, 141° 12′ 38″ O | |
Basisdaten | ||
Fläche: | 101,86 km² | |
Einwohner: | 38.880 (1. März 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 382 Einwohner je km² | |
Gemeindeschlüssel: | 04214-5 | |
Symbole | ||
Flagge/Wappen: | ||
Baum: | Kiefer | |
Blume: | Kirschblüte | |
Rathaus | ||
Adresse: | Higashimatsushima City Hall 36-1, Aza Kamikawado, Yamoto Higashimatsushima-shi Miyagi-ken 981-0503Japan | |
Webadresse: | http://www.city.higashimatsushima.miyagi.jp/ | |
Lage der Gemeinde Higashimatsushima in der Präfektur Miyagi | ||
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Geographie
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/af/Kitakami_canal_01.jpg/220px-Kitakami_canal_01.jpg)
Higashimatsushima liegt südlich von Ishinomaki und nördlich von Sendai an der Sendai-Bucht des Pazifischen Ozeans. Zur Gemeinde gehört die bewohnte Insel Miyato-jima.
Higashimatsushima liegt in der Übergangszone zwischen weit steiler ansteigendem Terrain im Norden und der ausgedehnten, tief gelegenen Sendai-Ebene im Süden.[1][2]
Die küstennahe Zone an der Bucht von Ishinomaki teilt sich politisch auf die Gemeinden Higashimatsushima und Ishinomaki auf und kombiniert eine Vielzahl von Landnutzungszonen einschließlich urbaner und industrieller Gebiete, Wohngebiete und ländlicher Gebiete. Neben dem Militärflughafen Matsushima (松島基地) in Higashimatsushima befinden sich dort ein Handelshafen und ein Fischereihafen. Die lokale Wirtschaft gründet sich vornehmlich auf Fischerei, Fischereiproduktindustrie und Landwirtschaft.[3]
Die geomorphologische Beschaffenheit der Bucht von Ishinomaki macht das Gebiet besonders anfällig für Tsunami-Ereignisse, da es sich um eine Flachküste handelt, die von den beiden Buchten von Ishinomaki und von Matsushima umgeben ist, welche beide flach sind und sich durch einen relativ ebenen (glatten) Meeresboden auszeichnen. Das Gebiet verfügt über ein ausgedehntes hydrographisches Netzwerk, das aus den Flüssen Kitakami (北上川, in Ishinomaki), Jo (定 川, zwischen Ishinomaki und Higashimatsushima) und Naruse (鳴瀬川, in Higashimatsushima) besteht, die mit Kanälen verbunden sind. Der Hügel Hiyoriyama (日和山, in Ishinomaki) und die örtlichen Küstenwälder sind die einzigen natürlichen Barrieren für Tsunamiwellen im von Tsunamis bedrohten Gebiet.[3]
Geschichte
Die Stadt Higashimatsushima entstand am 1. April 2005 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Yamoto (矢本町, -machi) und Naruse (鳴瀬町, -machi) im Landkreis Monō.
Tōhoku-Erdbeben und -Tsunami 2011
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/41/Tsunami_Damage_near_Ishinomaki%2C_Japan_-_NASA_Earth_Observatory.jpg/220px-Tsunami_Damage_near_Ishinomaki%2C_Japan_-_NASA_Earth_Observatory.jpg)
Satellitenbilder in Falschfarbendarstellung: Wasser oder Schlammwasser ist blau/dunkelblau, vegetationsbedecktes Land ist rot, offenliegener Boden oder Brachland ist braun/beige-brown und städtisch versiegelte Flächen oder Gebäude sind silber/blaugrau dargestellt.
Ausmaß von Überflutung und Schäden
Am 11. März 2011 wurde die Stadt vom Tōhoku-Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami getroffen. Es brachen Brände aus und eine Hälfte der Stadt stand unter Wasser.[6] Flüsse und Kanäle in der Ebene trugen zur Erweiterung des Überflutungsgebietes bei.[3] Mehr als 5500 Wohnhäuser wurden völlig und über 5500 weitere teilweise zerstört.[7]
Viele Menschen starben Medienangaben zufolge aufgrund von Unterkühlung, da die Katastrophe die Elektrizitäts- und Gasversorgung unterbrochen hatte, die in der Winterzeit üblicherweise die Wohnraumbeheizung gewährleistete.[8]
Schiffe, wie die Chokai Maru (鳥海丸), ein rund 50 Meter langes und auf 2000 Tonnen geschätztes Fischereischulungsschiff der Kamo Fisheries High School (加茂水産高校) aus Tsuruoka (鶴岡市) in der Präfektur Yamagata, wurden vom Tsunami über den Hafendamm gehoben und in bewohnte Viertel von Higashimatsushima oder Ishinomaki gespült.[9][10][11][12][13]
Die JR-East-Senseki-Linie erlitt große Schäden. Schienenwege und Eisenbahnwaggons wurden vom bis zu 3,7 Meter hohen Tsunami fortgespült.[4] Zwei Züge der Senseki-Linie, die Sendai und Ishinomaki verband und täglich mit rund 200 Zügen Berufspendler und Schulgänger beförderte, fuhren zum Zeitpunkt des Erdbebens in dieser Gegend, von denen einer zur Station Aoba-Dori Station unterwegs war. Die Passagiere folgten den Anweisungen des Fahrpersonals zur Evakuierung in die Grundschule Nobiru, die das nächstgelegene Evakuierungsgebäude war, doch erreichte der Tsunami diese Grundschule (Tōna-Nobiru). Unmittelbar darauf entgleiste der Zug durch den Tsunami, drehte sich in einen rechten Winkel und kam zum Halten, als er auf ein Haus traf. Ein anderer Zug der Senseki-Linie nach Ishinomaki, der an diesem Ort angehalten wurde, fuhr rund 1,5 km vom entgleisten Zug aus weiter in Richtung Ishinomaki (Tōna-Rikuzenono). Dieser Zug hielt auf einem etwas über 10 m hohen Hügel an. Das Fahrpersonal entschied sich, auf Anraten von Einheimischen, mit den Passagieren im Zug zu bleiben, womit sie dem Tsunami entkamen und in Sicherheit waren.[5]
Opfer
Bis zum 20. Mai 2011 wurden 1031 Tote und 395 Vermisste,[14] bis März 2018 1132 Tote und noch 23 weiterhin Vermisste gezählt.[7]
Gemessen an der Gesamtbevölkerung Higashimatsushimas, die bei der Volkszählung von 2010 mit 42.903 angegeben worden war,[15] betrug die Opferrate durch die Katastrophe von 2011 2,7 %, wenn alle in dem 157. FDMA-Schadensbericht vom 7. März 2018 registrierten Toten und Vermissten berücksichtigt werden[7] beziehungsweise 2,53 %, wenn die in dem 153. FDMA-Schadensbericht vom 8. März 2016 registrierten Opfer (1.129 Tote und 23 Vermisste) abzüglich der von der Wiederaufbaubehörde (Reconstruction Agency, RA) gemeldeten katastrophenbedingten Todesfälle berücksichtigt werden, wodurch sich eine Zahl von 1.086 Toten und Vermissten ergibt. Mit der gleichen Datengrundlage, aber allein auf das Überflutungsgebiet des Tsunamis in Higashimatsushima bezogen, das eine Fläche von 37 km2 umfasste, ergab sich eine Opferquote von 3,19 %.[16][17]
Die meisten Todesopfer in Higashimatsushima hatte das Nobiru-Gebiet zu beklagen.[4][18] Je nach Quelle starben in Nobiru 323[18] oder 500[4] Menschen.
Im gesamten Großraum Ishinomaki, zu dem neben Higashimatsushima und seiner Nachbarstadt Ishinomaki auch Onagawa zählt, lebten zum Zeitpunkt der Katastrophe annähernd 220.000 Menschen,[19] von denen 5300 durch die Katastrophe getötet wurden und rund 700 vermisst blieben.[19][17]
Gebiet in Higashimatsushima | Einwohner1 | Todesopfer2 | Tsunami3 | Entfernung zur nächsten Evakuierungsstätte [m]4 | ||
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Anzahl | Rate [%] | Max. Überflutungshöhe [m] | Ankunftszeit [min.] | |||
Nobiru | 2.527 | 323 | 12,78 | 7,93 | 62 | 4.368 |
Ōmagari | 7.019 | 313 | 4,46 | 4,57 | 62 | 3.394 |
Yamoto | 12.736 | 83 | 0,65 | 0,78 | 62 | 679 |
Akai | 7.424 | 35 | 0,47 | 0,78 | 62 | 2.128 |
Shintona | 1.024 | 34 | 3,32 | 2,02 | 135 | 3.715 |
Ushiami | 1.812 | 17 | 0,94 | 1,63 | 62 | 3.930 |
Miyato | 950 | 11 | 1,16 | 1,95 | 132 | 1.375 |