Guggolz Verlag
Der Guggolz Verlag ist ein 2014 gegründeter Buchverlag in Berlin.
Geschichte und Programm
Quelltext bearbeitenDer Verlag wurde von Sebastian Guggolz (* 1982 am Bodensee) gegründet, der an der Universität Hamburg Kunstgeschichte, Germanistik und Volkskunde und Literaturwissenschaften studiert hat und beim Berliner Verlag Matthes & Seitz tätig war. 2013 entschloss er sich, Werke von Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus Nord- und Osteuropa, die in Vergessenheit geraten sind, in neuer Übersetzung zu verlegen.[1][2][3][4] Guggolz gibt als Begründung an, dass „unter den politischen Bedingungen im 20. Jahrhundert […] dort sehr viel Interessantes untergegangen“ sei.[5]
Bisher wurden Übersetzungen und Neuübersetzungen der Werke von Heðin Brú[6], Michail Prischwin[7], Frans Eemil Sillanpää[8][9][10], Maxim Harezki[11], Andor Endre Gelléri[12][13], Lewis Grassic Gibbon[14][15], Amalie Skram[16], Anton Hansen Tammsaare[17], Jiří Mahen[18], Antanas Škėma[19], Harry Martinson[20], Petre M. Andreevski[21], Johannes V. Jensen[22], Ion Luca Caragiale[23], Tarjei Vesaas und William Heinesen[24] veröffentlicht.
Der Guggolz Verlag unterstützt die Kurt Wolff Stiftung.[25]
Sebastian Guggolz ist seit 2016 Mitglied im Beirat der Fachzeitschrift Übersetzen des VdÜ.[26]
Seit November 2022 ist Sebastian Guggolz auch im Lektorat des S. Fischer Verlag als Teamleiter Klassiker tätig.[27]
Trivia
Quelltext bearbeitenIn der ZDF-Fernsehshow Der Quiz-Champion gewann Sebastian Guggolz im Jahr 2015 die Summe 250.000 €.
Auszeichnungen
Quelltext bearbeiten- Der Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke, VdÜ, verlieh Sebastian Guggolz und dem Verlag 2016 die Übersetzerbarke[28]
- 2016 wurde der Verlag mit dem Melusine-Huss-Preis für den Essayband Szenen aus Schottland von James Leslie Mitchell ausgezeichnet.
- 2017 erhielt der Verlag den Förderpreis der Kurt Wolff Stiftung.
- 2018 wurde der Verlag für den erstmals verliehenen Berliner Verlagspreis nominiert.[29]
- 2019, 2020 und 2022 erhielt der Verlag den Deutschen Verlagspreis, davon 2022 einen der drei Hauptpreise.[30]
- 2022 wurde der Verlag mit dem Hotlist-Preis für Zoo. Briefe nicht über Liebe, oder Die dritte Heloise von Viktor Schklowski ausgezeichnet.[31]
Programm (Auswahl)
Quelltext bearbeiten- Walerjan Pidmohylnyj: Die Stadt. Ins Deutsche übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Alexander Kratochvil, Lukas Joura, Jakob Wunderwald und Lina Zalitok. Berlin 2022, ISBN 978-3-945370-35-3.
- Wiktor Schklowski: Zoo. Briefe nicht über Liebe, oder Die dritte Heloise. Aus dem Russischen übersetzt und mit einem Nachwort von Olga Radetzkaja sowie einem Essay von Marcel Beyer. Berlin 2022, ISBN 978-3-945370-34-6.
Weblinks
Quelltext bearbeiten- Offizielle Website
- Sebastian Guggolz: Der übertragene Sinn. Das Verhältnis von Original und Übersetzung. Der Verleger S. G. denkt das Verhältnis von Original und Übersetzung neu, in Übersetzen, 2, 2016, Zs. des VdÜ. ISSN 1868-6583 S. 3f. (zu einem Problem der Translatologie)
- Mischa Täubner: Sebastian Guggolz – Endspiel. In: brand eins. Nr. 1, Januar 2016 (online).
- Deutschlandfunk Zwischentöne. Musik und Fragen zur Person vom 28. August 2022, 13:30 Uhr: Der Verleger Sebastian Guggolz im Gespräch mit Joachim Scholl. „Ich sehe mich nicht in Konkurrenz zu großen Verlagen“ Abgerufen am 29. August 2022.