Großklein

Marktgemeinde im Bezirk Leibnitz, Steiermark

Großklein ist eine Marktgemeinde mit 2247 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Leibnitz, Steiermark, Österreich.

Marktgemeinde
Großklein
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Großklein
Großklein (Österreich)
Großklein (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Steiermark
Politischer Bezirk:Leibnitz
Kfz-Kennzeichen:LB
Fläche:27,72 km²
Koordinaten:, 15° 27′ O46° 44′ 11″ N, 15° 26′ 34″ O
Höhe:319 m ü. A.
Einwohner:2.247 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:81 Einw. pro km²
Postleitzahlen:8452, 8441, 8443, 8451, 8453, 8462
Vorwahl:03456
Gemeindekennziffer:6 10 13
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Großklein 120
8452 Großklein
Website:grossklein.gv.at
Politik
Bürgermeister:Christoph Zirngast (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
10
3
1
1
10 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Großklein im Bezirk Leibnitz
Lage der Gemeinde Großklein im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)Allerheiligen bei WildonArnfelsEhrenhausen an der WeinstraßeEmpersdorfGabersdorfGamlitzGleinstättenGrallaGroßkleinHeiligenkreuz am WaasenHeimschuhHengsbergKitzeck im SausalLangLebring-Sankt MargarethenLeibnitzLeutschach an der WeinstraßeOberhaagRagnitzSankt Andrä-HöchSankt Georgen an der StiefingSankt Johann im SaggautalSankt Nikolai im SausalSankt Veit in der SüdsteiermarkSchwarzautalStraß in SteiermarkTillmitschWagnaWildonSteiermark
Lage der Gemeinde Großklein im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Großklein vom Burgstall
Blick auf Großklein vom Burgstall
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Tumulus Tschoneggerkogel in Großklein
Bronzemaske aus Kleinklein, Hallstattzeit
Doppelkammhelm, Hallstattzeit

Geografie

Großklein liegt am Saggaubach, der in rund 300 Meter Seehöhe fließt. Auf beiden Seiten steigt das Tal zu bewaldeten und landwirtschaftlich genutzten Höhen an, im Norden zum Grillkogel (458 m), im Süden zu Hammerkogel (416 m) und zur höchsten Erhebung im Gemeindegebiet, dem Kreuzberg (633 m).

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus acht Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[1]):

  • Burgstall (122,92 ha)
  • Goldes (447,29 ha)
  • Großklein (425,69 ha)
  • Mantrach (268,61 ha)
  • Mattelsberg (192,66 ha)
  • Nestelbach (195,85 ha)
  • Nestelberg bei Großklein (499,95 ha)
  • Oberfahrenbach (618,89 ha)

Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]) der Gemeinde sind:

  • Burgstall (151)
  • Goldes (186)
  • Großklein (662)
  • Mantrach (367)
  • Mattelsberg (220)
  • Nestelbach (168)
  • Nestelberg (326)
  • Oberfahrenbach (167)

Weitere Ortsteile sind Kleinklein und Wippelsach.

Nachbargemeinden

GleinstättenKitzeck im SausalHeimschuh
Gamlitz
Sankt Johann im SaggautalLeutschach an der Weinstraße

Geschichte

Ortsname

Im 15. Jahrhundert war Großklein als Michel Klawn, Kleinklein als Wenig Klawn bekannt. Der Ortsname Klein geht auf slowenische Wurzeln zurück und lässt sich auf glina (Lehm) oder kljun (Schnabel, nach der Form einer Flur) zurückführen.[3]

Am 1. September 1968 wurde die Gemeinde Klein in Großklein umbenannt. Bis 1968 hieß die Gemeinde Klein, Großklein war eine der Ortschaften davon. Zur Vermeidung von Verwechslungen wird der Name Großklein seither für die Gemeinde verwendet.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Großklein
Ortskapelle in Kleinklein
  • Katholische Pfarrkirche Großklein hl. Georg
  • In Kleinklein wurden bedeutende Grabfunde der Hallstattzeit entdeckt. Bei Spaziergängen in den Wäldern um Goldes stößt man des Öfteren auf kleine bis mittelgroße Hügelkuppen, die unter ihrer Erdschicht verwachsene hallstattzeitliche Gräber (Hügelgrab) beherbergen. Das Hallstattzeitliche Museum Großklein präsentiert Funde und Befunde der Region aus etwa fünfeinhalb Jahrtausenden. Sie umfassen einen Zeitraum von der Jungsteinzeit bis in das späte Mittelalter.
  • Der Burgstallkogel wird als eine der wichtigsten Fundstellen der älteren Eisenzeit gesehen. Auf ihm wurde eine Höhensiedlung entdeckt, die mit einem Gräberfeld im Sulmtal (Sulmtalnekropole) verbunden ist. In ihr befinden sich etwa 700 Grabstellen (Grabhügel). Auf einer Flussterrasse beim Ort Kleinklein wurden vier reiche Fürstengräber entdeckt. Sie werden zum östlichen Hallstattkreis gerechnet. Die Ergebnisse einer Grabung sind durch eine interdisziplinäre Forschergruppe untersucht worden.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Biomasseheizwerk in Großklein

Wirtschaftssektoren

Von den 179 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 50 Haupterwerbsbetriebe. Diese bewirtschafteten mehr als die Hälfte der Flächen. Im Produktionssektor beschäftigte sich rund die Hälfte der Firmen mit der Herstellung von Waren, etwas weniger waren im Baugewerbe tätig. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die sozialen und öffentlichen Dienste und der Handel (Stand 2011).[5][6][7]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2021[8]201120012021[8]20112001
Land- und Forstwirtschaft 1)88179224129105102
Produktion42027020183122102
Dienstleistung126108065446292232

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Tourismusverband

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Gleinstätten, Heimschuh, Kitzeck im Sausal, St. Andrä-Höch, St. Johann im Saggautal, St. Nikolai im Sausal und Tillmisch den Tourismusverband „Sulmtal Sausal – Südsteirisches Weinland“. Dessen Sitz ist in Kitzeck im Sausal.[9]

Verkehr

Großklein liegt südlich der Sulmtal Straße. Der nächste Bahnhof befindet sich in Leibnitz. Regelmäßige Busverbindungen bestehen unter anderem nach Leibnitz und Leutschach.

Politik

Das 2012 eröffnete Gemeindeamt Großklein wurde Plänen des Architekten Ivo Pelnöcker errichtet

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[10]

  • 10 Mandate ÖVP
  • 03 Mandate Unabhängige Liste Großklein
  • 01 Mandat SPÖ
  • 01 Mandat Grüne
Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei2020[10]2015201020052000
St.%M.St.%M.St.%M.St.%M.St.%M.
ÖVP8035910844569836599895631010677312
FPÖ0330200125081088061083060001040701
Unabhängige Liste Großklein2391803279183nicht kandidiert
SPÖ1481101266182482345445310502221502
Die Grünen1431001nicht kandidiert00630400
Wahl­berechtigte1.9331.9191.8891.8811.778
Wahl­beteiligung71,2 %79,6 %75,3 %76,7 %82,8 %

Bürgermeister

Bürgermeister von Großklein war bis 12. Oktober 2021 der ehemalige Postbedienstete Johann Hammer (ÖVP).[11] Er trat laut Kronenzeitung kurz vor der Gemeinderatssitzung am Abend des 12. Oktober 2021 zurück. Die Grünen und die Liste ULG beabsichtigten bei dieser Sitzung einen Misstrauensantrag gegen ihn einzubringen, warfen ihm „gravierende Mißachtung von Raumordnungsverfahren“ vor.[12]

Seit Ende November ist der ehemalige Vizebürgermeister Christoph Zirngast (ÖVP) neuer Bürgermeister.

Wappen

Die Steiermärkische Landesregierung hat der Gemeinde mit Beschluss vom 3. März 1969 das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen.
Beschreibung:

„Im silbernen Schild mit einer silbernen antiken Aschenurne belegter schwarzer Hügel, darüber schwebend zwei rote Rosen“

Legende: Die Urne steht für das hallstattzeitliche Gaufürstentum auf dem Burgstallkogel (ein Vorfahre der Landeshauptstadt). Die Rosen stehen für die Trautmannsdorfer, sie besaßen eine Zeit lang Schloss Ottersbach in Mantrach. Sinn des Wappens: Liebe überwindet den Tod.[13]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Literatur

  • Markus Egg und Diether Kramer: Krieger – Feste – Totenopfer. Der letzte Hallstattfürst von Kleinklein in der Steiermark (Mosaiksteine Band 1), Verlag des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2005, ISBN 978-3-7954-2142-7
  • Leif Hansen: Das Panzergrab im Tschoneggerfranzl-Tumulus 2 bei Kleinklein (Gem. Großklein, Bez. Leibnitz) in der Weststeiermark. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz 54, 2007 (2010), S. 173–215.
Commons: Großklein, Styria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise