Großer Preis der USA West 1983

Formel-1-Rennen

Der Große Preis der USA West 1983 fand am 27. März in Long Beach statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1983.

 Großer Preis der USA West 1983
Renndaten
2. von 15 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1983
Streckenprofil
Name:IX Grand Prix of Long Beach
Datum:27. März 1983
Ort:Long Beach
Kurs:Long Beach Grand Prix Circuit
Länge:245,625 km in 75 Runden à 3,275 km

Wetter:sonnig
Zuschauer:~ 75.000
Pole-Position
Fahrer:Frankreich Patrick TambayItalien Ferrari
Zeit:1:26,117 min
Schnellste Runde
Fahrer:Osterreich Niki LaudaVereinigtes Konigreich McLaren
Zeit:1:28,330 min
Podium
Erster:Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich McLaren
Zweiter:Osterreich Niki LaudaVereinigtes Konigreich McLaren
Dritter:Frankreich René ArnouxItalien Ferrari

Berichte

Hintergrund

In der Hoffnung, dadurch einen neuen Hauptsponsor zu finden, holte Arrows den Weltmeister des Jahres 1980, Alan Jones, zurück in die Formel 1. Ansonsten gab es auf der Fahrerseite keine Veränderungen im Vergleich zum Saisonauftakt in Brasilien zwei Wochen zuvor.

Bei den Fahrzeugen gab es zwei wesentliche Neuerungen. So trat Lotus erstmals mit einem Exemplar des neuen 93T an, der von einem Renault-Turbomotor angetrieben wurde. Elio de Angelis pilotierte den Wagen, während sein Teamkollege Nigel Mansell zunächst weiterhin den bewährten Lotus 92 mit konventionellem Saugmotor einsetzte. Eine ähnliche Strategie verfolgte man auch beim Renault-Werksteam, indem man den neuen RE40 zunächst nur von einem der beiden Werksfahrer, nämlich Alain Prost, pilotieren ließ und Eddie Cheever nach wie vor mit dem ausgereiften RE30B ausstattete.

Training

Während der Trainingseinheiten stellte sich heraus, dass die Goodyear- und die Pirelli-bereiften Teams an diesem Wochenende deutliche Vorteile gegenüber der mit Michelin-Reifen ausgestatteten Konkurrenz zu haben schienen. Dies spiegelte sich auch in der Startaufstellung wider, die sich aus den beiden Ferrari-Piloten Patrick Tambay und René Arnoux in der ersten Reihe sowie aus den beiden Williams von Keke Rosberg und Jacques Laffite zusammensetzte. Dahinter folgten mit Elio de Angelis und Derek Warwick zwei Fahrzeuge auf Pirelli-Reifen vor Michele Alboreto. Auf dem achten Startplatz befand sich mit Alain Prost der erste Michelin-Pilot.

Beide Osella-Piloten verfehlten die Qualifikation für einen der 26 Startplätze.[1]

Rennen

Während Tambay seine Startposition verteidigte, musste sich sein Teamkollege Arnoux dem vom dritten Platz aus gestarteten Rosberg geschlagen geben. Dieser drehte sich kurz darauf, konnte das Rennen allerdings als Dritter hinter seinem Teamkollegen Laffite fortsetzen. Arnoux fiel unterdessen hinter Alboreto auf den fünften Rang zurück. In der zweiten Runde gelangte Rosberg wieder auf den zweiten Platz. Als er in der 26. Runde versuchte, die Führung zu übernehmen, kollidierte er mit Tambay. Dieser schied aus. Rosberg konnte das Rennen erneut fortsetzen, wurde jedoch kurz darauf von Jean-Pierre Jarier gerammt. Dadurch übernahm Laffite die Führung vor Riccardo Patrese und Marc Surer, während die beiden McLaren von Niki Lauda und John Watson, die von den Startplätzen 22 und 23 ins Rennen gegangen waren, rasch aufholten. Darin zeigte sich, dass die Michelin-Reifen unter Rennbedingungen deutlich besser funktionierten, als zuvor im Training.

In Runde 29 musste Elio de Angelis das Rennen aufgeben, da dem Lotus-Team nach zwei kompletten Reifenwechseln keine weiteren Räder zur Verfügung standen.[2]

In der 33. Runde zog Watson an Lauda vorbei. Das Duo überholte in der 44. Runde Patrese und einen Umlauf später Laffite. Daraufhin gelang ihnen mit deutlichem Vorsprung ein Doppelsieg. Es handelte sich dabei um den ersten für McLaren seit dem Großen Preis von Kanada 1968 und den zweiten für das Team insgesamt. Watsons Sieg nach einem Start von Platz 22 stellt einen bis heute (Stand: 2022) gültigen Rekord dar.

Im 52. Umlauf war Patrese an Laffite vorbei auf den dritten Rang gelangt, fiel jedoch aufgrund eines technischen Defektes während der Schlussphase aus und wurde aufgrund seiner zurückgelegten Distanz als Zehnter gewertet. Laffite wurde letzten Endes Vierter hinter Arnoux. Marc Surer und Johnny Cecotto erreichten die Plätze fünf und sechs.[3]

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich  TAG Williams Team1Finnland  Keke RosbergWilliams FW08CFord Cosworth DFV 3.0 V8G
2Frankreich  Jacques Laffite
Vereinigtes Konigreich  Benetton Tyrrell Team3Italien  Michele AlboretoTyrrell 011BG
4Vereinigte Staaten  Danny Sullivan
Vereinigtes Konigreich  Fila Sport5Brasilien 1968  Nelson PiquetBrabham BT52BMW M12/13 1,5 L4tM
6Italien  Riccardo Patrese
Vereinigtes Konigreich  Marlboro McLaren International7Vereinigtes Konigreich  John WatsonMcLaren MP4/1CFord Cosworth DFV 3.0 V8M
8Osterreich  Niki Lauda
Deutschland  Team ATS9Deutschland  Manfred WinkelhockATS D6BMW M12/13 1,5 L4tG
Vereinigtes Konigreich  John Player Team Lotus11Italien  Elio de AngelisLotus 93TRenault EF1 1.5 V6tP
12Vereinigtes Konigreich  Nigel MansellLotus 92Ford Cosworth DFV 3.0 V8
Frankreich  Équipe Renault Elf15Frankreich  Alain ProstRenault RE40Renault EF1 1.5 V6tM
16Vereinigte Staaten  Eddie CheeverRenault RE30C
Vereinigtes Konigreich  RAM Automotive Team March17Chile  Eliseo SalazarRAM 01Ford Cosworth DFV 3.0 V8P
Italien  Marlboro Team Alfa Romeo22Italien  Andrea de CesarisAlfa Romeo 183TAlfa Romeo 890T 1,5 V8tM
23Italien  Mauro Baldi
Frankreich  Équipe Ligier Gitanes25Frankreich  Jean-Pierre JarierLigier JS21Ford Cosworth DFV 3.0 V8M
26Brasilien 1968  Raul Boesel
Italien  Scuderia Ferrari SpA SEFAC27Frankreich  Patrick TambayFerrari 126C2BFerrari 021 1.5 V6tG
28Frankreich  René Arnoux
Vereinigtes Konigreich  Arrows Racing Team29Schweiz  Marc SurerArrows A6Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
30Australien  Alan Jones
Italien  Osella Squadra Corse31Italien  Corrado FabiOsella FA1DM
32Italien  Piercarlo Ghinzani
Vereinigtes Konigreich  Theodore Racing Team33Kolumbien  Roberto GuerreroTheodore N183G
34Venezuela 1954  Johnny Cecotto
Vereinigtes Konigreich  Candy Toleman Motorsport35Vereinigtes Konigreich  Derek WarwickToleman TG183BHart 415T 1.5 L4tP
36Italien  Bruno Giacomelli

Klassifikationen

Qualifying

Pos.FahrerKonstrukteurQualifikationstraining 1Qualifikationstraining 2Start
ZeitØ-GeschwindigkeitZeitØ-Geschwindigkeit
01Frankreich  Patrick TambayItalien  Ferrari1:28,598133,073 km/h1:26,117136,907 km/h01
02Frankreich  René ArnouxItalien  Ferrari1:26,935135,619 km/h1:27,628134,546 km/h02
03Finnland  Keke RosbergVereinigtes Konigreich  Williams-Ford1:29,577131,619 km/h1:27,145135,292 km/h03
04Frankreich  Jacques LaffiteVereinigtes Konigreich  Williams-Ford1:30,529130,235 km/h1:27,818134,255 km/h04
05Italien  Elio de AngelisVereinigtes Konigreich  Lotus-Renault1:31,624128,678 km/h1:27,982134,005 km/h05
06Vereinigtes Konigreich  Derek WarwickVereinigtes Konigreich  Toleman-Hartkeine Zeit1:28,130133,780 km/h06
07Italien  Michele AlboretoVereinigtes Konigreich  Tyrrell-Ford1:29,066132,374 km/h1:28,425133,333 km/h07
08Frankreich  Alain ProstFrankreich  Renault1:28,558133,133 km/h1:29,765131,343 km/h08
09Vereinigte Staaten  Danny SullivanVereinigtes Konigreich  Tyrrell-Ford1:31,271129,176 km/h1:28,833132,721 km/h09
10Frankreich  Jean-Pierre JarierFrankreich  Ligier-Ford1:29,600131,585 km/h1:28,913132,602 km/h10
11Italien  Riccardo PatreseVereinigtes Konigreich  Brabham-BMW1:28,958132,534 km/h1:29,467131,780 km/h11
12Australien  Alan JonesVereinigtes Konigreich  Arrows-Ford1:30,451130,347 km/h1:29,112132,305 km/h12
13Vereinigtes Konigreich  Nigel MansellVereinigtes Konigreich  Lotus-Ford1:31,728128,532 km/h1:29,167132,224 km/h13
14Italien  Bruno GiacomelliVereinigtes Konigreich  Toleman-Hartkeine Zeit1:29,266132,077 km/h14
15Vereinigte Staaten  Eddie CheeverFrankreich  Renault1:30,597130,137 km/h1:29,422131,847 km/h15
16Schweiz  Marc SurerVereinigtes Konigreich  Arrows-Ford1:30,067130,903 km/h1:29,521131,701 km/h16
17Venezuela 1954  Johnny CecottoVereinigtes Konigreich  Theodore-Ford1:29,559131,645 km/h1:30,258130,626 km/h17
18Kolumbien  Roberto GuerreroVereinigtes Konigreich  Theodore-Ford1:29,585131,607 km/h1:28,528133,178 km/h18
19Italien  Andrea de CesarisItalien  Alfa Romeo1:33,336126,318 km/h1:29,603131,580 km/h19
20Brasilien 1968  Nelson PiquetVereinigtes Konigreich  Brabham-BMW1:30,173130,749 km/h1:30,034130,951 km/h20
21Italien  Mauro BaldiItalien  Alfa Romeo1:31,924128,258 km/h1:30,070130,898 km/h21
22Vereinigtes Konigreich  John WatsonVereinigtes Konigreich  McLaren-Ford1:32,439127,544 km/h1:30,100130,855 km/h22
23Osterreich  Niki LaudaVereinigtes Konigreich  McLaren-Ford1:30,262130,620 km/h1:30,188130,727 km/h23
24Deutschland  Manfred WinkelhockDeutschland  ATS-BMW1:31,599128,713 km/h1:30,220130,681 km/h24
25Chile  Eliseo SalazarVereinigtes Konigreich  RAM-Ford1:32,597127,326 km/h1:31,126129,381 km/h25
26Brasilien 1968  Raul BoeselFrankreich  Ligier-Ford1:31,759128,489 km/h1:31,765128,480 km/h26
DNQItalien  Corrado FabiItalien  Osella-Ford1:33,896125,564 km/h1:31,901128,290 km/h
DNQItalien  Piercarlo GhinzaniItalien  Osella-Fordkeine Zeit1:32,182127,899 km/h

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Vereinigtes Konigreich  John WatsonVereinigtes Konigreich  McLaren-Ford7501:53:34,889221:28,652
02Osterreich  Niki LaudaVereinigtes Konigreich  McLaren-Ford750+ 27,993231:28,330
03Frankreich  René ArnouxItalien  Ferrari751+ 1:13,638021:28,370
04Frankreich  Jacques LaffiteVereinigtes Konigreich  Williams-Ford740+ 1 Runde041:30,163
05Schweiz  Marc SurerVereinigtes Konigreich  Arrows-Ford740+ 1 Runde161:30,617
06Venezuela 1954  Johnny CecottoVereinigtes Konigreich  Theodore-Ford740+ 1 Runde171:30,382
07Brasilien 1968  Raul BoeselFrankreich  Ligier-Ford731+ 2 Runden261:31,263
08Vereinigte Staaten  Danny SullivanVereinigtes Konigreich  Tyrrell-Ford730+ 2 Runden091:30,372
09Italien  Michele AlboretoVereinigtes Konigreich  Tyrrell-Ford732+ 2 Runden071:29,032
10Italien  Riccardo PatreseVereinigtes Konigreich  Brabham-BMW720DNF111:29,718Verteilerschaden
11Frankreich  Alain ProstFrankreich  Renault721+ 3 Runden081:28,717
12Vereinigtes Konigreich  Nigel MansellVereinigtes Konigreich  Lotus-Ford723+ 3 Runden131:31,883
Vereinigte Staaten  Eddie CheeverFrankreich  Renault672DNF151:30,104Getriebeschaden
Australien  Alan JonesVereinigtes Konigreich  Arrows-Ford582DNF121:30,261Aufgabe
Brasilien 1968  Nelson PiquetVereinigtes Konigreich  Brabham-BMW510DNF201:30,256defekte Drosselklappe
Italien  Andrea de CesarisItalien  Alfa Romeo481DNF191:31,280Getriebeschaden
Italien  Elio de AngelisVereinigtes Konigreich  Lotus-Renault291DNF051:31,344Aufgabe
Kolumbien  Roberto GuerreroVereinigtes Konigreich  Theodore-Ford270DNF181:30,645Getriebeschaden
Italien  Mauro BaldiItalien  Alfa Romeo271DNF211:32,185Unfall
Frankreich  Jean-Pierre JarierFrankreich  Ligier-Ford260DNF101:29,264Kollision
Italien  Bruno GiacomelliVereinigtes Konigreich  Toleman-Hart260DNF141:33,512defekte Batterie
Frankreich  Patrick TambayItalien  Ferrari250DNF011:30,370Kollision
Finnland  Keke RosbergVereinigtes Konigreich  Williams-Ford250DNF031:30,256Kollision
Chile  Eliseo SalazarVereinigtes Konigreich  RAM-Ford250DNF251:32,506Getriebeschaden
Vereinigtes Konigreich  Derek WarwickVereinigtes Konigreich  Toleman-Hart110DNF061:30,771Reifenschaden
Deutschland  Manfred WinkelhockDeutschland  ATS-BMW030DNF241:33,792Unfall

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[4]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Osterreich  Niki LaudaMcLaren10
02Vereinigtes Konigreich  John WatsonMcLaren9
03Brasilien 1968  Nelson PiquetBrabham9
04Frankreich  Jacques LaffiteWilliams6
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
05Frankreich  René ArnouxFerrari4
06Schweiz  Marc SurerArrows3
07Frankreich  Patrick TambayFerrari2
08Venezuela 1954  Johnny CecottoTheodore1

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Vereinigtes Konigreich  McLaren19
02Vereinigtes Konigreich  Brabham9
03Vereinigtes Konigreich  Williams6
Pos.KonstrukteurPunkte
04Italien  Ferrari6
05Vereinigtes Konigreich  Arrows3
06Vereinigtes Konigreich  Theodore1

Einzelnachweise