Gelsmühle
Gelsmühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wittelshofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]
Gelsmühle Gemeinde Wittelshofen | |
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Koordinaten: | , 10° 28′ O49° 4′ 11″ N, 10° 27′ 53″ O |
Höhe: | 432 m ü. NHN |
Einwohner: | 8 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91749 |
Vorwahl: | 09854 |
Geographie
Die Einöde liegt am rechten Ufer der Sulzach. Die Kreisstraße AN 41 führt nach Gelshofen (0,7 km nordwestlich) bzw. nach Untermichelbach (0,5 km südöstlich).[3]
Geschichte
Bei der Gelsmühle führte der Limes zwischen den Wachposten 13/17 und 13/18 über die Sulzach. Dieser 38 m breite Übergang, am heutigen Altwasser, bestand im Vorfeld aus mächtigen Quadern von 2⁄5 Kubikmetern mit einer Fundamentstärke von 1,25 m bis 1,45 m und Öffnungen für das Hochwasser. Den eigentlichen Übergang bildete ein Steg auf je drei nebeneinander stehenden hölzernen Stützpfeilern im Abstand von 3 m, um bei Hochwasser Astwerk entfernen zu können.
Gelsmühle lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen. Das Anwesen hatte die Reichsstadt Dinkelsbühl als Grundherrn. Die Abgaben gingen an das Dinkelsbühler Spital.[4][5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[6]
Infolge des Gemeindeedikts wurde Gelsmühle dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Wittelshofen und der Ruralgemeinde Untermichelbach zugewiesen.[7] Am 1. Juli 1972 wurde Gelsmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Wittelshofen eingegliedert.[6]
Ehemaliges Baudenkmal
- Mühle. Schlussstein der Stichbogentüre des 1952 weitgehend neu erbauten Wohn- und Mühlengebäudes bezeichnet „JLW“ (=Wellhöfer) „1853“. Rückseitig Inschriftenstein: „17 ILR 78“. Der zugehörige, massive Scheunenbau vermutlich noch aus dem 18. Jahrhundert. Zwei Korbbogentore, ein Schlussstein an der Unterseite bezeichnet „CHB“, übrige Inschrift nicht mehr lesbar.[8]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 7 | 8 | * | 11 | 7 | 14 | 11 | 13 | 15 | 8 | 8 |
Häuser[9] | 1 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 | 2 | 1 | |||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Leonhard (Untermichelbach) gepfarrt.[4] Die Katholiken gehören zu Heilig Kreuz (Wittelshofen), einer Expositur der Pfarrei Maria Immaculata (Dürrwangen).[18]
Die Sage von der Teufelsmauer
Die Entstehung der sogenannten Teufelsmauer, die im 18. Jahrhundert noch stellenweise bis zu anderthalb Meter hoch war, konnten sich die Bewohner der Gegend nicht erklären und brachten sie mit dem Teufel in Verbindung.[20] Bei Wilburgstetten liegen beispielsweise die Höllmühle, der Höllbach und die Höllweiher auf dem Terrain des Limes.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gelzmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 294 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 144.
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
Weblinks
- Gelsmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. November 2021.
- Gelsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Gelsmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie