Fußball-Regionalliga Nordost (1994 bis 2000)
Die Regionalliga Nordost war zwischen 1994 und 2000 eine Liga im deutschen Fußball. Sie war eine von vier Regionalligen, welche die dritthöchste Spielklasse gebildet haben. Zur Saison 2000/01 wurde die Regionalliga umstrukturiert und die Regionalliga Nordost aufgelöst.
Regionalliga Nordost | |
Abkürzung | RL Nordost |
Verband | DFB |
Erstaustragung | 1994 |
Letzte Austragung | 2000 |
Hierarchie | 3. Liga |
Mannschaften | 18 |
Rekordsieger | Tennis Borussia Berlin (2) |
Rekordspieler | Oskar Kosche (196) |
Rekordtorschütze | Rainer Wiedemann (82) |
Region | Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Thüringen und Sachsen |
Geschichte
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/74/Regionalliga_1994-2000.png/220px-Regionalliga_1994-2000.png)
Die viergleisige Regionalliga startete 1994/95 ihren Spielbetrieb als dritthöchste deutsche Spielklasse und löste damit die Oberliga als dritthöchste Liga ab. Neben der Regionalliga Nordost gab es noch die Regionalligen Nord, West/Südwest und Süd. Ursprünglich sollte die Regionalliga nur dreigleisig in Nord/Nordost, West/Südwest und Süd eingeteilt werden. Da die Regionen Nord und Nordost zusammen fast die Hälfte der Fläche der Bundesrepublik einnehmen, legten die jeweiligen Regionalverbände Einspruch gegen eine gemeinsame Staffel ein. Im ersten Jahr genehmigte der DFB übergangsweise einen Spielbetrieb in den getrennten Staffeln Nord und Nordost.
In der Premierensaison starteten folgende Vereine in der Regionalliga Nordost:
- Absteiger des NOFV aus der 2. Bundesliga der Saison 1993/94: FC Carl Zeiss Jena und Tennis Borussia Berlin
- Qualifikanten aus den NOFV-Oberliga-Staffeln Nord, Mitte und Süd der Saison 1993/94:
- Staffel Nord: BSV Stahl Brandenburg, Eisenhüttenstädter FC Stahl, Reinickendorfer Füchse, FC Berlin, Spandauer SV, FSV Optik Rathenow
- Staffel Mitte: 1. FC Union Berlin, Energie Cottbus, Türkiyemspor Berlin, FSV Lok Altmark Stendal, Hertha BSC Amateure, Hertha Zehlendorf
- Staffel Süd: FC Rot-Weiß Erfurt, FC Erzgebirge Aue, FC Sachsen Leipzig, Bischofswerdaer FV 08
Ab dem zweiten Jahr wurde einer Teilung der Staffeln nur unter der Auflage zugestimmt, dass Norden und Nordosten insgesamt nur einen Aufsteiger in die 2. Bundesliga stellen. Das hatte zur Folge, dass ab der Saison 1995/96 die Meister beider Staffeln in zwei Relegationsspielen den Aufsteiger ermittelten. Nach zahlreichen Protesten der betroffenen Verbände wurde dem Verlierer der Relegationsspiele ab der Saison 1997/98 eine zweite Chance auf den Aufstieg gewährt. In einer weiteren Relegationsrunde spielte er gegen den Zweitplatzierten der West/Südwest- und den Zweitplatzierten der Süd-Staffel um den neu eingeführten vierten Aufstiegsplatz.
Im Sommer 2000 wurde die Zahl der Staffeln auf der dritthöchsten deutschen Ligaebene von vier auf zwei reduziert und die Absteiger aus der 2. Bundesliga sowie die besten Mannschaften der vier Regionalliga-Staffeln wurden in eine Nord- und eine Süd-Staffel aufgeteilt. Die Mannschaften der Tabellenplätze zwei bis sechs der Regionalliga Nordost 1999/2000, Dresdner SC, FC Erzgebirge Aue, FC Carl Zeiss Jena, SV Babelsberg 03, FC Sachsen Leipzig, qualifizierten sich direkt für die neue Regionalliga. Der Tabellensiebte FC Rot-Weiß Erfurt wahrte die Drittklassigkeit in zwei Relegationsspielen gegen den Meister der viertklassigen Fußball-Oberliga Nordost 1999/2000. Das Hinspiel gegen den FC Schönberg 95 verlor Erfurt 0:1, das Rückspiel gewann der Traditionsverein 4:1. Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt wurden in die Süd- und die anderen Nordost-Mannschaften in die Nord-Staffel eingruppiert. Alle Vereine der Regionalliga Nordost 1999/2000 ab Platz acht stiegen in die Oberliga Nordost ab.
Auf- und Absteiger
Auf- und Absteiger aus der Regionalliga Nordost
Aufstiegsspiele Nordost gegen Nord
Ab der Saison 1995/96 spielten die Meister der Regionalligen Nord und Nordost den Aufsteiger in die 2. Bundesliga in einer Zweifachrunde gegeneinander aus.
Saison | Meister Nordost | Meister Nord | Ergebnisse |
---|---|---|---|
1995/96 | Tennis Borussia Berlin | VfB Oldenburg | 1:1 (in Berlin), 1:2 n. V. (in Oldenburg) |
1996/97 | FC Energie Cottbus | Hannover 96 | 3:1 (in Cottbus), 0:0 (in Hannover) |
1997/98 | Tennis Borussia Berlin | Hannover 96 | 2:0 (in Berlin), 0:2; 1:3 i. E. (in Hannover) |
1998/99 | Chemnitzer FC | VfL Osnabrück | 2:0 (in Chemnitz), 0:1 (in Osnabrück) |
1999/2000 | 1. FC Union Berlin | VfL Osnabrück | 1:1 (in Berlin), 1:1; 7:8 i. E. (in Osnabrück) |
Aufstiegsrunde
1997/98 und 1999/2000 unterlag der Meister der Regionalliga Nordost in den Relegationsspielen gegen den Meister der Regionalliga Nord und spielte in einer zusätzlichen Aufstiegsrunde mit den Vize-Meistern der Regionalligen West/Südwest sowie Süd den letzten Aufsteiger aus. 1998/99 kam der Verlierer der Aufstiegsrelegation aus der Regionalliga Nord.
Saison | Teilnehmer | Ergebnisse |
---|---|---|
1997/98 | Tennis Borussia Berlin Sportfreunde Siegen (West/Südwest) Kickers Offenbach (Süd) | Siegen – Offenbach 4:0 Offenbach – Berlin 1:2 Berlin – Siegen 2:0 |
1999/2000 | 1. FC Union Berlin LR Ahlen (West/Südwest) SC Pfullendorf (Süd) | Pfullendorf – Ahlen 1:1 Berlin – Pfullendorf 3:1 Ahlen – Berlin 2:1 |
Ab- und Aufsteiger in die Regionalliga Nordost
Saison | Absteiger aus der 2. Bundesliga | Aufsteiger aus der Oberliga Nordost |
---|---|---|
1994/95 | 1. FC Dynamo Dresden(1) | FSV Velten, FSV Wacker 90 Nordhausen |
1995/96 | Chemnitzer FC | SC Charlottenburg, VFC Plauen |
1996/97 | – | SV Babelsberg 03, Hansa Rostock Amateure(2), 1. FC Magdeburg |
1997/98 | FC Carl Zeiss Jena, VfB Leipzig, FSV Zwickau | SD Croatia Berlin, Dresdner SC |
1998/99 | – | Hertha BSC Amateure, Tennis Borussia Berlin Amateure(3), VfL Halle 96 |
1999/2000 | Tennis Borussia Berlin(4) | –(5) |
Anmerkungen