Panzergrenadierbrigade 5

Brigade des Heeres der Bundeswehr (1959-1996)
(Weitergeleitet von Feldartilleriebataillon 55)

Die Panzergrenadierbrigade 5 „Kurhessen“ mit Stab zuletzt in Homberg (Efze) war ein Verband des deutschen Heeres. Die Brigade war in Nordhessen und Südniedersachsen stationiert. Sie wurde 1956 aufgestellt und 1996 außer Dienst gestellt.

Panzergrenadierbrigade 5
„Kurhessen“[1]
PzGrenBrig 5 —
X

Verbandsabzeichen Panzergrenadierbrigade 5
Verbandsabzeichen
Aktiv15. März 1959 bis 
30. Juni 1996[1][A 1]
StaatDeutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
TypPanzergrenadierbrigade
letzter StabssitzDörnberg-Kaserne, Homberg (Efze)[1]

Geschichte

Vorgeschichte als Kampfgruppe in der Heeresstruktur 1

Zur Einnahme der Heeresstruktur 1 wurde im Juli 1956 die Kampfgruppe B 2 mit Standort des Stabes in Goslar neu aufgestellt.[2] Zur Aufstellung wurde Teile des Bundesgrenzschutzes herangezogen.[2] Die Kampfgruppe B 2 unterstand der 2. Grenadierdivision.[3] Der Kampfgruppenstab verlegte am 1. September 1956 nach Holzminden und im März 1957 nach Kassel.[2] Der Kampfgruppenstab der Kampfgruppe B 2 führte folgende Truppenteile:[A 2]

Heeresstruktur 2

Zur Einnahme der Heeresstruktur 2 wurde zum 15. März 1959 die Kampfgruppe B 2 in die Panzergrenadierbrigade 5 umgegliedert.[2] Die Panzergrenadierbrigade 5 wurde der 2. Panzergrenadierdivision unterstellt. 1961 verlegte der Brigadestab nach Homberg (Efze). Die 4. Kompanie des Pionierbataillons 2 wechselte 1959 als Panzerpionierkompanie 50 zur Panzergrenadierbrigade 5. 1960 unterstanden der Brigade die Panzergrenadierbataillone 51, 52, 53, das Panzerbataillon 54, das Feldartilleriebataillon 55, das Panzeraufklärungsbataillon 2, die Panzerjägerkompanie 50, die Panzerpionierkompanie 50 und das Versorgungsbataillon 56. 1975 wechselte die Panzerjägerkompanie 50 aus Wolfhagen zur Panzerbrigade 34 und wurde in Panzerjägerkompanie 340 umbenannt.

Heeresstruktur 3

Ab 1976 war die Brigade eine der Testbrigaden zum Test einer neuen Heeresstruktur, so dass sie stark umgegliedert wurde. Bis 1980 war dieser Versuch beendet und die Brigade gliederte erneut stark um. Ihr unterstanden jetzt das gemischte Panzergrenadierbataillon 51, das Panzergrenadierbataillon 52 (vormals Nr. 51 in Rotenburg an der Fulda), das Panzergrenadierbataillon 53, das Panzerartilleriebataillon 55, die neue Panzerjägerkompanie 50, die Nachschubkompanie 50, die Instandsetzungskompanie 50, die Panzerpionierkompanie 50, das Feldersatzbataillon 24, und das Jägerbataillon 26. Das während der Zeit als Modellbrigade aufgestellte Panzerbataillon 53 wurde wieder aufgelöst, 1980 wurde auch das bisher unterstellte Jägerbataillon 56 aufgelöst.

Heeresstruktur 4

Die Brigade umfasste im Herbst 1989 in der Friedensgliederung etwa 3150 Soldaten.[4] Die geplante Aufwuchsstärke im Verteidigungsfall betrug rund 3550 Soldaten.[4] Zum Aufwuchs war die Einberufung von Reservisten und die Mobilmachung von nicht aktiven Truppenteilen vorgesehen.[4] Zum Ende der Heeresstruktur 4 im Herbst 1989 war die Brigade weiter Teil der 2. Panzergrenadierdivision und gliederte sich grob in folgende Truppenteile:[4][A 3]

1989 wurde der Brigade der Beiname „Kurhessen“ verliehen.

Heeresstruktur 5 bis zur Auflösung

1993 wurden der Brigade das Panzerbataillon 63 und das Panzerbataillon 64 unterstellt.

Als die 2. Panzergrenadierdivision 1994 aufgelöst wurde, wechselte die Brigade zur 5. Panzerdivision (Mainz). In der Heeresstruktur 5 unterstanden der Brigade-Stab und Stabskompanie, die Panzergrenadierbataillone 52 und 53, die Panzerbataillone 63 und 64, das Panzerartilleriebataillon 55, die Panzerjägerkompanie 130, die Panzerpionierkompanie 50, die Panzeraufklärungskompanie 50 und die Feldersatzkompanie 50.

Mit Wirkung zum 1. Juli 1996 wurde die Panzergrenadierbrigade 5 von ihrem Auftrag entbunden und gekadert. Als nichtaktiver Verband wurde sie der Panzerbrigade 14 "Hessischer Löwe" unterstellt. Zum 31. Dezember 2003 erfolgte die endgültige Auflösung der Panzergrenadierbrigade 5.[5][6]

Kommandeure

Folgende Kommandeure hatte die Panzergrenadierbrigade 5 (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):[2]

Nr.NameKommandeur vonKommandeur bis
15Oberstleutnant Wolfgang Kappen1. März 199530. Juni 1995
14Oberst Peter Goebel1. Januar 199528. Februar 1995
13Oberst Max Asam1. Oktober 199031. Dezember 1994
12Oberst Götz Gliemeroth1. April 198830. September 1990
11Brigadegeneral Helmut Willmann1. Oktober 198531. März 1988
10Brigadegeneral Andreas Broicher1. April 198330. September 1985
9Brigadegeneral Peter Rohde1. Oktober 197931. März 1983
8Oberst Ernst-August Schorn1. Oktober 197630. September 1979
7Brigadegeneral Horst Frickinger1. Oktober 197330. September 1976
6Brigadegeneral Wolfram von Eichel-Streiber1. Oktober 196830. September 1973
5Oberst Ernst Paulsen1. Oktober 196630. September 1968
4Brigadegeneral Klaus Schubert1. April 196330. September 1966
3Brigadegeneral Heinrich Schäfer1. Oktober 195931. März 1963
2Oberst Gerd Kobe1. Juli 195730. September 1959
1Oberst Hermann Weyrauther1. Juli 195630. Juni 1957

Verbandsabzeichen

Gewebtes Verbandsabzeichen für den Dienstanzug
Internes Verbandsabzeichen des Stabes/Stabskompanie

Die Blasonierung des Verbandsabzeichens für den Dienstanzug der Angehörigen der Panzergrenadierbrigade 5 lautete:

Rot bordiert, gespalten von Silber und Rot, ein gespaltener, vorne roter, hinten silberner steigender Löwe.

Die Tingierung des Schildes entsprach der Flagge Hessens. Der Löwe ähnelten dem Bunten Löwen („Hessenlöwe“) der Ludowinger aus dem hessischen Landeswappen. Die Verbandsabzeichen der Division und der unterstellten Brigaden waren bis auf die Borde identisch. In der Tradition der Preußischen Farbfolge erhielt das Verbandsabzeichen der Panzergrenadierbrigade 5 als „zweite“ Brigade[A 4] der Division einen roten Bord.

Da sich die Verbandsabzeichen der Brigaden der Division nur geringfügig unterschieden, wurde gelegentlich auch das interne Verbandsabzeichen des Stabes bzw. der Stabskompanie pars pro toto als „Abzeichen“ der Brigade genutzt. Es nahm den roten Bord des Verbandsabzeichens auf und zeigte neben gekreuzten Schwerten ähnlich wie an den Schirmmützen des Heeres drei grüne Kleeblätter ähnlich wie im Wappen Kassels und mehreren Kommunalwappen im Schwalm-Eder-Kreis.

Anmerkungen

Literatur

  • Uwe Walter: Von Wölfen, Leoparden und anderen Raubtieren. Die Geschichte des Heeres der Bundeswehr in Hessen und den angrenzenden Bundesländern. 2. Auflage. Books on Demand, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-8482-2645-0 (124 S., 1. Teil neu überarbeitet).

Einzelnachweise

51° 1′ 8″ N, 9° 24′ 55″ O