Ebner von Eschenbach

Adelsgeschlecht

Die Ebner von Eschenbach (ursprünglich nur die Ebner) sind eine der ältesten Patrizierfamilien der Reichsstadt Nürnberg, erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1251. Die Ebner waren, mit kurzen Unterbrechungen, ab 1319 bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1806 im „Inneren Rat“ vertreten und gehörten nach dem „Tanzstatut“ zu den zwanzig alten ratsfähigen Geschlechtern.

Das Wappen der Ebner

Namensgebender Familiensitz ist der Herrensitz in Eschenbach bei Hersbruck (ca. 40 km östlich von Nürnberg gelegen). Dieser gehört der Familie bis heute, seit er 1508 (teils durch Heirat, 1528 teils auch durch Kauf) von den Harsdörffer von Enderndorf an sie kam. Seit 1525 haben sie das Kirchenpatronat über Eschenbach.

Geschichte

Exlibris des Hieronymus Ebner (1516) mit dem ehelichen Allianzwappen Ebner/Fürer, Holzschnitt von Albrecht Dürer, 1516
Schloss Eschenbach (um 1600)

Der Ursprung der Ebner liegt wahrscheinlich im Raum Nördlingen und Donauwörth, hier sind Mitte des 13. Jahrhunderts Mitglieder einer Familie Ebner belegt. Sie müssen schon früh zu Reichtum gekommen sein, da sie maßgeblich beim Bau des 1274 geweihten Klaraklosters mitwirkten und 1280 das erste Nürnberger Seelhaus am Paniersplatz errichteten.

Ab 1319 gehörten sie zum „Inneren Rat“ und damit zum Nürnberger Patriziat. Sie mehrten ihren Reichtum unter anderem durch Finanzgeschäfte mit Kaiser Ludwig und erwarben Handelsprivilegien für den Bergbau in Ungarn sowie den Textilienhandel in Flandern. Der Fernhandel der Ebner wurde seit dem 14. Jahrhundert stark durch Geschäftsverbindungen nach Prag geprägt. Die Handelsgesellschaft Ebner-Muffel war schon zwischen 1377 und 1431 am Mittelrhein, in Flandern und im Karpatenraum belegt. 1511 erbte Ursula Harsdorfer, die Ehefrau des Hans Ebner, gemeinsam mit ihren beiden Schwestern die Kupferhammermühle in Enzendorf (Hartenstein). Ihr Mann erwarb noch im selben Jahr die Anteile der Miterben. Die Ebner besaßen zu dieser Zeit das Monopol auf böhmisches Kupfer aus Kuttenberg, das sie in Enzendorf, dem damals wichtigsten Nürnberger Hammer, verarbeiteten. Zu Beginn des Zweiten Markgrafenkrieges 1552 verbrannten markgräfliche Truppen am 27. Mai „Herrn Hannsen Ebners sitz unnd hutt“. Der Schaden am „herrnsytz, saiger, hutenwerck und hammerwerck“ sowie die Einbußen durch den Raub der Vorräte an Kupfer und Blech wurden auf 8000 Gulden beziffert. Hans Ebner starb 1553, Enzendorf wurde von seinen Kindern verkauft.[1]

Ab 1508 erhielten die Ebner das Schloss Eschenbach bei Hersbruck durch Heirat und Kauf von der Patrizierfamilie Harsdörffer, die es 1403 von einer Adelsfamilie erworben hatte. Später, als viele Patrizierfamilien ihre Familiennamen nach dem Vorbild des Adels um Ortsbezeichnungen erweiterten, nannten sich die Ebner nach ihrem Sitz Ebner von Eschenbach. 1813 als Edle in den bayerischen Adel immatrikuliert, wurden die Ebner von Eschenbach 1825 in den bayerischen Freiherrenstand erhoben. Das Eschenbacher Schloss ist bis heute in ihrem Besitz.

Eine böhmisch-österreichische Familie Ebner, die anlässlich ihrer Erhebung in den böhmischen Ritterstand (als Ritter von Ebner) 1694[2] ihre Abstammung von dem Nürnberger Patriziergeschlecht behauptete, ohne dass hierfür Anhaltspunkte vorlägen[3], nahm ein Wappen an, welches an dasjenige der Nürnberger Ebner sowie der Stadt Nürnberg angelehnt war und als Helmzier die Büffelhörner der Patrizierfamilie verwendete. Die böhmische Familie wurde 1796 von Kaiser Franz II. in den erbländisch-österreichischen Freiherrnstand erhoben mit dem Prädikat «von Eschenbach». Zu dieser Familie gehörte Moritz von Ebner-Eschenbach, der Ehemann der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916).

Besitzungen (Auszug)

In und um Nürnberg herum hatten die Ebner große Besitzungen. Ihr Nürnberger Stammhaus lagbis 1408 am Egidienplatz 7 (Später Tetzelhof). Unter anderem hatten sie folgende Besitzungen:

Stiftungen

  • Das erste Nürnberger Seelhaus am Paniersplatz (Friedrich Ebner, 1280)
  • Zwei weitere Seelhäuser (um 1500) -->

Wappen

Von Blau und Gold neunmal von oben nach unten gespitzt, von jeder Farbe viereinhalb Spitzen sichtbar.

Bekannte Familienmitglieder

Andere

Quellen

Literatur

Siehe auch

Commons: Ebner von Eschenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien