Drei (1965)

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Film
TitelDrei
OriginaltitelTri
ProduktionslandJugoslawien
OriginalspracheSerbokroatisch,
Deutsch
Erscheinungsjahr1965
Länge80 Minuten
Stab
RegieAleksandar Petrović
DrehbuchAleksandar Petrović
Antonije Isaković
KameraTomislav Pinter
SchnittMirjana Mitić
Besetzung
  • Bata Živojinović: Miloš Bojanić
  • Slobodan Perović: beschuldigter Fotograf
  • Senka Veletanlić: Mädchen
  • Voja Mirić: Partisane
  • Dragomir Gidra Bojanić: Polizist
  • Mića Tomić: Anstifter
  • Branislav Jerinić: Kommandant
  • Nikola Kole Angelovski: Rekrut
  • Milan Jelić: Rekrut wartet auf Zug
  • Mirjana Kodžić: Frau wartet auf Zug
  • Vesna Krajina: Vera
  • Zlatibor Stoimirov: Leutnant
  • Gizela Vuković: Frau mit Kopftuch
  • Ali Raner: junger Mann

Drei (serbokroatisch: Tri, serbisch-kyrillisch: Три) ist ein jugoslawischer Film aus dem Jahr 1965 unter der Regie von Aleksandar Petrović. Er wurde bei der 39. Verleihung der Academy Awards für den Oscar als bester internationaler Film nominiert.[1] Das Drehbuch, geschrieben von Petrović, basiert auf Motiven aus der Kurzgeschichtensammlung Farn und Feuer von Antonije Isaković. Der Film ist Teil der jugoslawischen Black-Wave-Bewegung.

Im April 1941 überfällt das Dritte Reich das Königreich Jugoslawien. Der Protagonist Miloš wird dreimal mit dem Tod konfrontiert – zu Beginn, während und am Ende des Zweiten Weltkriegs. Die erste Geschichte spielt auf einem Bahnhof, wo sich nach Ausbruch des Aprilkrieges mobilisierte Angehörige der königlichen Armee versammeln, einen Fotografen mit Sprachfehler zum deutschen Spion erklären und ihn anschließend erschießen. Die zweite Geschichte zeigt Miloš, der sich den Partisanen angeschlossen hat, auf der Flucht durch einen Sumpf, während er von deutschen Soldaten verfolgt wird. Während er sich versteckt, trifft Miloš einen jungen Mann, der sich für ihn opfert und ihm die Flucht ermöglicht. Die dritte Geschichte spielt kurz nach der Befreiung Jugoslawiens. Miloš, inzwischen Offizier der OZNA, muss entscheiden, ob eine Gruppe deutscher Kollaborateure, darunter ein Mädchen, das ihm gefällt, erschossen werden soll.

In einer Kritik der New York Times aus dem Jahr 1967, nach der Nominierung des Films für den Oscar als bester ausländischer Film, heißt es:

"Die totale Bestialität und Verschwendung des Krieges, die normalerweise von Armeen dargestellt wird, wird von einigen wenigen Talenten in diesem preisgekrönten jugoslawischen Drama auf den Punkt gebracht, das sein düsteres und erschütterndes Thema mit grimmiger, aber poetischer Kunstfertigkeit behandelt. Der Film wurde letztes Jahr auf dem New York Film Festival gezeigt und ist jetzt im Studio Cinema und in den 72d Street Theaters zu sehen. Der Film ist in seinen Übergängen rätselhaft abrupt, aber seine physische und intellektuelle Wirkung ist unbestreitbar stark und abschreckend. Der Regisseur Aleksandar Petrovic hat mit einem sparsamen Drehbuch und atemberaubenden Aufnahmen von Tomislav Pinter die Verwüstungen des Krieges anhand der Kämpfe eines Partisanen in einem kleinen Sektor des Konflikts gezeigt. Jedes der drei Ereignisse, an denen er teilnimmt, führt zu einem sinnlosen Tod durch Angst, Verzweiflung und Niederlage.[2]

Auszeichnungen

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Palenka award at the Acapulco Film Festival[4]

Laceno d'oro award at the Avellino Neorealism Film Festival[4]

Academy Award für Bester internationaler Film in 1966[1]

Crystal Globe für den besten Film beim Karlovy Vary International Film Festival in 1966[3]

Poretta Terme International Film Festival (1966)[4]

New York Film Festival (1966)[4]

Am 28. Dezember 2016 erklärte das Jugoslawische Filmarchiv im Rahmen seiner Befugnisse auf der Grundlage des Gesetzes über das Kulturerbe hundert serbische Spielfilme (1911–1999) zum Kulturerbe von großer Bedeutung. Auf dieser Liste befindet sich auch Drei.[5]

Drei war der erste jugoslawische Film, der in den Vereinigten Staaten veröffentlicht wurde (1966). Aleksandar Petrovićs Filme Drei und Ich traf sogar glückliche Zigeuner machten die Welt mit dem jugoslawischen Kino bekannt.

  • Offizielle Website
  • Drei bei IMDb
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  • Vlastimir Sudar: Portrait de l’artiste en tant que dissident politique: La vie et l’œuvre d’Aleksandar Petrovic. INTELLECT, 2013.

Einzelnachweise

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