Division 2 Féminine
Die Division 2 Féminine oder kurz D2F (ab 2024/25: Seconde Ligue) ist die zweithöchste Spielklasse im französischen Frauenfußball. Sie wurde 1992 eingerichtet und trug bis 2002 die offizielle Bezeichnung Championnat National 1 B (N1B).
Sie war von Beginn an in zwei oder drei unter regionalen Gesichtspunkten zusammengesetzte Staffeln mit einer unterschiedlichen Zahl teilnehmender Mannschaften aufgeteilt. Die jeweiligen Staffelsieger qualifizieren sich für den Aufstieg in die Division 1 Féminine. Die bestplatzierten Teams dieser Gruppen spielten zudem bis 2008 nach Abschluss der Punkterunde den Zweitligameister aus. Erstmals 2023/24 besteht diese Liga nur noch aus einer einzigen Staffel mit zwölf Teams.
Rekordmeister mit drei Titeln ist der FC Vendenheim.Wie die erste untersteht auch die zweite Division organisatorisch und sportrechtlich dem Landesverband FFF.
Geschichte, Austragungsmodus und Regularien
Parallel mit der Einrichtung einer landesweiten ersten Frauenliga, der N1A, zur Saison 1992/93 schuf die FFF auch einen kurz N1B genannten Unterbau. Als die N1A 2002 in Division 1 Féminine umbenannt wurde, wurde auch die Bezeichnung der zweiten Liga entsprechend zu Division 2 Féminine angepasst. Diese umfasste von 1992 bis 2002 drei Zehner-, von 2002 bis 2008 zwei Zehner-, von 2008 bis 2010 zwei Zwölfer-, von 2010 bis 2016 drei Zwölfer- und ab 2016 wieder nur noch zwei Zwölfergruppen.
Ab der Saison 2023/24 kommt es zu einer Neustrukturierung der Ligapyramide. Demnach wird die D2 wie die höchste Liga gleichfalls nur noch aus einer Gruppe mit zwölf Teilnehmern bestehen. Darunter wird eine neue, aus zwei 12er-Gruppen bestehende Division 3 Féminine eingerichtet; die höchsten regionalen Ligen (Régionale 1, früher Division d’Honneur genannt) sind dann nur noch viertklassig.[1]
Innerhalb der jeweiligen Gruppe gilt die Rundenturnierform, das heißt, jeder Teilnehmer spielt je einmal zuhause und auswärts gegen jeden anderen. Bis einschließlich 1994/95 galt die Zwei-, dann die Drei-Punkte-Regel. Von 1998/99 bis 2015/16 gab es, anders als in den meisten anderen europäischen Frauenligen, für einen Sieg vier Punkte; ein Unentschieden wurde mit zwei statt einem Punkt belohnt. Selbst für eine Niederlage gab es einen Punkt, sofern das Spiel ausgetragen und nicht am Grünen Tisch entschieden wurde. 2016/17 ist die FFF für die nationalen Frauenspielklassen, also auch die D2F, wieder zur Drei-Punkte-Regel zurückgekehrt. Eine weitere französische Besonderheit besteht darin, dass bei Punktgleichheit zwischen zwei oder mehr Teams als erstes Platzierungskriterium die Ergebnisse aus den direkten Aufeinandertreffen herangezogen werden und erst danach die Tordifferenz beziehungsweise die Anzahl der erzielten Treffer in sämtlichen Partien.
Auch die Zahl von Ab- und Aufsteigern zwischen erster und zweiter Liga variierte: bis 2002 wechselten jeweils drei Frauschaften die Liga, 2002/03 bis 2010 nur noch je zwei (Ausnahme: am Ende der Saison 2006/07 wegen des Ausscheidens von CNFE Clairefontaine ebenfalls drei), 2010/11 bis 2016 wieder drei und ab 2016/17 wieder je zwei.
Von 1992/93 bis einschließlich 2007/08 folgte zum Saisonabschluss noch eine einfache Punktrunde zur Ermittlung des Zweitligameisters, auf Französisch Tournoi final genannt. Daran nahmen die drei Gruppensieger beziehungsweise – in den Saisons, in denen die zweite Liga in nur zwei Staffeln ausgetragen wurde – die jeweils beiden bestplatzierten Teams je Gruppe teil. Seit 2008/09 gibt es keine solchen Entscheidungsspiele mehr, sondern diesen Titel erhält der Gruppensieger mit der höchsten Punktzahl. Da von 2002/03 bis 2007/08 in dieser Meisterrunde zugleich die beiden Aufsteiger ermittelt wurden, bestand die Möglichkeit, dass statt eines der Gruppensieger ein Zweitplatzierter aufstieg; dies war in vier der sechs Saisons auch tatsächlich der Fall (siehe das Kapitel Übersicht der Spielzeiten weiter unten).
Es gab in der Division 2 immer mindestens zwei Absteiger je Zweitligagruppe, die durch die entsprechende Anzahl von Aufsteigern aus der Drittklassigkeit ersetzt wurden, zeit- und teilweise auch durch Relegationsmatches. Diese Mischform kam seit 2016/17 wieder zum Tragen, indem die Tabellen-11. und -12. der beiden D2F-Gruppen direkt absteigen und die Zehntplatzierten ihren Klassenverbleib gegen Drittligisten verteidigen mussten.[2]
Bereits von 2002 bis 2010 existierte eine dritte Liga, an der auch zweite Mannschaften (Reserve- oder B-Teams) von Erstdivisionären teilnahmeberechtigt waren; in die zweite Liga konnten diese aber nie aufsteigen. Davor und erneut seither bilden die regionalen Gruppen der Division d’Honneur die dritthöchste Ligenstufe. Ab 2014/15 gab es auf diesem Niveau 19 Staffeln (ohne Korsika und Frankreichs überseeische Gebiete), aus denen die bestplatzierten Frauschaften nach Abschluss ihrer Punkterunde anfangs in Gruppenspielen, zuletzt im K.o.-Modus um den Aufstieg in die D2F spielten.
Der Zuschauerzuspruch bei Zweitligapartien liegt erwartungsgemäß noch deutlich unter dem der Division 1. So wird eine Zahl von rund 300 Besuchern bei einem nordfranzösischen Nachbarschaftsderby in der Saison 2015/16 bereits als überdurchschnittlich bewertet.[3]
Im Vereinspokalwettbewerb sind die Zweitdivisionäre zur Teilnahme verpflichtet. Derzeit (2024/25) greifen sie im Vierundsechzigstelfinale (1er tour fédéral) in das Geschehen ein.
Übersicht der Spielzeiten
Gr. = Zahl der Gruppen, Teiln. = Zahl der teilnehmenden Frauschaften
Saison | Gr. | Teiln. | Gruppensieger/Aufsteiger(a) | Meister(h) | Besonderes(b) |
---|---|---|---|---|---|
1992/93 | 3 | 30 | CS Blanc-Mesnil, Stade Quimper, OS Monaco | OS Monaco | |
1993/94 | 3 | 30 | Paris SG, US Orléans, Toulouse OAC | Toulouse OAC | |
1994/95 | 3 | 30 | AS Saint-Memmie, Le Mans UC, SC Caluire Saint-Clair | SC Caluire Saint-Clair | |
1995/96 | 3 | 30 | USO Bruay, ESOF La Roche, Celtic Beaumont | ESOF La Roche | |
1996/97 | 3 | 30 | AS Saint-Quentin, Stade Quimper, E. Montpellier Le Crès | Montpellier Le Crès | |
1997/98 | 3 | 30 | US Orléans, CBOSL Angers, SC Caluire Saint-Clair | SC Caluire Saint-Clair | |
1998/99 | 3 | 30 | Ol. Saint-Memmie, Stade Quimper, FC Félines Saint-Cyr | Olymp. Saint-Memmie | |
1999/00 | 3 | 30 | SC Schiltigheim, ES Cormelles, Celtic Marseille | SC Schiltigheim | |
2000/01 | 3 | 30 | Paris SG, EC Tours, SC Caluire Saint-Clair | Paris SG | |
2001/02 | 3 | 30 | USO Bruay, Stade Quimper, FCF Monteux | USO Bruay | Den D1-Platz von Monteux, dem Dritten der Meisterrunde, nahm CNFE Clairefontaine ein. |
2002/03 | 2 | 20 | FCF Hénin-Beaumont, USCCO Compiègne | FCF Hénin-Beaumont | t.f.: FCF Monteux, US Orléans |
2003/04 | 2 | 20 | FC Vendenheim, FCF Condé-sur-Noireau | FC Vendenheim | t.f.: SC Schiltigheim, FC Tours |
2004/05 | 2 | 20 | USCCO Compiègne, ESOF La Roche | USCCO Compiègne | t.f.: FCF Monteux, Le Mans UC |
2005/06 | 2 | 20 | FCF Condé-sur-Noireau, Stade Saint-Brieuc | FCF Condé-sur-N. | t.f.: RC Saint-Étienne, US Le Puy |
2006/07 | 2 | 20 | FC Vendenheim, RC Saint-Étienne, AC Évreux(c) | FC Vendenheim | t.f.: Olympique Saint-Memmie |
2007/08 | 2 | 20 | FCF Condé-sur-Noireau, FCF Nord-Allier Auvergne | FCF Nord-Allier Auv. | t.f.: CPBB Rennes, FCF Monteux |
2008/09 | 2 | 24 | ESOF La Roche, AS Montigny-le-Bretonneux | ESOF La Roche | La Roche 77, Montigny 74 |
2009/10 | 2 | 24 | Le Mans UC, AF Rodez | Le Mans UC | Le Mans 80, Rodez 75 |
2010/11 | 3 | 36 | FC Vendenheim, ASJ Soyaux, AS Muret | FC Vendenheim | Vendenheim 83, Soyaux 75, Muret 75 |
2011/12 | 3 | 36 | Arras FCF, FF Issy, FC Toulouse | FC Toulouse | Toulouse 81, Arras 75, Issy 71 |
2012/13 | 3 | 36 | FCF Hénin-Beaumont, ASJ Soyaux, AS Muret | FCF Hénin-Beaumont | Soyaux 83,[4] Hénin-Beaumont 78, Muret 78 |
2013/14 | 3 | 36 | AS Algrange, FF Issy, ASPTT Albi | ASPTT Albi | Albi 83, Algrange 80, Issy 73 |
2014/15 | 3 | 36 | VGA Saint-Maur, ESOF La Roche, FF Nîmes MG | VGA Saint-Maur | Saint-Maur 88, La Roche 78, Nîmes 75 |
2015/16 | 3 | 36 | FC Metz, Girondins Bordeaux, Olympique Marseille | Olympique Marseille | Marseille 84, Metz 77, Bordeaux 77 |
2016/17 | 2 | 24 | OSC Lille, FCF Val d’Orge | OSC Lille | Lille 53, Val d’Orge 51 |
2017/18 | 2 | 24 | FC Metz, FCO Dijon | FC Metz | Metz 23, Dijon 20 |
2018/19 | 2 | 25(d) | Stade Reims, Olympique Marseille | Stade Reims | Reims 23, Marseille 19 |
2019/20(e) | 2 | 24 | FF Issy, Le Havre AC | kein Meister gekürt | |
2020/21 | 2 | 24 | Saisonabbruch (saison blanche) nach sechs Spieltagen | ||
2021/22 | 2 | 23(f) | Le Havre AC, AF Rodez | AF Rodez | Rodez 23, Le Havre 21 |
2022/23 | 2 | 24 | AS Saint-Étienne, OSC Lille | AS Saint-Étienne | Saint-Étienne 22, Lille 22(g) |
2023/24 | 1 | 12 | Racing Strasbourg, FC Nantes | Racing Strasbourg |