Diamantina

Gemeinde im Bundesstaat Minas Gerais, Brasilien

Diamantina, amtlich portugiesisch Município de Diamantina, ist eine Stadt im Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien mit rund 47.000 Einwohnern, Diamantinenser genannt, und liegt 292 km von der Hauptstadt Belo Horizonte entfernt. Sie besitzt insgesamt 14 Kirchen. Während der Kolonialzeit war Diamantina ein bedeutendes Kunst- und Handelszentrum.

Município de Diamantina
Cidade Colonial dos Diamantes
Capital do Jequitinhonha
Diamantina

Bildmontage von Diamantina
Diamantina (Brasilien)
Diamantina (Brasilien)
Diamantina
Koordinaten, 43° 36′ W18° 14′ S, 43° 36′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Minas Gerais
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung1713 (Ansiedlung) (311  Jahre)
6. März 1831 (Stadtrecht) (193  Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
StaatBrasilien
BundesstaatMinas Gerais
Höhe1280 m
Klimatropisches Höhenklima, Cwb
Fläche3.891,7 km²
Einwohner45.880 (2010[1])
Dichte11,8 Ew./km²
Schätzung47.723 (1. Juli 2019)[1]
GemeindecodeIBGE: 3121605
Postleitzahl39100-000 bis 39119-999
Telefonvorwahl(+55) 38
ZeitzoneUTC−3
Websitediamantina.mg (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
StadtpräfektJuscelino Brasiliano Roque (2017–2020)
ParteiMDB
Wirtschaft
BIP725.681 Tsd. R$
15.046 R$ pro Kopf
(2017)
HDI0,716 (hoch) (2010)
Karte
Sitz des Munizips
Karte
Munizip Diamantina: Gemeindefläche und -umriss

Geschichte

Im 17. Jahrhundert wurden in Diamantina die ersten Diamanten außerhalb Asiens gefunden. Unter dem Namen Arraial do Tijuco entstand es als Lager von Diamantensuchern. 1734 ließ sich die königliche portugiesische Diamantenverwaltung im Ort nieder, das auch Sitz der Steuerorganisation Demarcação Diamantina wurde.[2] Zwischen 1739 und 1771 war die Edelsteinsuche an private Schürfer vergeben, bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte sie seitdem unter staatlichem Monopol. Die Entdeckung reicherer Diamantenvorkommen in Südafrika führte ab etwa 1870 zu einem jähen Rückgang der Suchaktivitäten. Dadurch blieb die barocke Architektur der Stadt bis heute erhalten.

1999 ernannte die UNESCO das historische Zentrum der Stadt zum Weltkulturerbe. 1917 wurde das Bistum Diamantina zum Erzbistum Diamantina erhoben.

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

  • Silvestre de Almeida Lopes, Barock-Maler des 18. Jahrhunderts
  • Bento Barroso Pereira (1785–1837), Militär, Ingenieur und Politiker, mehrmaliger Minister
  • Domingos José de Almeida (1797–1871), Militär, Journalist und Politiker, Großgrundbesitzer
  • Marcos Antônio de Araújo (1805–1884), Jurist, Hochschullehrer und Diplomat, starb am 6. Februar 1884 in Wiesbaden
  • Henrique Dumont (1832–1892), Kaffeeproduzent, Vater des Luftfahrtpioniers Alberto Santos Dumont
  • José Vieira Couto de Magalhães (1837–1898), Militär, Politiker und Autor
  • João da Mata Machado (1850–1901), Arzt und Politiker, Außenminister 1884
  • Júlia Kubitschek (1873–1971), Grundschullehrerin, Mutter des Juscelino Kubitschek
  • Helena Morley (1880–1970), Schriftstellerin
  • Abílio Barreto (1883–1957), Historiker
  • Olímpio Mourão Filho (1900–1972), Militär und rechter Politiker, Aktivist des Militärputsches 1964
  • Juscelino Kubitschek (1902–1976), Politiker, 1956–1961 Staatspräsident Brasiliens
  • Aires da Mata Machado Filho (1909–1985), Philologe, Linguist und Hochschullehrer
  • Geraldo do Espírito Santo Ávila (1929–2005), katholischer Geistlicher, Militärerzbischof von Brasilien
  • Leonardo de Miranda Pereira (* 1936), katholischer Geistlicher, emeritierter Bischof von Paracatu
  • Jésus Rocha (1939–2006), katholischer Geistlicher, Bischof von Oliveira
  • José Maria Carneiro (* 1942), Fußballspieler
  • João da Mata de Ataíde (* 1954), Leichtathlet
  • Hilma Caldeira (* 1972), Volleyballspielerin
  • Evanilson (* 1975), Fußballspieler
  • Vladimir Brichta (* 1976), Schauspieler
  • Alex Antônio de Melo Santos (* 1983), Fußballspieler
  • Christina Rickardsson, geb. Christiana Mara Coelho (* 1983), Autorin

Galerie

Commons: Diamantina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Diamantina – Reiseführer

Einzelnachweise