Der große McGinty

Film von Preston Sturges (1940)

Der große McGinty (Originaltitel: The Great McGinty) ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Preston Sturges aus dem Jahr 1940. In Deutschland wurde der Film erstmals am 27. Oktober 1968 gezeigt, als Fernsehpremiere im NDR.

Film
TitelDer große McGinty
OriginaltitelThe Great McGinty
ProduktionslandUSA
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1940
Länge80 Minuten
Produktions­unternehmenParamount Pictures
Stab
RegiePreston Sturges
DrehbuchPreston Sturges
ProduktionPaul Jones
MusikFrederick Hollander
KameraWilliam C. Mellor
SchnittHugh Bennett
Besetzung

Handlung

Der Bankkassierer Thompson will sich das Leben nehmen, nachdem er der Versuchung nicht widerstehen konnte, seine Bank zu betrügen. Ein Barkeeper hält ihn von seinem Vorhaben ab und erzählt ihm, wie ihn die Ehrlichkeit vom Gouverneur zum Barkeeper gebracht hat.

Dan McGinty, arbeitslos und abgebrannt bekommt vom Mitarbeiter einer Armenküche einen Tip, wo man sich 2 Dollar verdienen kann. Er soll mit den Namen gerade verstorbener Leute dem Bürgermeisterkandidaten Tillinghast zur Wahl verhelfen. McGinty kann 37 Stimmen abgeben, was den Parteichef (die Karikatur eines Gangsterbosses) sehr beeindruckt und ihn bald in den Stadtrat einziehen lässt. Um sein Ansehen zu steigern, heiratet er seine Sekretärin Catherine und kümmert sich auch um deren zwei Kinder aus erster Ehe. Nach und nach verlieben sich die beiden Vermählten tatsächlich ineinander. Das anständige und ehrenwerte Leben als Familienvater gefällt McGinty, er will seinen politischen Weg ehrlich angehen.

Als McGinty bis zum Gouverneur aufgestiegen ist, offenbart er seinem „Boss“, dem Parteichef, dass er nun aus der Partei austreten wolle. Dieser will ihn daraufhin töten, scheitert jedoch und landet im Gefängnis. McGinty selbst stolpert schließlich über seine eigene frühere Korruptheit. Er wird angeklagt, ebenfalls ins Gefängnis gebracht und bekommt die Zelle neben dem Boss. Dessen Handlanger Skeeters hilft, als Wächter verkleidet, den beiden auszubrechen. Auf der Flucht informiert McGinty seine Frau darüber, wo er eine kleinere Geldsumme versteckt hat, damit sie und die Kinder versorgt sind. Er, der Boss und Skeeters verlassen den Staat.

Durch die Geschichte beeindruckt, gibt Thompson seine Selbstmordgedanken auf. McGinty widmet sich wieder dem Barbetrieb, bei dem auch Skeeters mit von der Partie und der Boss offenbar der Besitzer der Gaststätte ist.

Hintergrund

Preston Sturges verkaufte sein Drehbuch für zehn US-Dollar an Paramount Pictures mit der Bedingung, es selbst verfilmen zu dürfen.[1] Der Film wurde ein Kassenschlager, das Drehbuch war das günstigste, das jemals einen Oscar (der erste in der Kategorie Originaldrehbuch vergebene) gewann. Zudem war der Film für Sturges das Regiedebüt. Der Film war eine der 700 Produktionen, die zwischen 1929 und 1949 gedreht wurden und deren Fernsehrechte 1958 an Universal Pictures verkauft wurden.

Brian Donlevy und Akim Tamiroff verkörperten ihre Rollen aus diesem Film noch ein zweites Mal, in einem Cameo in Sensation in Morgan’s Creek (1944), wiederum unter der Regie von Preston Sturges.

Szenenbildner des Films war der gebürtige Bremer Hans Dreier, die Kostüme stammten von Edith Head.Für Schauspieler William Demarest war Der große McGinty die dritte Zusammenarbeit mit Sturges, sieben weitere sollten folgen. Die Britin Muriel Angelus zog sich nach diesem Film mit 31 Jahren aus dem Filmgeschäft zurück. Sie starb 2004 mit 95 Jahren.[2]

Kritik

Das Lexikon des internationalen Films nannte den Film „eine gelungene Satire auf die politischen Verhältnisse in den USA der beginnenden 40er Jahre“ und führte weiter aus: „Witzig, humorvoll und mit Gespür für Timing wird der soziale Optimismus amerikanischer Prägung parodiert.“[3]

Auszeichnungen

Bei der Oscarverleihung 1941 wurde Preston Sturges in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch mit dem Oscar ausgezeichnet.

Einzelnachweise