Clementine d’Orléans

Prinzessin von Frankreich

Marie Clémentine Léopoldine Caroline Clotilde d’Orléans (* 3. Juni 1817 in Neuilly-sur-Seine; † 16. Februar 1907 in Wien) war eine Prinzessin von Frankreich.

Clémentine d´Orléans, um 1890

Frühes Leben

Clementine wurde am 3. Juni 1817, als Tochter von Louis Philippe I. d’Orléans, dem König der Franzosen, und Maria Amalia von Bourbon, im Schloss von Neuilly-sur-Seine geboren. Nachdem ihr Vater 1830 König geworden war, wurde ihr der Titel Prinzessin von Orléans zugesprochen.[1]

Clementine erhielt Geschichtsunterricht von Jules Michelet, der die Französische Revolution glorifizierte.[2]

Heirat

Sie heiratete den Herzog von Sachsen-Coburg-Koháry August, Bruder des portugiesischen Königs Ferdinand II., am 20. April 1843 auf Schloss Saint-Cloud. Das Paar lebte im Wiener Palais Coburg.[3]

Der Thron von Bulgarien

Clementine war bewusst, dass sie selbst niemals Königin werden würde. Deswegen brachte sie ihre Kinder in einflussreichen Positionen unter. Sie stellte sicher, dass ihr Lieblingssohn, Ferdinand, mehrere Sprachen flüssig sprechen konnte. Er selbst entwickelte ein Interesse für die Wissenschaft sowie für die Natur.[4] Nach dem Putsch von 1886 lobbyierte sie aktiv für die Einsetzung von Ferdinand als Fürst von Bulgarien.[5]

Clementine in Bulgarien

Clementine folgte ihrem Sohn nach Bulgarien, wo sie, ähnlich der Queen Mum, als Mutter des Regenten mit "Fürst Mutter" bezeichnet wurde. Sie machte sich beim Volk beliebt, indem sie ihren Reichtum zum Nutzen des Landes einsetzte. So spendete sie zum Beispiel vier Millionen Franc, um Bulgarien den Anschluss an das europäische Eisenbahnnetz zu ermöglichen.[6]

Tod

Clementine starb am 16. Februar 1907 im Alter von 89 Jahren. Sie ist in der Koháry-Gruft der katholischen Pfarrkirche St. Augustin in Coburg, neben ihrem Mann begraben.

Nachkommen

Literatur

  • Arthur Achleitner, Fürst Ferdinand I. von Bulgarien, Leipzig 1907.
  • Hans-Joachim Böttcher: Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha 1861–1948. Ein Kosmopolit auf dem bulgarischen Thron. Berlin 2019, ISBN 978-3-89998-296-1, S. 17–19, 73–77, 96–100.
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Belege