Chlorsulfonylisocyanat

chemische Verbindung

Chlorsulfonylisocyanat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Isocyanate. Sie wurde 1952 zuerst von Roderich Graf synthetisiert und 1956 veröffentlicht.[5][6]

Strukturformel
Strukturformel von Chlorsulfonylisocyanat
Allgemeines
NameChlorsulfonylisocyanat
Andere Namen
  • N-Carbonylsulfamoylchlorid
  • N-Carbonylsulfamidsäurechlorid
  • Sulfurylchloridisocyanat
  • Isocyanatosulfonylchlorid
  • CSI
SummenformelClSO2NCO
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer1189-71-5
EG-Nummer214-715-2
ECHA-InfoCard100.013.378
PubChem70918
WikidataQ8214963
Eigenschaften
Molare Masse141,53 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

1,63 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−44 °C[1]

Siedepunkt

106 °C[1]

Dampfdruck

25,6 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit
  • zersetzt sich in Wasser mit heftiger Reaktion[1]
  • löslich in aromatischen und halogenierten Kohlenwasserstoffen[2]
Brechungsindex

1,447 (20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
GefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 302​‐​314​‐​317​‐​334
EUH: 014
P: 261​‐​280​‐​301+312​‐​303+361+353​‐​304+340+310​‐​305+351+338​‐​308+310​‐​342+311[1]
Toxikologische Daten

640 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Gewinnung und Darstellung

Chlorsulfonylisocyanat kann durch Reaktion von Chlorcyan mit Schwefeltrioxid gewonnen werden.[7][8]

Eigenschaften

Chlorsulfonylisocyanat ist eine brennbare, schwer entzündbare, leicht flüchtige, an Luft rauchende, farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch, die sich in Wasser und Ethanol mit heftiger bis explosionsartiger Reaktion zersetzt. Sie zersetzt sich bei Temperaturen über 300 °C. Die Verbindung ist das reaktivste bekannte Isocyanat.[1][2] Der Winkel zwischen Cl-S und N=C beträgt 94° und die NCO-Gruppe ist nicht linear.[9]

Verwendung

Chlorsulfonylisocyanat wird zur Herstellung anderer chemischer Verbindungen verwendet. Es überführt Amine, Alkohole und Säuren in N-Chlorsulfonylharnstoffe, -urethane usw.[2]

Einzelnachweise