Chaparral Cars

US-amerikanisches Rennwagenkonzept

Chaparral war ein Rennwagenprojekt des texanischen Rennfahrers und Konstrukteurs Jim Hall, das von 1963 bis 1970 bestand. Der Name wurde von dem Vogel Wegekuckuck abgeleitet, der auch Road Runner genannt wird.

Chaparral 2D mit Joakim Bonnier 1966
Chaparral 2E
Chaparral 2F, gefahren von Mike Spence im Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1967
Chaparral 2H (1969)
Chaparral 2J (1970)

Geschichte

Die technisch revolutionären Fahrzeuge zeichneten sich unter anderem durch die erstmalige erfolgreiche Verwendung von Automatikgetrieben (2D, 1966), riesige Heckflügel (2E, 1966 und 2F, 1967) sowie den ersten „Staubsauger-Rennwagen“ (2J, 1970) aus. In dieser Hinsicht waren sie Vorreiter zahlreicher anderer Konstruktionen. Die Formel 1 übernahm die Heckflügel ein Jahr später; Brabham kopierte mit dem BT46B den „Staubsauger“.

Bezeichnet wurden die Chaparral-Modelle nach Jahrgängen mit 2 (1963), 2C (1965), 2D (1966), 2E (1966), 2F (1967), 2G (1968), 2H (1969) und 2J (1970). Die Chaparral-Prototypen gewannen in den Vereinigten Staaten einige Rennen oder fuhren schnellste Rundenzeiten.[1] Angetrieben wurden sie von Chevrolet-Zweiventil-Saug-V-Achtzylindern. Ein technischer Höhepunkt war der Typ 2J von 1970, der zusätzlich einen Zweitaktmotor und seitliche Schürzen hatte. Dieser ILO-Schneemobilmotor trieb zwei 17-Zoll-Gebläse mit einer konstanten Drehzahl von 5000/min an, die die Luft unter dem Wagen ansaugten und für einen erhöhten Anpressdruck sorgten. Der zusätzliche Anpressdruck wird mit 900 Pfund (4 kN) angegeben.[2][3] Damit hätte der 2J jedoch nicht an der Decke fahren können, wie des Öfteren kolportiert wird.[4]

Technische Daten

Chaparral:1966 (2D)1967 (2F)
Motor: V8-Zylinder, 90°
Hubraum: 5354 cm³ (327 ci)6996 cm³ (427 ci)
Bohrung × Hub: 101,6 × 82,55 mm107,98 × 95,5 mm
Leistung: 316 kW (430 PS)[5]405 kW (550 PS)[6]
bei 1/min: 68006500
Verdichtung: 11,0 : 111,0 : 1
Getriebe: 2-Gang-Automatik3-Gang-Automatik
Radstand: 2340 mm2380 mm
Reifengröße: 9/12–156.50/7–15
Trockengewicht: 780 kg830 kg

[7][8]

Dem europäischen Publikum wurden die Fahrzeuge weniger durch den Sieg von Phil Hill/Joakim Bonnier 1966 auf dem Nürburgring bekannt als durch die zahlreichen Miniaturmodelle dieser Rennwagen, die Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre in jedem Spielwarengeschäft zu finden waren.

Ergebnisse

Siege in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

JahrRennenFahrzeugFahrer 1Fahrer 2
1965[9]12-Stunden-Rennen von SebringChaparral 2AVereinigte Staaten Hap SharpVereinigte Staaten Jim Hall
500-km-Rennen von BridgehamptonChaparral 2AVereinigte Staaten Hap Sharp
1966[10]1000-km-Rennen auf dem NürburgringChaparral 2DSchweden Joakim BonnierVereinigte Staaten Phil Hill
1967[11]6-Stunden-Rennen von Brands HatchChaparral 2FVereinigtes Konigreich Mike SpenceVereinigte Staaten Phil Hill

Literatur

Commons: Chaparral – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise